Die Borreliose Krankheitsdauer ist sehr unterschiedlich, so verläuft die Borreliose meist in 3 Krankheitsphasen und kann sehr unterschiedliche Symptome und damit auch eine sehr unterschiedliche Dauer haben.
Borreliose Inkubationszeit
Inkubationszeit Borreliose Erkrankung:
Nach Übertragung der Borrelien Bakterien durch den Zeckenstich verursacht das Bakterium nach einer Inkubationszeit eine lokale Infektion Die Borreliose Inkubationszeit liegt zwischen 2 bis 90 Tagen bis zum Ausbruch der Krankheit.
Borreliose Krankheitsdauer – Phase 1
Lokale Infektion Die Borreliose Krankheitssymptome der ersten Phase dauern etwa 1-4 Wochen. Borreliose Symptome
Borreliose Krankheitsdauer – Phase 2
Streuung des Erregers Die zweite Phase der Borreliose Infektion kann mehrere Monate bis über Jahre anhalten. Borreliose Symptome
Borreliose Krankheitsdauer – Phase 3
Chronischer Verlauf Die Dauer der dritten Borreliose Krankheitsphase hängt von der Schwere der Krankheit und den Therapiebedingungen ab und hält in vielen Fällen mehrer Jahre an. Borreliose Symptome
Bei einem Zeckenbiss mit roten Rändern oder unklaren Symptomen nach Zeckenbiss kann eine Infektion mit Borrelien oder FSME vorliegen, Sie müssen rechtzeitig einen Arzt aufsuchen.
Die Symptome der Borreliose Infektion beginnt meist mit einer Rötung und oder Schwellung der Einstichstelle des Zeckenbiss. Es gibt aber auch Infektionen ohne äußere Merkmale. Ärtze und Experten stellen immer wieder fest das an Borreliose erkrankte Patienten keine Errinnerung und keinen Zusammenhang mit dem Zeckenbiss sehen. Dies kommt durch den oft sehr lange zurückliegenden Zeckenbiss und daran das Borreliose meistens von Zeckennymphen übertragen werden und diese mit einer Körpergöße unter 1mm nicht bemerkt werden.
Borreliose Symptome erkennen:
Die Borrellien Infektion verläuft meist in 3 Phasen, die Infektionskrankheit bricht ca. 2 bis 3 Wochen nach der Infektion mit Borrelien durch den Zeckenstich mit meist anfänglich grippeartigen Symptomen aus. Es müssen nicht zwangsläufig alle 3 hier dargestellten Phasen durchlaufen werden. In einigen Fällen bemerken die Betroffenen die erste Phase nicht oder können deren unklare Symptome nicht zuordnen.
Dr. Barop, Neurologe aus Hamburg
Zeckenbiss Symptome Borreliose erkennen
Krankheitsverlauf der Borreliose
Die Borrellien Infektion verläuft meist in 3 Phasen, die Infektionskrankheit bricht ca. 2 bis 3 Wochen nach der Infektion mit Borrelien durch den Zeckenstich mit meist anfänglich grippeartigen Symptomen aus. Es müssen nicht zwangsläufig alle 3 hier dargestellten Phasen durchlaufen werden. In einigen Fällen bemerken die Betroffenen die erste Phase nicht oder können deren unklare Symptome nicht zuordnen.
Nach der lokalen Infektion und der auftretenden Wanderröte an der Einstichstelle können die Borrelien über die Lymph- und Blutbahnen fast jedes Körperorgan ereichen und infizieren. Dabei kommt es bevorzugt zur Infektion des Lymph- und Nervensystem, der Leber, des Gelenk- und Bewegungsapparates, der Atemwege und Harnwegsorgane.
Borreliose Infektion:Phase 1
Wanderröte und lokale Infektionen
Nachdem die Zecke durch ihren Saugrüssel die mit Borrelien infizierten Flüssigkeiten zurück in den Körper des Wirtes gepumpt hat erreichen die Borrelien den Blutkreislauf des Wirtes. Dabei kommt es zu einer eingegrenzten lokalen Infektion der Haut die sich durch Wanderröteund eine runde Rötung um die Einstichstelle zeigt. Dieses erste Stadium verursacht kaum Beschwerden.
Die Wanderröte breitet sich weiter um die Einstichwunde aus und kann bis zu mehreren Monaten anhalten. Wenn die Zecke direkt in ein Blutgefäß oder ein Lymphgefäß injeziert kann es zur direkten Streuung der Borrelien in das Blutsystem kommen. Wenn die Borrelien Bakterien streuen und in das Blut- und Nervensystem eintreten können folgende Symptome auftreten:
Erythema migrans – Wanderröte
Lymphozytome- weiche, blaurote mit dünner Haut bedeckte Geschwülste
grippeähnlichen Symptome
Abgeschlagenheit
Schweißausbrüche
Fieber- und Kopfschmerzen
Gelenk- und Gliederschmerzen
Herzrasen
Appetitlosigkeit bis Übelkeit
Die Phase 1 der Borreliose hält etwa bis 4 Wochen an, dann verlieren sich die Bakterien der Borreliose Infektion ohne weitere folgende Körper-Schädigungen und Symptome oder sind in das gesamte Nervensystem ausgesteut, die sogennate akute Neuroborreliose, welche als Phase 2 bezeichnet wird.
Borreliose Infektion:Phase 2
Die Streuung des Erregers
Nach etwa 4 bis 10 Wochen haben die Erreger soweit gesteut das sie die gesamte Blut- und/oder Lymphbahn des Wirtes befallen haben. Nach der Streuung treten unten beschriebene Symptome auf. Patienten leiden in den meisten Fällen und sehr charakteristischen schweren wasserartigen Schweißausbrüche und Schwindelgefühl.
Organsymptome durch Borreliose, Entzündung der Nerven krampfartige schwere Schmerzen
Sensorische Störrungen Schweißausbrüche Hitzewallungen, Schüttelfrost und Kältegefühl
Ausfall der Hirnnerven und Gesichtslähmung
Sehstörungen und Gleichgewichtsstörrungen
strahlende Kopfschmerzen und Nackenschmerzen
Herzrythmusstörrungen
In wenigen Fällen auch Gehirnhautentzündung (Meningitis)
In wenigen Fällen auch Gehirnentzündung (Enzephalitis)
Borreliose Infektion:Phase 3
Die Infektion wird chronisch
Im Verlauf der Infektion bildet der Körper durch das körpereigene Immunsystem Antikörper und bekämpft mit weißen Blutkörperchen die Borrelien Erreger und kann so fast alle Borrelien zerstören. Nur an wenigen Stellen auf die das Immunsystem wenig Einfluß hat, z.B. Fettgewebe kann es vorkommen das vereinzelt Borrelien überleben. Diese können die Symptome immer wieder aufleben lassen und so zu einem chronischen Verlauf der Borreliose Infektion führen und in Schüben auftreten.
Gelenkentzündungen die von Gelenk zu Gelenk wechseln
Hände und Füße können periodisch anschwellen und sich blaurot färben
Knochen- und unklare Körperschmerzen
chronische Entzündungen der Nerven
Muskelentzündungen
chronische Gehirn- und Rückenmarkentzündung (Lyme-Arthitis)
chronische Herzveränderungen (Lyme-Karditis)
Augenerkrankungen
Gleichgewichtsstörungen, Hörstürze
selten Hepatitis
Komplikationen der Borreliose Infektion
In seltenen Fällen der Borreliose Infektion kann es Krankheitsverlauf zu schweren Komplikationen kommen, diese können so schwer sein das sie intensiv-medizinisch betreut werden müssen, z.b. Herz- und Kreislaufversagen. Kompikationen können bleibende Schäden an Organen und Nerven hinterlassen.
