Auwaldzecke – Vorkommen und Biologie

Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) gehört zur Familie der Schildzecken. Auch heute kommen sie vorwiegend im südwestlichen und östlichen Deutschland vor und sitzen auf sonnigen Büschen und Bäumen. Größere Gefahren drohen auf offenen Flächen und in lichten Wäldern. Wiesen, Waldlichtungen und Brachen gehören zum bevorzugten Lebensraum der Auwaldzecke.

 Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)
Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)

Das erfährst Du über die Auwaldzecke:

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Was ist eine Auwaldzecke

Die Auwaldzecke trägt den lateinischen Namen Dermacentor reticulatus. Ihre ersten Vorkommen führen bis in die späten 1990er in weite Teile von Ostdeutschland und Südwestdeutschland zurück, wie die südlichen Elbtalauen und Baden-Württemberg. Bis dahin führten Auwaldzecken ein relativ beschauliches und verborgenes Leben. Seit dem ersten Auftreten mehrten sich die Meldungen der Auwaldzecke, die sich bis in die nördlichen Regionen hin ausbreiten. Nicht selten werden die Hunde von der Auwaldzecke gestochen. Förderlich für die Vermehrung und Verbreitung dieser Zeckenart ist das zunehmend wärmere Klima in Mitteleuropa.

Standorte der Auwaldzecke

Die Auwaldzecke hält sich auf sonnenwarmen Flächen auf und kann Trockenheit über eine gewisse Zeit recht gut vertragen. Gerade in den Überschwemmungsgebieten gibt es sehr viele Auwaldzecken. Eher selten beißt sie einen Menschen, sie zieht Hunde vor.

Aber auch über die deutschen Grenzen hinaus hat sich die Auwaldzecke einen Lebensraum geschaffen. Im Süden reicht die Ausbreitung bis in den Mittelmeerraum. Hier leben die Tiere vor allen Dingen in den höheren, kühleren Lagen wie zum Beispiel in Südfrankreich und auf Korsika. Aber auch in Nordspanien und Portugal findet die Auwaldzecke den Lebensraum, den sie braucht. Zugleich ist sie in Osteuropa verbreitet.

Zugegeben: Früher war die Auwaldzecke ein seltenes Mitbringsel aus Ost- und Südeuropa. Dieser gefährliche Parasit setzt sich zunehmend in anderen Regionen fest. Dank ihrer auffälligen Rückenzeichnung trägt die Auwaldzecke den Namen Buntzecke. Auf den ersten Blick wirkt der Parasit wie eine kleine Spinne.

Der Lebenszyklus der Auwaldzecke

Bevor die Auwaldzecke zur nächsten Entwicklungsstufe übergeht macht sie eine Häutung durch. Dafür braucht die Zecke Blut. Ein weibliches Tier muss vor der Eiablage Blut zu sich nehmen. Im Vergleich zu anderen Arten sind die Lebenszyklen relativ kurz. Sie laufen nur in einer Vegetationsperiode von Frühjahr bis Herbst. Vergleichen wir das mit der Entwicklung des gemeinen Holzbocks, nimmt die Entwicklung 2-3 Jahren Anspruch.

Jede Zecke durchläuft drei Stufen der Entwicklung:

  1. Larve
  2. Nymphe
  3. erwachsenes geschlechtsreifes Männchen oder Weibchen

Eine Auwaldzecke liegt ihre Eier früher ab. Daraus schlüpfen die Larven. Im ersten und zweiten Entwicklungsschritt befallen die Zecken kleine Säugetiere wie zum Beispiel Mäuse. Die Larven kommen zumeist in den Monaten von Mai und Juni vor, während die Nymphe von Juni bis August ihre Hauptsaison haben. Mittlerweile gibt es zwei Höhepunkte für die erwachsene Auwaldzecke. Sie ist zum einen im Herbst anzutreffen und in den Monaten September und Oktober und zum anderen im Frühjahr in den Monaten April und Mai.

Das jahreszeitliche Auftreten der Auwaldzecke

Vergleichen wir die Auwaldzecke mit dem Gemeinen Holzbock, gehört die aktive Zeit in den Januar und Februar. Die Temperaturen sollten am Tag über 0 °C liegen. Eher seltener droht die Gefahr der Auwaldzecke in den warmen Sommermonaten von Juni bis August. Lokal kann es zu sehr hohen Dichten kommen.

