Braune Hundezecke – Vorkommen und Biologie

Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)

Die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) hat sich unsere Vierbeiner als Hauptwirt ausgesucht. Sie ist für Warmblüter wie uns Menschen eine ausdrückliche Gefahr. Mit Spot-Ons können Sie Ihren Hund gegen die Zecken schützen, wenn Sie zum Beispiel in die Mittelmeerregion in den Urlaub fahren. Umgehen Sie die Gefahren der braun-roten Blutsauger, die sich innerhalb kurzer Zeit fortpflanzen und bis zu einem Jahr ohne Nahrungsaufnahme überleben sowie in Kältestarre verfallen.

 Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)

Das erfährst Du über diese Zeckenart:

Was ist eine braune Hundezecke?

Die braune Hundezecke trägt den lateinischen Namen Rhipicephalus sanguineus und hat ihre ursprüngliche Heimat in Nordafrika. Heute ist sie in ganz Südeuropa verbreitet. Nüchtern, also ohne Blut, ist diese Hundezecke 3 Millimeter groß. Vollgesogen können die Weibchen eine Größe von bis zu 12 Millimeter erreichen.

Die Blutsauger haben eine rötlich braune Farbe. Der Vorderkörper der Weibchen ist mit einem dunklen Rückenschild ausgestattet. Die Vierbeinpaare der Hundezecke haben eine braune Farbe. Die Nymphen haben eine Größe von ungefähr 1 Millimeter, während die Larven nur etwa einen halben Millimeter groß werden.

Versteckt im Boden legen die weiblichen braunen Hunde Zecken ihre Eier nach der blutigen Mahlzeit ab. Sie verstecken sich in der Wohnung oder an den Plätzen, wo sich die Vierbeiner ausruhen. Aus den Eiern schlüpfen nach ungefähr 3 Wochen die Larven, die dann ebenfalls Blut saugen. Nach der Häutung entwickeln sie sich zu den Nymphen und im Abschluss zu den männlichen Hundezecken.

Die braune Hundezecke gehört zu den bewegungsaktiven Parasiten, die sich ihren Weg durch kleine Ritzen und in den Versorgungsschächten zu anderen Räumen bahnen. Aufgrund ihres kurzen Entwicklungszyklus können sie sich schnell in Massen reproduzieren. Sinkt die Temperatur unter ein gewisses Level, verfällt die braune Hundezecke in eine Art Kältestarre, in der Sie auch ohne Wirt bis zu einem Jahr überleben kann.

 Jahreszeitliches Auftreten der braunen Hundezecke

Ursprünglich kommt die braune Hundezecke aus Nordafrika. Heute hat sie sich in ganz Südeuropa ausgebreitet, tritt aber in den nördlichen Alpen nur im Sommer auf. Hierzulande kann die braunen Hundezecke über das ganze Jahr in Tierheimen, Hundezuchten und Wohnungen aktiv bleiben. Zugleich vermutet man, dass es aufgrund der gegenwärtigen Klimaerwärmung zu einer zunehmenden Ausbreitung der braunen Hundezecke in Deutschland kommen kann.

Typische Standorte der braunen Hundezecke

Diese Zecke hat sich an die Gegebenheiten unter warmen und trockenen Bedingungen angepasst. So trifft man sie heute nördlich der Alpen an und vor allen Dingen in Südeuropa. Viele Urlauber können die Zecken über die Urlaubsreisen einschleppen und auch über die Hunde.

So wurden bereits einige Exemplare an Hunden in Deutschland gefunden, die ihren Wirt nicht verlassen haben. Mit einem neuen Forschungsprojekt haben Parasitologen an der Fakultät der Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim Mitte 2019 begonnen. Sie untersuchen die braunen Hundezecken genauestens und beschäftigen sich mit der Verbreitung und Häufigkeit. Sollten Sie ein solches Exemplar hierzulande finden, setzen Sie sich mit der Universität in Verbindung.

Zusammenfassung

Eigentlich ist die braunen Hundezecke in Deutschland noch nicht ansässig. Ihr vorwiegendes Ausbreitungsgebiet liegt in Südeuropa und in den nördlichen Alpenregionen. Doch sie landet immer häufiger als ungebetener Gast in Deutschland und befällt die Vierbeiner, aber auch den Menschen. Zu den häufigsten Gefahren gehören die Erreger für die Babesiose, Ehrlichiose und Hepatozoonose. Mit den geeigneten Gegenmitteln wie Spot-Ons können Sie die Witterung der braunen Hundezecke stören und Ihren Vierbeiner vor einem Stich schützen.