Bei einem Zeckenbiss mit roten Rändern oder unklaren Symptomen nach Zeckenbiss kann eine Infektion mit Borrelien oder FSME vorliegen, Sie müssen rechtzeitig einen Arzt aufsuchen.
Die Diagnose einerBorreliose Infektion ist in jeder der drei Phasen der Krankheit möglich und wird durch Ihren Arzt durchgeführt. Informieren Sie sich hier über Diagnostikverfahren und den Nachweis der Borrelien.
Diagnose Borreliose – Was fragt Ihr Arzt?
Eine Borreliose Infektion kann gerade in Phase 1 bevor die lokale Infektion beginnt ohne Symptome verlaufen. Meist bemerken die Betroffenen die sogenannte Wanderröte, können diese aber nicht richtig zuordnen.
Wenn Sie an unklaren grippeartigen Symptomen leiden und/ oder eine Rötung an einer Hautstelle bemerken die um einen eventuellen Zeckenbiss entsteht, sollten sie zur genauen Diagnostik Ihren Arzt aufsuchen. Ihr Arzt wird eine genaue gründliche körperliche Untersuchung durchführen und folgende Fragen mit Ihnen abklären:
handelt es sich bei der Rötung ihrer Haut wirklich um Wanderröte durch einen Zeckenbiss
haben Sie einen Zeckenbiss bemerkt oder waren Sie in einem Zecken Risikogebiet
Ihr Arzt wird dann weitere labordiagnostische Untersuchungen einleiten um die Borrelien Bakterien nachzuweisen:
Achtung: Besonders in der Phase1 der Frühphase der Borreliose kann in den ersten Wochen oft noch keine Antikörper nachgewiesen werden.
serologischen Laboruntersuchungen
Blutuntersuchung auf körpereigene Borrelien Antikörper (kann in den ersten 2-3 Wochen nicht nachweisbar sein)
mikroskopische Borrelien Direktnachweis
wiederholte Labor-Untersuchung nach 2-3 Wochen
Untersuchung der Gehirn- und Rückenmarksflüssigkeit
Trotz der heutzutage angewendeten serologischen Labortest und Untersuchungen ist eine Diagnose und ein Nachweis von Borrelien nur mit dem Borrelien Direktnachweis möglich. Andere Labortest können zwar die Antikörperbildung gegen Borrelien nachweisen, dadurch wird aber nicht der Zeitpunkt der Infektion bestimmbar, da ein positives Laborergebniss auch auf eine frühere Infektion (Seronarbe) anschlägt, es kann auch zu einem verfälschten Negativen Ergebniss kommen wenn der Körper zu wenig Antikörper bildet.
Bei einem Zeckenbiss mit roten Rändern oder unklaren Symptomen nach Zeckenbiss kann eine Infektion mit Borrelien oder FSME vorliegen, Sie müssen rechtzeitig einen Arzt aufsuchen.
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Die Bluttests untersuchen die Blutprobe auf bestimmte Abwehrstoffe. Normalerweise bildet das Immunsystem bei einer Infektion gezielt sogenannte Antikörper. Der Antikörpernachweis hilft dem Arzt nur bedingt weiter. Der Test zeigt sich positiv, wenn eine aktuelle Infektion vorliegt, oder diese längt vergangen und ausgeheilt ist. Aus diesem Grund täuscht und hilft dieser Test den Arzt, der anhand der Vorgeschichte und der aktuellen Beschwerden entscheidet.
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Neuester Borreliose Test – Spirofind
Eine Verbesserung verspricht ein neuartiger Zecken Borreliose Test, der seit 2012 auf dem Markt ist. Der Spirofind nutzt ein anderes Testprinzip und gilt daher als Neuerung in diesem medizinischen Bereich. Der Test überprüft, ob eine bestimmte Untergruppe von Monozyten die Borreliose-Bakterien entdecken.
Seit Kurzem ist in der Medizin bekannt, dass Blutzellen rascher auf bestimmte Krankheitserreger reagieren, wenn diese bereits in Kontakt mit dem Bakterium traten. Der Spirofind macht sich dieses Prinzip zunutze und filtert die bestimmten Zellreihen aus dem Blut heraus. Anschließend geben Mediziner im Labor Borreliose-Bakterien-Teile hinzu und warten auf die Reaktion ab. Wie die weißen Blutkörperchen reagieren, zeigt sich in einer chemischen Reaktion, die der Test misst. Für den Spirofind benötigt das Labor eine Blutprobe des Patienten, die jeder Hausarzt abnehmen kann.
Der neue Borreliose-Test verspricht eine zuverlässige und schnelle Diagnose. Die Produktionsfirma meint, dass durch dieses Verfahren
eine akute Infektion,
eine chronische Borreliose und
der Therapie-Erfolg
während der Behandlung eine ausführliche Dokumentation möglich ist. Die Neuerung besteht darin, dass dieser Test vor der eigentlichen Antikörperbildung positiv ist.
Neue Verfahren brauchen Zeit und mehrere klinische Studien
Erste Studien unterstützen den Effekt dieses neuen Borreliose-Tests. Allerdings benötigt es mehrere klinische Studien, die einen Erfolg bestätigen. Erst, wenn die Sicherheit gegeben ist, dass dieser die Diagnose zuverlässiger als andere Testverfahren ermittelt, empfehlen Fachgesellschaften das Produkt.
Setzt sich der Spirofind durch, gleicht dieser einer Revolution zur Auffindung von Borreliose-Bakterien. Der Test ist mit Ende 2012 noch nicht lange erhältlich. Mit der Zeit zeigt sich, wie effizient das Verfahren in der Praxis ist. Derzeit empfehlen die Fachgesellschaften den Spirofind nicht, sodass die Krankenkassen dieses Diagnostikverfahren nicht übernehmen.
Der Arzt stellt die endgültige Diagnose
Bis weitere Erkenntnisse in der Medizin folgen, ist es die Aufgabe des Arztes die Borreliose zu erkennen. Die auftretenden Symptome und die Geschichte des Patienten sind dafür entscheidend. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, dass Sie dem Arzt keine Details zum Krankheitsverlauf vorenthalten. Beobachten Sie selbst nach jedem Zeckenstich den umliegenden Bereich für vier bis sechs Wochen. Bemerken Sie eine Hautveränderung, ist der Gang zum Arzt unumgänglich.
Allerdings ist es bei dieser Infektion besonders wichtig, früh zu handeln. Von einer Früherkennung hängt der spätere Behandlungs- oder Heilungserfolg ab. Wie Ärzte den Zecken Borreliose Test durchführen und wie Sie eine Diagnose erhalten, erfahren Sie jetzt.
Borreliose Diagnose eines Arztes
Das wichtigste Indiz einer Borreliose Erkrankung ist ein typischer Hautausschlag an der Stelle des Zeckenbisses. Dieser Ausschlag gilt bis heute als Leitsymptom einer frühen Borreliose. Findet der Arzt mithilfe des Patienten heraus, dass ein Zeckenbiss die Ursache ist, stellt der Arzt mit hoher Wahrscheinlichkeit die richtige Diagnose.
Die Ausrichtung und schnelle Einleitung der Borreliose Therapie und Behandlung ist entscheidend für einen positiven Krankheitsverlauf und die vollkommene Gesundung. Die Art der Behandlung bei Borrellien ist vom Stadium der Infektionserkrankung abhängig. Eine Behandlung mit Antibiotika ist meist erfolgreich, einen vorbeugenden Impfschutz gegen Borreliose gibt es nicht.