Die Männchen nehmen über mehrere Tage ihre Blutmahlzeit zu sich und sitzen oftmals direkt neben den Weibchen. Dann können Sie die Weibchen bei dieser Gelegenheit begatten. Im Vergleich zu den erwachsenen Tieren finden Sie die Nymphen und die Larven auf Kleinsäugern wieder.

Wo leben die aktiven Zecken?

Die Zecke, die auf der Suche nach Ihrem Wirt ist, wartet auf einem Grashalm, in Stauden und auf Kräutern, die eine maximale Höhe von 1, 50 Meter erreichen.

Wie erkenne ich die Auwaldzecke?

Die Auwaldzecke erkennen Sie an dem typischen Rückenschild, das im Gegensatz zum Holzbock eine marmorierte Farbe hat. Hat sich ein Weibchen vollständig mit Blut vollgesogen, ist es oftmals größer als der Holzbock. Auch im vollgesogenen Zustand reichen die Beine an der Seite über die halbe Länge des Körpers hinaus. Vor dem Blutsaugen sind die erwachsenen, weiblichen Auwaldzecken zwischen 3 und 5 Millimeter klein. Die Nymphen erreichen eine Größe von maximal 1,2 Millimeter und die Larven bis zu einem halben Millimeter.

Was sind die besonderen Eigenschaften der Auwaldzecke?

Nymphen und Larven leben nur ein paar Wochen. Vor der Blutmahlzeit ist eine erwachsene Auwaldzecke relativ langlebig. Sie hält bis zu 2 Jahre ohne Mahlzeit durch und wartet geduldig auf ihren Wirt. Im Gegensatz zum Gemeinen Holzbock hat die Auwaldzecke ein paar Augen seitlich an dem Schild gelegen. Mit Vorliebe befallen Auwaldzecken Wildschweine, Rotwild, Rehe und Dammwild. Die Nymphen und Larven haben es auf die Kleinsäuger abgesehen.

Für den Menschen bilden die Nymphen und die Larven keine Gefahr. Erst die ausgewachsenen Auwaldzecken können sich einen Menschen aussuchen, was aber relativ selten der Fall ist. Auf jeden Fall stechen die Parasiten keine Nutztiere im Nymphen- und Larvenstadium. Erst die erwachsenen Tiere befallen Schafe, Rinder und Pferde. Bei den Haustieren haben es die Auwaldzecken auf Hunde abgesehen. Von daher sollten Sie nach jedem Spaziergang Ihren Hund gründlich absuchen.

Übertragung von Krankheitserregern durch die Auwaldzecke

Haustiere

Auf Hunde können die Auwaldzecken die gefährliche Hundemalaria übertragen. Dafür reicht schon ein einziger Parasit, der die roten Blutkörperchen des Wirtes befällt. Die ersten Anzeichen der Krankheit sollten sich 1 bis 3 Wochen nach dem Zeckenstich zeigen. Zu den häufigsten Symptomen gehören verfärbter Urin, Atemnot, Fieber und Apathie.

Das Fachwort für die Hundemalaria ist die Babesiose. Jährlich verzeichnen die Tierärzte in Deutschland 3.000 bis 4.000 befallene Hunde. Wobei die Auwaldzecke speziell die Babesia canis canis überträgt.  Die Krankheitserreger sorgen dafür, dass die roten Blutkörperchen zerfallen und verursachen bei Ihrem Wirt Nierenversagen und Blutarmut.

Menschen

Da die Auwaldzecken den Menschen relativ selten befallen, sind nur wenige Krankheiten bekannt. Dennoch sollten Sie die Parasiten gründlich mit einer Zeckenzange entfernen. Bedenken Sie, dass die Auwaldzecke in Mitteleuropa zu einem der Träger für spezifische Bakterien, wie die Rickettsien, gehört. Sie sollten den Stich beobachten und bei Unwohlsein oder einer Wanderröte einen Arzt aufsuchen und auf den Zeckenstich hinweisen. Ebenso gefährdet sind die Menschen, die empfänglich für die Viren der Hundemalaria sind.

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Zusammenfassung

Die Auwaldzecke wurde zum ersten Mal in den späten 1990er in Südwes-t und Ostdeutschland nachgewiesen. Heute lebt sie in ehemaligen Hochwassergebieten, in Mitteleuropa und kommt in hohem Gras auf Lichtungen und Wiesen sowie in Wäldern vor. Vorzugsweise befällt die Auwaldzecke Wildtiere im Wald, aber auch Kleintiere wie den Hund. Seltener jedoch ist der Mensch das Ziel eines Zeckenstiches. Dennoch können die Auwaldzecken gefährliche Bakterien übertragen. Sie erkennen die Zecke an ihrem marmorierten Schild und den rötlichen Beinchen. Zudem soll dieser Parasit ein paar Augen haben. Haben Sie einen Zeckenstich nach dem Spaziergang entdeckt, sollten Sie diesen mit einer Zeckenzange entfernen und in den nächsten Wochen beobachten.