Die Krankheitsübertragung der braunen Hundezecke

Der Hauptwirt der braunen Hundezecke ist vorwiegend der Hund. Aber die Zecke befällt auch andere Warmblüter, wozu der Mensch gehört. Sie können die Erreger für die Babesiose auf den Hund übertragen ebenso wie die Canine Ehrlichiose und Hepatozoon canis.

  • Babesiose: Die Krankheitserreger der Babesien können die gefährliche Krankheit übertragen, die mit Blutarmut, Fieber und blassen Schleimhäuten einhergeht.
  • Hepatozoonose: Die Krankheitserreger sind die Kokzidien. Die Krankheit erkennen Sie an einer deutlichen Gewichtsabnahme, einer Anschwellung der Lymphknoten, der Blutarmut sowie blassen Schleimhäuten und Fieber.
  • Ehrlichiose: Die Rickettsien verursachen diesen Virus, der mit Nasenbluten, einem schleimig eitrigen Nasenausfluss, Erbrechen und Fieber einhergeht.

Die braune Hundezecke hat einen stark unterentwickelten Gesichtssinn. So können sie allein über die Störung der Witterung dieser Tiere einen Befall verhindern. Heute gibt es Zeckenabwehrmittel für die Vierbeiner, die zum Beispiel Wirkstoffe mit Icaridin oder Diethyltoluamid beinhalten.

Ihnen sagt man aber nur eine kurzzeitige Wirkung nach. Vorzugsweise sollten Sie Pyrethroide einsetzen. Sie haben eine milbenabweisende Wirkung und wirken auf die Zecken chemisch reizend. Propoxur, Fipronil, Permethrin oder Diethyltoluamid gibt es als Spot-Ons, die Sie auf die Haut der Hunde auftropfen und eine Schutzwirkung von etwa 4 Wochen erzielen.

Andere Medikamente geben Sie oral, wie zum Beispiel Fluralaner, das mit einer Wirkung über 8 Wochen einhergeht. Propoxur und Deltamethrin kommen als imprägnierte Halsbänder zum Einsatz und versprechen eine Wirkung von 6 Wochen, während Dimpylat bis zu 4 Monate wirkt. Bis heute gibt es wissenschaftliche Belege für ausgebildete Resistenzen gegenüber den Antizeckenmitteln wie Pyrethroiden oder Fipronil. Die Tierärzte empfehlen Hundehaltern eine breit gefächerte Prophylaxe gegen Zecken und Wirkmittel, die zum Schutz vor der Auwaldzecke und dem Gemeinen Holzbock gegeben werden. Gerade während der warmen Jahreszeit, sollten Sie nach einem geeigneten Gegenmittel suchen.

Achtung: Die braunen Hundezecke verträgt keine kühnen Temperaturen. Sie kann aber als ungebetener Gast über das ganze Jahr in der Wohnung verweilen. Eine erhöhte Infektionsgefahr gibt es auf Reisen in den südlichen Mittelmeerländer. Von daher empfehlen die Tierärzte, als vorbeugende Maßnahme ihren Hund gegen die braunen Hundezecke zu schützen. Beträufeln Sie die Haut im Nackenbereich mit einem Spot-On.

Was soll ich tun, wenn mich eine braune Hundezecke gestochen hat?

Sobald Sie eine braunen Hundezecke entdeckt haben, sollten Sie diese gründlich mit einer Zeckenzange entfernen und den Stich über die nächsten Wochen und Monate im Blick behalten. Für die Vierbeiner gibt es die Zeckenzangen entweder beim Tierarzt oder im Tierfachhandel. Töten Sie die Zecke unbedingt, nachdem Sie den Parasiten entfernt haben. Zudem sollten Sie sich und andere Haustiere ebenfalls nach der braunen Hundezecke absuchen.

Autor: Anna Nilsson

Ihre Artikel entsprechen dem aktuellen medizinischen Wissensstand und begründen sich auf ärztliche Fachliteratur und medizinischen Leitlinien.