Borreliose Therapie mit Antibiotika
Eine Borreliose in Phase1, der Frühphase der Infektionserkrankung wird meist erfolgreich mit Antibiotika, in Form von Tabletten oder Saft (Penicillin) behandelt. – Achtung Antibitika muss immer wie vom Arzt verordnet bis zu Ende eingenommen werden. Auch wenn die Symptome nachlassen. Sonst kommt es zu einer resistenz des Körpers. behandelt werden. Eine Behandlung mit Antibiotika dauert 14 – 24 Tage – abhängig vom Präparat.
Phase 1 – Borreliose Behandlung:
Medikamente mit schmerzstillender und beruhigender Wirkung
bei Krämpfen und Lähmungen – krampflösende Medikamente
gegen Borrelien Toxine – giftbindende Medikamente
Antibiotika Therapie
Azithromycin (Zithromax) bei Kinder Amoxicillin
Phase 2-3 – Borreliose Behandlung:
engmaschige Überwachung – Krankenhausaufenthalt
Borreliose Behandlung ohne Antibiotika
Eine Behandlung mit Antibiotika ist in der akuten Phase die erste Wahl, dennoch kann dann unterstützend eine alternative Therapie begonnen werden.
Maßnahmen der traditionellen Naturheilkunde
Bewegungstherapie und Heil- und Luftbäder
Einreibungen
Eisen und vitalstoffhaltige Ernährung
Neue Borreliose Therapie im Teststadium
Bald könnte es eine neue lokale Therapie gegen Borreliose geben. In gerade laufenden Testreihen wird geprüft wie ein Antibitikum wirkt wenn es direkt auf die Stelle des Zeckenstiches aufgebracht wird und somit das Eindringen der Borrelien Bakterien verhindert.
Bei einem Zeckenbiss mit roten Rändern oder unklaren Symptomen nach Zeckenbiss kann eine Infektion mit Borrelien oder FSME vorliegen, Sie müssen rechtzeitig einen Arzt aufsuchen.
Der Verlauf einer Borreliose ist anfanges wenig auffällig. Häufig breiten sich die Bakterien unbemerkt im Körper aus, ohne dass es zu eindeutigen Symptomen kommt.
Das kann sich jedoch schnell ändern, wenn im weiteren Verlauf der Borreliose die Erreger das Nervensystem und innere Organe zu schädigen beginnen.
Eine fortgeschrittene Borreliose ist mit erheblichen Beschwerden verbunden und nur noch schwer zu behandeln.
Daher ist eine möglichst frühzeitige Erkennung und Behandlung wichtig, da diese ein komplikationsloses Abheilen möglich macht.
Borreliose – Grundsätzliches zum Krankheitsverlauf
Als Borreliose bezeichnet man eine Infektion mit schraubenförmigen Bakterien, sogenannten Spirochäten.Borrelia burgdorferi sitzt im Mitteldarm von Zecken, bei uns vor allem des Holzbockes (Ixodes ricinus).
Hat die Zecke ein Opfer gefunden, können die Bakterien über das Sauginstrument des Tieres in die Wunde und damit in die Blutbahn gelangen. Je länger die Blutmahlzeit dauert, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit einer solchen Übertragung.
Wichtig:
Verfallen Sie nicht gleich in Panik, wenn Sie eine Zecke gebissen hat!
Je früher Sie den Blutsauger bemerken und entfernen, desto unwahrscheinlicher ist eine Übertragung.
Bedenken Sie zudem, dass längst nicht alle Zecken mit Borrelien infiziert sind, nicht einmal in den gefährdeten Gebieten. Selbst bei einer infizierten Zecke liegt die Übertragungswahrscheinlichkeit bei maximal sechs Prozent.
Meistens wird das körpereigene Immunsystem mit den Erregern fertig, sodass viele Menschen Antikörper gegen Borrelien aufweisen, ohne sich an einen Zeckenbiss erinnern zu können.
Schätzungen zufolge erkranken lediglich 0,5 – 1,5 Prozent der von einer Zecke gebissenen Personen an einer Borreliose.
Erkennt und behandelt man die Borreliose frühzeitig, heilt die Infektion komplikationslos ab.
Heimtückischerweise macht sich eine Infektion mit Borrelien nicht unbedingt bemerkbar, sodass man sie nicht erkennt und nicht behandelt. Dann breiten sich die Bakterien unbemerkt im Körper aus und schädigen im weiteren Verlauf der Borreliose vor allem Nervensystem, Herz und Gelenke.
Gut zu wissen: Eine Impfung gegen Borreliose ist bislang nicht möglich.
Borreliose Verlauf – Das Wichtigste auf einen Blick!
Borreliose ist eine Infektion mit Borrelien. Die Bakterien werden durch den Biss einer Zecke übertragen und vermehren sich im Körper.
Die anfänglichen Symptome sind wenig spezifisch, sodass die Borreliose gerade zu Anfang selten diagnostiziert wird. Nach und nach breiten sich die Borrelien weiter aus und befallen innere Organe.
Besonders heimtückisch ist der Befall des Nervensystems, eine Neuroborreliose, oder des Herzens in Form einer Herzborreliose.
In weit fortgeschrittenen Stadien nehmen die Beschwerden im Nervensystem immer weiter zu. Hinzu kommen schwere Gelenksentzündungen in Form einer Lyme-Arthritis.
Je früher eine Borreliose erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Einmal aufgetretene Schäden an Nerven und inneren Organen sind nicht mehr reversibel.
Verlauf der Borreliose:
Frühstadium
Die ersten Anzeichen im Frühstadium einer Borreliose sind so unspezifisch, dass kein Arzt sie sicher diagnostizieren kann. Wie bei vielen Infektionskrankheiten äußert sie sich ähnlich wie ein beginnender grippaler Infekt mit
Müdigkeit
Erschöpfung
Abgeschlagenheit
Kopf- und Gliederschmerzen
Fieber
geschwollene Lymphknoten.
Bemerken Sie auf Ihrer Haut eine kreisrunde Rötung, die sich langsam ringförmig ausbreitet, sollte Sie das unbedingt misstrauisch machen. Diese sogenannte Wanderröte (Erythema migrans) tritt allerdings nur in etwa 50 – 70 Prozent der Infektionen auf. Sie zeigt, dass sich die Bakterien ausgehend von der Einstichstelle der Zecke im Zentrum konzentrisch in der Haut ausbreiten und die charakteristischen Entzündungserscheinung hervorrufen, die durch das alarmierte Immunsystem zustande kommt.
Mit einer Wanderröte sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, der das weiter untersucht. Stellt er tatsächlich das Frühstadium einer Borreliose fest, wird er Sie für bis zu vier Wochen mit Antibiotika behandeln. Doxycyclin oder Amoxicillin töten in diesem Stadium die Bakterien zuverlässig ab, sodass Sie die Plagegeister ein für allemal los sind und die Infektion ohne weitere Beeinträchtigungen abheilt.
Borreliose: Streustadium
Im Streustadium der Borreliose breiten sich die Bakterien Wochen und Monate nach dem Zeckenbiss immer weiter im Körper aus. Ihr bevorzugter Aufenthaltsort ist immer noch die Haut – dadurch stellen sie sicher, dass eine beissende Zecke sich damit infiziert. Dieser Übertragungsweg über den Menschen ist für die Borrelien weniger interessant als der über andere Zwischenwirte.