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Schildzecken – Vorkommen und Biologie

Schildzecken gehören zur Familie der Milben. Sie haben eine lederartig dehnbare Haut und sind Vertreter der temporären Ektoparasiten. Im Vergleich zu den Lederzecken lässt sich die Schildzecke anhand einiger Merkmale einfach unterscheiden.

Schildzecke
Schildzecke

Das erfahren Sie hier über Schildzecken:

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Aussehen der Schildzecke

Schildzecken haben eine harte Außenhaut und einen verstärkten Hautbereich am Bruststück. Hier befindet sich das Schild, das so genannte Scutum. Bei den Männchen ist das Schild so groß, dass es die gesamte Zecke bedeckt. Bei den Weibchen fällt das Schild kleiner aus und wirkt unscheinbar. Im Grunde genommen ist dieses körperliche Merkmal für den Namen der Schildzecke verantwortlich.

Vorkommen: Wo leben die Schildzecken?

Eigentlich leben Schildzecken auf der ganzen Welt. Am weitesten verbreitet sind sie in Mitteleuropa. Wie andere Vertreter der Zeckenfamilie halten sich die Tiere meist im Freien auf und sitzen in hohem Gras. Sie suchen sich einen hellen und feuchten Platz und warten darauf, bis sie in Kontakt zum Wirt kommen.

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Schildzecken gehören zu der größten Familie, zu der über 700 Arten gehören. Sie erkennen die Tiere an dem großen oder weniger großen Schild auf dem Körper. Die Tiere bevorzugen warme und feuchte Gebiete in der Nähe von hohen Gräsern, totem Holz und hohlen Baumstümpfen. Zu den häufigsten übertragbaren Krankheiten gehören FSME und Borreliose. In Deutschland gibt es einige Risikogebiete, in denen die Gefahr einer Infektion größer ist. Ohnehin sollten Sie nach einem Zeckenbiss das tote Tier aus der Haut ziehen, um die Risiken einer Infektion zu minimieren.

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Typische Standorte der Schildzecke

Zu den bekanntesten europäischen Vertretern gehört der Gemeine Holzbock. In der Auswahl des Wirtes sind die Schildzecken nicht wählerisch. Sie befallen alle Wirbeltiere, zu denen Säugetiere, Reptilien und Vögel gehören. Als Hauptnahrungsquelle gelten vor allen Dingen Proteine, wie Albumin, Globulin, Hämoglobin und Lipide, zu denen auch Cholesterine gehören. Bei manchen Arten reicht ein Wirt. Andere Zecken durchlaufen während ihres Lebens einen dreifachen Wirtswechsel.

In feuchten Wäldern und im Süden der USA lebt der Lone Star Tick. In den Vereinigten Staaten kommt er in Texas und in den nördlichen Staaten vor. Er gilt als der Hauptüberträger des Rocky Mountain Fleck-Fiebers, der Lyme-Borreliose und der Hundebabesiose.

Insgesamt können wir bei der Schildzecke 14 Gattungen unterscheiden, zu denen mehr als 700 Arten gehören. Hier eine Auswahl der Gattungen der Schildzecke:

  • Amblyomma
  • Bothriocroton
  • Cosmiomma
  • Compluriscutula
  • Dermacentor
  • Hyalomma
  • Ixodes
  • Margaropus
  • Nosomma
  • Rhipicentor

Krankheitsübertragung: Welche Krankheiten übertragen Schildzecken?

Die Schildzecken können unterschiedliche Krankheiten übertragen. Sie gehören zur Gattung der Hyalomma und gelten als Parasiten für die Huftiere. Hier verursachen Sie zum Beispiel Viruserkrankungen, wie zum Beispiel das hämorrhagische Krim-Kongo-Fieber – kurz CCHF –  das bei Huftieren und Menschen zu Epidemien führen kann.

Der Gemeine Holzbock gehört zu den Schildzecken und ist einer der Hauptüberträger von Borreliose und eher selten von FSME und Babesiose. Sie suchen sich die wärmeren Gebiete in Europa aus und kommen in Deutschland in den wärmeren Regionen vor, zu denen zum Beispiel der Oberrheingraben gehört.