In diesem Stadium herrschen immer noch grippeähnliche Symptome vor. Hinzu kommen Beschwerden, die durch eine Beteiligung von Herz und/oder Nervensystem zustande kommen. Daher spricht man von einer Herzborreliose oder Nervenborreliose (Neuroborreliose).
Die Neuroborreliose geht von Hirnhäuten und Rückenmarkshäuten aus (Lyme-Meningitis). Diese darf man nicht mit der Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) verwechseln, die ebenfalls von Zecken übertragen, aber von Viren hervorgerufen wird. Im weiteren Verlauf kommt es zu Entzündungen der Nervenwurzeln (Meningopolyneuritis und Bannwarth-Syndrom).
Diese Entzündungen führen mitunter zu Lähmungserscheinungen, wie sie vor allem bei der mimischen Muskulatur des Gesichtes durch Beteiligung des Gesichtsnerven (Nervus facialis) auffällig werden. Bei einer Lähmung dieses Nervs erstarren die Gesichtsmuskeln und oft hängt ähnlich wie bei einem Schlaganfallpatienten ein Mundwinkel schlaff herunter.
Bei der Herzborreliose (Lyme-Karditis) entzündet sich der Herzmuskel (Myokard – Myokarditis), was zu Herzrhythmusstörungen führt. Ebenso kann es zu Entzündungen des umgebenden Herzbeutels (Perikard) kommen (Perikarditis).
Spätstadium
Das Spätstadium der Borreliose ist durch einen zusehends schweren Krankheitsverlauf gekennzeichet. Hier spielt vor allem eine fortschreitende Beteiligung des Nervensystems eine Rolle. Immer mehr Nervenschäden führen zu zunehmendenLähmungserscheinungen (Paresen) durch Entzündungen des Gehirns (Enzephalitis) und des Rückenmarks (Myelitis). Daher spricht man hier von einer progressiven Enzephalomyelitis. Sie ähnelt den Beschwerden einer Multiplen Sklerose (MS).
Hinzu kommen chronische Hautveränderungen in Form der Herxheimer-Krankheit (Acrodermatitis chronicum atrophicans). Das Unterhautgewebe wird vor allem an den Extremitäten durch infiltrierende Lymphozyten abgebaut, sodass die Haut papierartig dünn wird, die Gefäße durchscheinen und sich Verfärbungen ausbilden.
Quellen, Links und weiterführende Literatur
Norbert Satz: Klinik der Lyme-Borreliose. 3. Auflage. Göttingen 2013: Verlag Hans Huber/Hogrefe. ISBN 978-3-456-84763-4.
Petra Hopf-Seidel: Krank nach Zeckenstich: Borreliose erkennen und wirksam behandeln. MensSana Taschenbuch. München 2008: Droemer Knaur-Verlag. ISBN-10 3426873923.
Die Lyme-Borreliose löst die Bakteriengattung Borrelia burgdorferi aus. Diese übertragen die Zecken durch das Blutsaugen auf ihren Wirt. Nach der Blutmahlzeit, die zwischen einem und sieben Tagen dauert, würgt der Parasit einen Teil des Mageninhalts in die Wunde. Die Erreger leben im Magen-Darm-Trakt der Zecke und gelangen mit dem Speichel ins Gewebe des Menschen. Dort verbreiten sie sich lokal und systemisch und lösen die nicht von selbst heilbare Borreliose aus.
Gehört Borreliose zu den heilbaren Krankheiten?
Was stellt die Borreliose dar?
Zu den hauptsächlichen Überträgern der Borrelien gehören Zecken und Läuse. Die wissenschaftliche Gemeinde erstellte zudem die Hypothese, dass Mücken als Zwischenwirt infrage kommen. Die Durchseuchung durch die Fluginsekten erweist sich jedoch als gering.
Das belegt die Studie: „Detection of Borrelia burgdorferi sensu lato in mosquitoes (Culicidae) in recreational areas of the city of Szczecinl. Die 2002 veröffentlichte Publikation stammt von Kosik-Bogacka D. et al.
Die gesundheitliche Komplikation bricht spätestens acht Jahre nach dem Einstich aus. Selbst nach einer bereits überstandenen Lyme-Borreliose erhalten die Patienten keine Immunität. Zudem bedenken Sie, dass Borreliose als nicht heilbar gilt, sofern keine medikamentöse Behandlung erfolgt. Übertragen Schildzecken oder der Holzbock die Borrelien, dringen diese zunächst in Haut und Gewebe ein. Drei bis vier Tage nach dem Zeckenbiss gelangen die Bakterien in den Blutkreislauf des Menschen. Auf diesem Weg bewegen sie sich zu den inneren Organen, sodass gesundheitliche Gefährdungen drohen. Ohne eine Therapie kommt es beispielsweise zu:
Muskelschmerzen,
Gelenkschmerzen,
Entzündungen am Herzmuskel
oder einer Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit.
Die körpereigene Immunabwehr richtet in der Regel wenig gegen die Borreliose aus. Die Bakterien besitzen eine besondere Tarnfähigkeit, die ihnen eine Umstrukturierung ihrer Oberfläche ermöglicht. Dadurch identifizieren die Antikörper die Erreger nicht als Fremdkörper. Zudem siedeln sich die Borrelien in Körperregionen, welche die Immunabwehr sporadisch kontrolliert. Dazu gehören das Gehirn und die Gelenke.
Kann man Borreliose heilen, ohne Medikamente?
Eine Spontanheilung der Borreliose liegt nicht im Bereich des Möglichen. Dringen die Erreger in den menschlichen Körper ein, lösen sie über kurz oder lang die Infektion aus. Zu den ersten Symptomen der Erkrankung gehört eine kreisförmige Rötung, die um den Einstich auftritt.
Die Wanderröte weist auf die Ausbreitung der Bakterien hin. Nicht bei allen Patienten zeigt sich das äußerliche Anzeichen der gesundheitlichen Komplikation. Um die Borreliose dennoch nachzuweisen, eignet sich beispielsweise ein Bluttest. Mehrere Wochen nach dem Zeckenbiss baut das Immunsystem die Abwehrreaktion auf.
Daher empfehlen die Mediziner bei Verdacht auf Borreliose wiederholte Blutuntersuchungen. Gehören Sie zu den seropositiven Patienten, treten die charakteristischen Krankheitszeichen im Laufe von Monaten und Jahren auf. Spätestens acht bis zehn Jahre nach der Erstinfektion zeigt der Organismus Anzeichen für die Krankheit. Dazu gehören Entzündungen im Bereich der Organe, die unter Umständen irrreparable Schäden verursachen. Ebenso wie HIV und Syphilis existiert eine eigenständig heilbare Borreliose nicht. Die Mediziner verschreiben den Betroffenen nach der Diagnose der Infektion Antibiotika.
Ist die Borreliose heilbar durch Arzneien?
Bemerken Sie die Borreliose direkt nach dem Stich der Zecke, eignen sich Antibiotika in Tablettenform als Gegenmaßnahme. Erwachsenen Patienten verschreiben die Ärzte Doxycyclin. Kinder und schwangere Frauen erhalten ein Amino-Penicillin, das sich Amoxicillin nennt. Ohne eine rechtzeitige Behandlung weitet sich die Erkrankung zu einer chronischen Infektion aus. Um sie zu bekämpfen, bewähren sich Infusionstherapien. In der Regel beträgt deren Dauer zwei bis drei Wochen.
In der Zeit gelangen Cefotaxim oder Ceftriaxon in den Blutkreislauf der Betroffenen. Bereits ein Behandlungszyklus heilt im Schnitt 82 Prozent der Patienten. Leiden Sie an einer Allergie gegen Breitband-Antibiotika, besprechen Sie das Problem frühzeitig mit Ihrem Hausarzt. Um die Lyme-Borreliose zu heilen, erhält das zeitnahe Erkennen der Symptome Priorität.
Wichtige Vorbeuge-Maßnahmen für die Patienten
Prophylaktische Maßnahmen gegen die Borreliose existieren im Normalfall nicht. Die Erreger verbergen sich vor der Immunabwehr, daher gibt es keine zuverlässige Impfung. Um der Krankheit vorzubeugen, vermeiden Sie besser den Kontakt mit den Überträgern. Damit Zecken Sie nicht stechen, tragen Sie während eines Waldspaziergangs geschlossene Kleidung. Tupfen Sie Nelken- oder Lavendelöl auf die Schuhe, schreckt der Geruch die Parasiten ab. Für Haustiere eignen sich beispielsweise Zeckenhalsbänder.
So erkennen Eltern eine Borreliose beim Kind und reagieren richtig
Borreliose bei Kindern verläuft ähnlich wie die Infektion bei Erwachsenen, allerdings treten die Beschwerden meist schneller auf. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Symptome einer Borreliose bei Kindern sofort zu kennen und die angemessene Behandlung zeitnah einzuleiten. Bleiben Diagnose und Therapie zu lange aus, sind Spätfolgen wie eine Neuroborreliose möglich.
Wie entsteht Borreliose bei Kindern?
Bei der Borreliose handelt es sich um eine bakterielle Infektion. Der Bakterienstamm Borrelia burgdorferi gelangt über die Blutbahn in den gesamten Organismus und kann sich ohne zeitnahe Behandlung in verschiedenen Organen ansiedeln.
Übertragen werden die Bakterien durch einen Zwischenwert. Am häufigsten handelt es sich dabei um Zecken, die beim Biss durch die Haut nicht nur Blut saugen, sondern die Borrelia in den Körper abgeben. Es gibt jedoch auch eine Reihe von Stechmücken sowie Bremsen, die als Überträger belegt sind.
Eine Borreliose bei Kindern kann also entstehen, wenn Ihr Kind im Freien spielt, auf einer Wanderung ist oder schlicht in den Sommermonaten von einer Mücke gestochen wurde, die selbst infiziert war.
Symptome einer Borreliose bei Kindern
Gelangt der Bakterienstamm der Borrelia in die Blutbahn eines Menschen, bringt diese bakterielle Infektion eine Reihe von Symptomen mit sich. Da in der Regel Parasiten als Zwischenwirte durch einen Hautbiss die Bakterien übertragen, sind lokale Hautrötungen (Wanderröte) häufig.
Nicht selten ist beispielsweise eine Zecke noch in der Haut festgebissen. Ziehen Sie diese bitte nicht mit Gewalt ab, sondern nur mit einer Zeckenzange aus der Apotheke.
Konnten die Borrelia sich im Organismus verbreiten, reagiert der Körper mit einer Aktivierung des Immunsystems und es kommt zu geschwollenen Lymphknoten. Die Lymphknotenschwellung ist zunächst lokal, sprich nach dem Infektionsherd, breitet sich aber aus.
Borreliose bei Kindern führt ebenso wie bei Erwachsenen zu grippeartigen Symptomen wie Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit sowie anhaltende Müdigkeit und ein Schwächegefühl in allen Muskeln. Da diese Symptomatik auch bei vielen anderen Krankheiten auftritt, ist sie für eine gesicherte Diagnose allerdings nicht ausreichend. Sehen Sie diese Beschwerden daher eher als Warnsignal und suchen Sie einen Kinderarzt auf, wenn wenige Tage vorher Waldspaziergänge oder Spielen im freien Gras auf dem Programm standen.
Ein eindeutigeres Symptom, das jedoch nur bei rund der Hälfte aller Borreliose-Patienten auftritt, ist die sogenannte Erythema migrans. Umgangssprachlich wird dieses Beschwerdebild „Wanderröte“ genannt, denn die lokalen Hautrötungen breiten sich von der Biss- bzw. Einstichstelle langsam aus. Charakteristisch ist dabei eine ringförmige Ausbreitung. Während es bei Erwachsenen durchaus Wochen dauern kann, zeigt sich das Symptom bei Heranwachsenden meist binnen Tagen.
Wird die Borreliose bei Kindern nicht zeitnah behoben, verschlimmern sich Symptome wie Müdigkeit und Schmerzen. Häufig kommen aufgrund der systemweiten Bakterienerkrankung auch Übelkeit und Gewichtsverlust sowie eine Faciallähmung hinzu. Diese einseitige Lähmung des Gesichts kann Monate oder sogar erst Jahre nach der Infektion auftreten. Auch Sehstörungen und plötzliche Fieberschübe sind klassische Reaktionen des Körpers. Handeln Sie in diesem Fall sofort und sprechen Sie den Kinderarzt auf eine mögliche Borreliose an.
Ohne Behandlung kann die Borreliose bei Kindern im Spätstadium schwere Organerkrankungen nach sich ziehen. Häufig treten Gelenkbeschwerden auf einer Seite des Körpers auf und beeinträchtigen selbst langsame Bewegungen im Alltag. Neurologische Ausfälle aufgrund von Entzündungen im Zentralen Nervensystem sind ebenfalls möglich.
Wichtig: Haben Sie als Eltern bereits grundlegende Erfahrungen mit der Borreliose gesammelt, erkennen sie die genannten Symptome bei Ihrem Kind zwar schnell, Sie erwarten jedoch, dass diese in Schüben auftreten. Der schubartige Verlauf ist bei Erwachsenen die Norm. Borreliose bei Kindern verläuft trotz vergleichbarer Symptomatik jedoch häufig nicht in Schüben, sondern tritt schnell und mit hoher Intensität ein.
Der Gang zum Kinderarzt: Was erwartet Sie und Ihr Kind?
Besteht aufgrund der Symptomatik ein Verdacht auf Borreliose bei Kindern wird der Arzt nicht sofort mit einer Therapie beginnen. Zunächst muss eine gesicherte Diagnose stehen und die erfolgt meist über ein Blutbild. Ihrem Kind wird etwas Blut entnommen und dieses im Labor auf spezifische Borreliose-Antikörper hin getestet. Wichtig ist hierbei der geschätzte Zeitpunkt der Infektion. Erst nach einigen Wochen hat der Körper nachweisbare Antikörper gebildet.
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass sich gar keine Antikörper nachweisen lassen und sich der Zustand des Kindes trotzdem verschlechtert. Borreliose bei Kindern führt in manchen Fällen nicht zu einer Antikörperreaktion, da das Immunsystem des jungen Organismus noch zu unerfahren ist, um Antikörper zu produzieren. In diesem Fall muss die Diagnostik zusätzliche Maßnahmen ergreifen und beispielsweise das Hirnwasser untersuchen.
Steht jedoch am Ende die Diagnose, wird der Kinderarzt Ihnen ein passendes Antibiotikum mitgeben. Borreliose bei Kindern kann im Frühstadium (wenige Wochen nach der Infektion) noch sehr einfach mit oralen Antibiotika therapiert werden. Nach maximal sechs Wochen ist die Infektion ausgestanden und es sind keine Spätfolgen zu erwarten.
Erfolgt die Diagnose erst zu einem späteren Zeitpunkt, müssen starke Antibiotika mittels Infusion oder über Spritzen vergeben werden. Die orale Vergabe mit dem Umweg über den Verdauungstrakt ist in diesem Fall nicht mehr effektiv genug. Doch auch bei dieser Therapiemaßnahme stehen die Erfolgschancen auf eine komplette Heilung sehr gut.
Praktische Tipps für Eltern
Ausflüge in die Natur zu vermeiden, wäre der beste Zeckenschutz aber verwehrt Ihrem Kind auch wichtige Erfahrungen mit Flora und Fauna. Die sinnvollste Maßnahme besteht darin, bei Ausflügen immer auf lange Hosen und festes Schuhwerk zu achten. Der gezielte Mückenschutz, im Sommer durch Sprays am Tag und Fensternetze für die Nacht, senkt das Risiko ebenfalls.
Werfen Sie nach längeren Spaziergängen durchs Grüne zudem immer einen Blick auf die gesamte Haut Ihres Kindes und sensibilisieren Sie Ihre älteren Kinder, beim Duschen selbst genau hinzusehen. Bemerken Sie oder Ihr Kind dabei einen Zeckenbiss, sollte sofort eine Zeckenzange zur Anwendung kommen. Am liebsten sitzen Zecken im weichem Gewebe der Achselhöhlen oder in Bauchfalten.
Haben Sie keine Zeckenzange in der Hausapotheke, experimentieren Sie auf keinen Fall mit Alkohol oder ziehen Sie das Tier mit bloßen Händen vom Körper. Dabei besteht die Gefahr, dass die Zecke zerquetscht wird und bei diesem Vorgang die Borrelia in die Hautwunde gedrückt werden. Gehen Sie im Idealfall sofort zum Arzt oder zur nächsten Apotheke.
Beobachten Sie die Haut nach einem Zeckenbiss jeden Tag, notieren Sie im Idealfall das Datum der möglichen Infektion und suchen Sie bei ersten Symptomen den Kinderarzt auf. Nennen Sie ihm die Beschwerden detailliert, gemeinsam mit dem Zeitraum der möglichen Infektion.
Fazit zum Thema Borreliose bei Kindern
Bedenken Sie bei aller Sorge, dass eine Infektion mit Borrelia sehr effektiv behandelt werden kann. Eine tägliche Panik beim Gedanken, dass Ihr Kind draußen spielt und dabei von einem Überträger gebissen/gestochen wird, ist nicht notwendig. Handeln Sie stattdessen immer geistesgegenwärtig und überprüfen Sie die reale Infektionsgefahr durch Betrachten der Haut und Ausschütteln der Kleidung.
Kommt es zu einer Borreliose bei Kindern und der Arzt verschreibt Antibiotika, halten Sie sich streng an die vorgegebenen Intervalle der Einnahme und die Infektion ist schnell überstanden.
Zecken: Sie sitzen im Sommer im hohen Gras, können unbemerkt auf den Menschen überwandern, sich festsetzen und eine ganze Weile dort bleiben, bevor sie bemerkt werden. Dabei können verschiedene Krankheiten übertragen werden. Gegen eine davon – die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) – kann man sich durch eine Impfung schützen. Gegen die Borreliose, die sehr viel häufiger vorkommt, nicht. Die Erkrankung kann das Nervensystem befallen und zu einer Neuroborreliose führen.
Wie macht sich eine Neuroborreliose bemerkbar?
Die Borreliose wird meistens durch Zecken der Gattung „Gemeiner Holzbock“ übertragen. Es ist eine systemische Erkrankung, die verschiedene Organsysteme betreffen kann und durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst wird. Am häufigsten manifestiert sich eine Borrelieninfektion als Erythema migrans.
Das ist eine Rötung rund um die Einstichstelle, die sich klassischerweise ringförmig ausbreitet. Wird die Infektion in diesem Stadium nicht bemerkt und ausreichend mit Antibiotika behandelt, können sich die Erreger im Körper ausbreiten und verschiedene Organe befallen. Meistens sind das Nervensystem, das Herz, Muskeln oder Gelenke betroffen. „Einen Befall des Nervensystems nennt man Neuroborreliose, Meningoradikuloneuritis oder Garin-Bujadoux-Bannwarth-Syndrom.“
Die Erkrankung tritt meist innerhalb weniger Wochen nach einem Zeckenbiss auf, manchmal aber auch noch Monate oder sogar Jahre später.
Es gibt eine typische Trias an Symptomen, die bei einer Neuroborreliose oft gemeinsam auftreten. Es sind:
Radikulitis oder Radikuloneuritis
Hirnnervenausfälle
Meningitis
Radikuloneuritis: Stark schmerzhafte Nervenschädigung
Eine Radikulitis ist eine Schädigung der Wurzeln von Spinalnerven. Bei einer Neuritis sind periphere Nerven geschädigt. Oft tritt beides gleichzeitig auf, was man dann als Radikuloneuritis bezeichnet.
Bei einer Radikuloneuritis kommt es zu einer Schädigung der Nerven, die sich durch Schmerzen, Missempfindungen oder Lähmungen bemerkbar macht. Die Beschwerden befinden sich in dem Gebiet, das durch die entsprechende Nervenwurzel versorgt wird. Manchmal sind die Schmerzen so stark, dass sie den Alltag des Betroffenen massiv einschränken. „Sind Nervenwurzeln betroffen, die die Atemmuskulatur oder das Zwerchfell versorgen, kann die Neuroborreliose durch eine respiratorische Insuffizienz lebensbedrohlich werden.“
Hirnnervenausfälle: meistens eine Lähmung der mimischen Muskulatur
„Bei etwa 60 Prozent der Patienten mit Neuroborreliose treten Hirnnervenausfälle auf.“ Es können prinzipiell alle Hirnnerven betroffen sein, nur eine Läsion des Nervus olfaktorius wurde bisher noch nie beobachtet. Am häufigsten tritt eine Fazialisparese auf. Der Nervus fazialis ist der Nerv, der die Gesichtsmuskulatur versorgt und damit für die Mimik zuständig ist.
Symptom der Fazialisparese im Rahmen einer Neuroborreliose ist eine Gesichtslähmung, die sich durch einen herabhängenden Mundwinkel, einen unvollständigen oder aufgehobenen Lidschluss und ein nicht mehr mögliches Stirnrunzeln bemerkbar macht. Die Fazialisparese kann nur in einer Gesichtshälfte auftreten, aber auch bilateral. In der Regel bildet sich die Fazialisparese innerhalb von ein bis zwei Monaten vollständig wieder zurück. Nur bei etwa fünf Prozent der Patienten bleiben Residuen. Insbesondere Kinder sind bei einer Neuroborreliose sehr häufig von einer Fazialisparese betroffen.
Bereits sehr viel seltener tritt eine Lähmung des Nervus abducens auf, der für einen Teil der Augenbewegungen zuständig ist. Die anderen Hirnnerven sind noch seltener von einem akuten Ausfall betroffen.
Meningitis: Entzündung der Hirnhäute
Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung. Sie äußert sich typischerweise durch starke Kopf- und Nackenschmerzen, hohes Fieber, das häufig zusammen mit Schüttelfrost auftritt und eine zunehmende Nackensteifigkeit.
Nackensteifigkeit bedeutet, dass es dem Patienten nicht oder nur unter starken Schmerzen möglich ist, den Kopf nach vorne zu beugen. Weitere mögliche Symptome, die bei einer Meningitis vorkommen können, sind Übelkeit und Erbrechen, Lichtempfindlichkeit, ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl, Schläfrigkeit und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma.
Insbesondere bei Säuglingen treten jedoch oft unspezifische Zeichen auf wie ein schrilles Weinen, Berührungsempfindlichkeit oder ein sich sehr schnell verschlechternder Allgemeinzustand. Auch Senioren zeigen nicht immer klassische Symptome, bei ihnen wird eine Meningitis manchmal auch mit Verwirrtheit oder einem Schlaganfall verwechselt.
Verlauf der Neuroborreliose
„In den meisten Fällen tritt eine Neuroborreliose als akute Erkrankung auf.“ Es kommt zu der beschriebenen neurologischen Symptomatik, die einige Wochen bis wenige Monate nach einem Zeckenbiss auftritt.
Häufig treten dabei starke Schmerzen auf, die segmental angeordnet sind und besonders in der Nacht am stärksten sind. Im weiteren Verlauf können sich Gefühlsstörungen, manchmal auch Lähmungen verschiedener Körperteile ausbilden. Ein Hirnnervenbefall ist sehr häufig. Auch eine Meningitis kommt insbesondere bei Kindern oft vor.
Bei ungefähr fünf Prozent der Patienten liegt eine chronische Neuroborreliose vor. Dabei entwickelt sich die Krankheit schleichend über mehrere Monate bis Jahre. Oft treten dabei keine Schmerzen auf. Typisch ist eine Enzephalomyelitis, die sich durch einen spastisch-ataktischen Gang und eine Blasenentleerungsstörung äußert. Es kann dabei auch zu Störungen der Koordination und der Sprache kommen. Außerdem treten oft Sensibilitätsstörungen und verschiedene Paresen auf.
Manchmal tritt nach einer Neuroborreliose ein Fatigue-Syndrom auf, das sich durch eine anhaltende Schwäche, starke Müdigkeit und Schmerzen an verschiedenen Stellen äußert. Es kann nur symptomatisch behandelt werden.
Komplikationen der Neuroborreliose
Die Neuroborreliose stellt selbst bereits eine Komplikation der Lyme-Borreliose dar, die durch eine frühzeitige antibiotische Therapie verhindert werden kann. Aber auch innerhalb der Neuroborreliose können verschiedene Komplikationen auftreten. Bei einem ausgeprägten Befall des Nervensystems und der Hirnhäute kann es zu Bewegungs- und Sprachstörungen oder zu Inkontinenz kommen.
Auch Störungen der Wahrnehmung oder chronische psychiatrische Erkrankungen können auftreten. Manche Patienten leiden sogar unter epileptischen Anfällen. Um die Komplikationen der Borreliose und der Neuroborreliose zu verhindern, sollte bereits beim Auftreten eines Erythema migrans sofort eine antibiotische Therapie eingeleitet werden, zum Beispiel mit Penicillin, Doxycyclin oder Ceftriaxon.
Übertragung, Symptome, Verlauf, Prognose, Therapie von Borreliose nach dem Zeckenbiss
Fachliche Mitarbeit: Dr. Harald Stephan, überarbeitet am 12. Januar 2020
Borreliose ist eine durch Zecken verursachte bakterielle Infektion. Sie verläuft zwar nicht tödlich, kann für die betroffenen Patienten aber außerordentlich unangenehm sein und ein lebenslang anhaltendes Krankheitsbild verursachen, wenn man nicht frühzeitig eine Therapie einleitet.
Lyme-Borreliose durch Zecken
Die Lyme-Borreliose hat ihren Namen von dem kleinen US-amerikanischen Ort Lyme erhalten, in dem 1975 erstmals ein Zusammenhang zwischen Zeckenstichen und gehäuftem Auftreten von Gelenkentzündungen hergestellt werden konnte.
Übertragung der Lyme-Borreliose
Wie der Name bereits vermuten lässt verursachen die namengebenden Bakterien diese Infektion. Bei Borrelien handelt es sich um schraubenförmige, mit 30 µm sehr große gram-negative Bakterien aus der Gruppe der Spirochäten.
Benannt wurden sie zu Ehren des französischen Bakteriologen Amédée Borrel, einem Mitarbeiter des legendären Institute Pasteur.
Als natürliche Wirte dienen ihnen vor allem kleine Vögel, Mäuse und andere Nagetiere, die im Gegensatz zum Menschen bei einem Befall nicht erkranken.
Auf den Menschen gelangen sie durch tierische Überträger, sogenannte Vektoren. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Zecken. Wie an den acht Beinen zu erkennen zählen Zecken zu den Spinnentieren. Die Übertragung von Borrelien verdanken wir vor allem dem Großen Holzbock (Ixodes ricinius).
Ixodes sind Überlebenskünstler. Unter Laborbedingungen konnten Tiere bis zu zehn Jahre ohne Nahrung auskommen. Entgegen landläufiger Meinung sitzen sie in der Natur nicht auf Bäumen und lassen sich auf ihre Opfer fallen, sondern sie warten auf Sträuchern und Büschen auf vorübergehende Säugetiere, die sie im Vorübergehen abstreifen und an denen sie sich festsetzen.
Zur Erkennung eines Wirtes nutzt die Zecke das sogenannte Hallersche Organ an den Vorderbeinen, mit dessen Hilfe sie Temperatur und Kohlendioxid eines Tieres oder Menschen wahrnehmen können. Ähnlich wie bei den Stechmücken sind es auch bei Zecken nur die Weibchen, die Blut für die Aufzucht ihrer Nachkommen benötigen. Hat die Zecke einen Wirt gefunden, sucht sie eine Stelle, an der sie sich festsaugen kann. Vor allem die geschützten Bereiche von Kniekehlen, Armachseln oder Schritt haben es ihr angetan.
Mit den beiden Cheliceren (Kieferklauen) ihres Stechapparates bohren sie ein Loch in die Haut des Opfers. In dieses wird das Hypostom (Stechrüssel) eingeführt, mit dessen Widerhaken sich die Zecke an ihrem Opfer festsetzt.
Der Speichel der Zecke enthält ein «Betäubungsmittel», das dafür sorgt, dass der Stich unbemerkt bleibt. Ein blutgerinnungshemmendes Mittel hält die Wunde offen, sodass die Zecke ausreichend Zeit hat, ihre Mahlzeit abzuschließen. Das kann mehrere Tage dauern. Der Hinterleib der Zecke schwillt durch das Blut immens an. Durch das Blut erreicht das Tier das 200-fache seines Normalgewichtes.
Borrelien hausen im Mitteldarm der Zecke. Daher dauert es relativ lange, bis eine Übertragung in die Wunde erfolgt. Dementsprechend wächst die Gefahr einer Borrelieninfektion mit zunehmender Dauer. Entsprechend wichtig ist eine rechtzeitige Entfernung des Blutsaugers. Ansonsten gelangen die Erreger in die Blutbahn und beginnen ihr unheilvolles Werk.
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Dr. Barop, Neurologe aus Hamburg
Bei Zeckenbiss Borreliose erkennen
Häufigkeit der Borreliose
Das Leibniz-Institut für Länderkunde nutzt alljährlich die Abrechnungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, um den Nationalatlas der Lyme-Borreliose-Infektionserkrankungen zu aktualisieren. Aus den erhobenen Daten geht hervor, dass das Erkrankungsrisiko starken regionalen Schwankungen unterliegt. Gegen Osten und gegen Süden nimmt die Zahl der dokumentierten Fälle deutlich zu, vor allem im Osten der Neuen Bundesländer und Bayerns. Nach Schätzungen erkranken in der BRD jährlich 100.000-200.000 Menschen neu.
Die meisten Infektionen treten zu den Hauptaktivitätszeiten der Zecken auf. Das ist von März bis Oktober der Fall, da Zecken bereits ab einer Temperatur von 10°C aktiv werden, besonders aber zwischen Juni und August.
Nicht alle Zecken enthalten Borrelien. Man geht davon aus, dass das in Deutschland nur bei zwischen fünf und fünfunddreißig Prozent der Tiere der Fall ist, abhängig von der Region.
Wird man von einer Zecke gebissen, liegt das Infektionsrisiko bei 1,5 bis 6 Prozent. In den meisten Fällen sorgt die körpereigene Immunabwehr dafür, dass die Borrelien auf Dauer keine Chance haben, sich dauerhaft zu vermehren. Daher ist etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung seropositiv für Borrelien, ohne dass sie jemals an einer Borreliose gelitten hätten.
«Die manifesten Symptome der Lyme-Borreliose treten lediglich bei 0,3 bis 1,4 Prozent der gestochenen Personen auf.»
Borreliose Symptome
Charakteristische Symptome im Verlauf der Lyme-Borreliose
Die ersten Symptome einer Lyme-Borreliose lassen einige Tage oder Wochen auf sich warten. Meistens äußert sie sich in unscheinbaren «grippeähnlichen Symptomen» wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, geschwollenen Lymphknoten und Mattheit. Schmerzende Muskeln und Gelenke können hinzukommen.
Besonders verräterisch ist das Erythema migrans, die Wanderröte, die sehr typisch für die Borreliose ist. Ausgehend von der Einstichstelle kommt es zu einer nicht schmerzenden und nicht juckenden Hautrötung. Mit einem scharf umrissenen konzentrischen Ring entfernt sich diese immer weiter von der zentralen Stelle. Wenn ein Arzt diese Wanderröte sieht, wird er sogleich auf eine Borreliose tippen. Tritt sie nicht auf, ist die Gefahr groß, dass die Krankheit unerkannt bleibt.
Im Zeitraum von Wochen und Monaten breiten sich die Erreger immer weiter im Körper aus. Neben den nach wie vor grippeähnlichen Symptome werden nun auch Herz und Nervensystem geschädigt.
Man spricht daher auch von einer Herzborreliose beziehungsweise Neuroborreliose.
Bei der Herzborreliose entzünden sich Herzmuskel und Herzbeutel (Myokarditis, Perikarditis). Die Neuroborreliose zeichnet sich durch entzündliche Vorgänge an den Nervenwurzeln und Hirnhäuten aus (Meningopolyneuritis, Bannwarth-Syndrom).
Oft ist der Fazialisnerv (Nervus facialis) betroffen, der die Gesichtsmuskeln innerviert. Als Folge ist die mimische Muskulatur gelähmt und ein einzelner Mundwinkel hängt herab.
Zusätzlich kann sich die mittlere Augenhaut entzünden (Uveitis). Sehr selten tritt eine Lymphadenosis cutis benigna auf mit fleckigen Hautrötungen an den Ohrläppchen, Brustwarzen und Genitalien.
Monate bis Jahre nach der Infektion kommt es zu zunehmenden Beeinträchtigungen des Nervensystems bis hin zur progressiven Enzephalomyelitits mit Lähmungserscheinungen. Die schmerzhafte Lyme-Arthritis schädigt das Knie oder andere Gelenke.
Prognose der Lyme-Borreliose
Eine einmal erfolgte Infektion mit Borrelien sorgt für die Bildung spezifischer Antikörper. Leider schützen die nicht vor einer neuerlichen Infektion, sodass sich das unschöne Spiel mehrfach wiederholen kann.
Dementsprechend gibt es auch «keinen Impfschutz» gegen die Infektion. In den USA hat man einen rekombinant hergestellten Impfstoff auf Grundlage des Oberflächenproteins OspA nach einiger Zeit wieder vom Markt genommen.
Heidelberger Wissenschaftler arbeiten zurzeit an einem neuen OspA-basierten Impfstoff, der vor dem Zeckenstich wirksam wird: Gelangen die Antikörper mit dem ersten Blut in den Darm der Zecke, töten die Antikörper die dort ansässigen Borrelien ab, sodass diese keinen Schaden mehr anrichten können. Noch ist dieser Impfstoff nicht zugelassen.
Wird eine Lyme-Borreliose frühzeitig erkannt und behandelt, ist eine vollständige Heilung problemlos möglich.
Je weiter die Krankheit fortgeschritten ist, desto schwieriger wird die Behandlung, da bereits eingetretene Schädigungen an Herz und Nerven nicht mehr rückgängig gemacht werden können.
Therapie der Lyme-Borreliose
«Wenn die Therapie frühzeitig beginnt, kann die Infektion durch die Gabe von Antibiotika beendet werden.» Zum Einsatz kommen Doxycyclin, Amoxicillin, Cefotaxim oder Ceftriaxon, die oral oder intravenös verabreicht werden.
Die Borreliose Behandlung muss über einen relativ langen Zeitraum erfolgen, da die Borrelien einen langen Generationszyklus haben. Man vermutet zudem, dass sich einige Exemplare an Stellen zurückziehen, die für Antibiotika schlecht zugänglich sind wie das Bindegewebe. Mindestens zwei, besser noch drei Wochen sollte man hierfür einplanen, wenn man ganz sichergehen will.
Bei Kindern unter neun Jahren wird der Einsatz von Doxycyclin vermieden, da dieses sich in Knochen und Zähnen einlagert und so deren Wachstum beeinflusst. Ebenso sieht man von einem Einsatz in der Schwangerschaft ab, da das Antibiotikum fruchtschädigend wirkt. Stattdessen werden bei Kindern und Schwangeren Amoxicillin, Penicillin G oder Ceftriaxon verwendet.
Oftmals wird eine prophylaktische Antibiotikabehandlung vorgeschlagen. Das ist genauso unsinnig wie die Empfehlung, die entfernte Zecke auf Borrelien untersuchen zu lassen. Selbst wenn Borrelien in den Blutkreislauf gelangen, kommt es nur in seltenen Fällen zu einer manifesten Infektion.
Autor: Dr. Harald Stephan Literatur: Petra Hopf-Seidel: Krank nach Zeckenstich: Borreliose erkennen und wirksam behandeln. Knaur MensSana Taschenbuch 2008. ISBN-10 3426873923
Leiden Sie an einer Borreliose durch Zeckenbisse, erhält deren Behandlung eine hohe Priorität. Sie unterscheidet sich im Spätstadium nur geringfügig von der frühen Therapie. Jedoch bedenken Sie, dass der Behandlungserfolg bei längerer Krankheitsdauer sinkt. Zudem kommt es unter Umständen zu irrreparablen Organschäden. Verteilten sich die Borrelien bereits im Organismus, dauern die Gegenmaßnahmen zwei bis vier Wochen. Im Frühstadium reicht in der Regel eine zweiwöchige Therapie. Bei der zweiten und dritten Krankheitsphase spritzen die Mediziner die Antibiotika direkt in die Blutbahn der Patienten.
Ein sicherer Schutz gegen Borreliose stellt deren Vorbeugung dar. Die Erreger verbergen sich vor der körpereigenen Immunabwehr der Wirte. Daher existiert keine sichere Impfung für die gesundheitliche Komplikation. Damit die Bakterien nicht in Ihren Körper gelangen, entfernen Sie die Zecken besser frühzeitig. Beseitigen Sie die Parasiten, bevor sie den Saugprozess beenden, sinkt das Risiko der Erkrankung. Ebenso bewährt es sich, Zeckenschutzmittel zu verwenden.
Neben Insektenspray helfen pflanzliche Öle gegen die Spinnentierchen. Tupfen Sie Lavendel- oder Nelkenöl auf Ihr Schuhwerk, vermeiden die Zecken den Kontakt mit den Textilien.
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