Hier lebt die Schafzecke, die den Schildzecken zuzuordnen sind, als Überträger von Q-Fieber, Hundebabesiose, dem Rocky Mountain Fleckfieber und Tularämie. Sie erkennen die Schafzecke an ihrer bunten und schillernd emaillierten Färbung.

Das jahreszeitliche Auftreten der Schildzecken

Zu den bekanntesten Arten der Schildzecken gehört der Gemeine Holzbock. Er ist hierzulande weit verbreitet und sucht die warmfeuchten Regionen an den Waldrändern, in den Gärten und Parks. Im Vergleich zu anderen Arten befällt er den Menschen und gilt als gefährlicher Überträger von FSME und Borrelien. Eigentlich ist der Holzbock in fast allen europäischen Ländern anzutreffen. In den mediterranen Ländern leben die Tiere in den höheren Misch- und Laubwäldern.

Die Weibchen, Männchen und Nymphen sind vor allen Dingen zwischen März bis Oktober/November aktiv; in den Mittelgebirgen verkürzter. Die Larven sind von April bis Mai und bis Oktober auf der Jagd. Sie sind auf eine sehr milde Wetterperiode angewiesen. Zusätzlich gibt es einige erwachsene Tiere, die auch im Winter aktiv sind. Die Annahme, dass wir im Winter Ruhe vor der Schildzecke haben, ist leider falsch.

Der Gemeine Holzbock – typische Standorte:

  • Ein hungriger Holzbock sitzt vor allen Dingen auf den Grashalmen, in Stauden und in den Kräuterbeeten.
  • Der Holzbock erklimmt eine Höhe von bis zu 150 Metern.
  • Holzböcke finden im Laubstreu oder im toten Holz und in umherliegenden Ästen und Baumstämmen Unterschlupf.
  • Vorsicht gilt in der Nähe von Baumstümpfen. Hier sind besonders viele Holzböcke anzutreffen.

Die Risikogebiete der Holzböcke

Nur ein Stich der Blutsauger reicht, um eine lokale Hautreaktion in der Umgebung der Einstichstelle hervorzurufen. Auf den Menschen übertragen die Zecken am häufigsten Borrelien. Die Krankheit kann einen komplizierten Verlauf nehmen und ist häufig schwer therapierbar:

Das Robert-Koch-Institut stellte im Rahmen des Epidemiologischen Bulletin Nummer 11/2016 fest, dass es in einzelnen Regionen von Deutschland ein erhöhtes Risiko zum Beispiel für eine FSMI Infektion gibt. Dazu gehören unter anderem Bayern und Baden-Württemberg sowie das südöstliche Thüringen und Südhessen. Hinzu kommen Risiko-Gebiete in anderen Bundesländern.  Werfen Sie einen Blick auf die Risikogebiete für FSME in Deutschland.

Was tun, wenn die Schildzecke zugebissen hat?

Hat die Zecke erst einmal gebissen, sollten Sie das Tier schnellstmöglich aus der Haut entfernen. Nun sind nicht alle Zecken auch Überträger von Erregern und Krankheiten.

Das schnelle Entfernen kann nur bis zu einem gewissen Grad Krankheiten verhindern, da zum Beispiel FSME Viren nach dem Biss auf die Haut übertragen werden. Borrelien hingegen gehen erst nach einigen Stunden auf den Körper über. Nutzen Sie am besten für das Entfernen der Zecke eine speziell gebogene Pinzette mit einer Spitze.

Greifen Sie mit der Spitze der Pinzette die Zecke flach neben den Mundwerkzeugen, um das gesamte Tier herauszuziehen. Beobachten Sie in der Folgezeit die Einstichstelle. Hier sollten sich keine Veränderungen ergeben, wie zum Beispiel die Wanderröte, die bei  den meisten Infektionen bei Borrelien zu erkennen ist. Die ersten Anzeichen einer Infektion ähneln einem grippalen Infekt. Sollten Sie unter einer Temperaturerhöhung oder Fieber leiden, geben Sie beim Tierarzt den Zeckenbefall mit an.

 

Gemeiner Holzbock – Vorkommen und Biologie

Der Gemeine Holzbock oder lateinisch Ixodes ricinus gehört zu der Familie der Schildzecken. In Europa und in Deutschland ist der Holzbock die häufigsten Zeckenart, die weit verbreitet ist. Neben der Häufigkeit geht von diesem Blutsauger ein gewisses Risiko aus, was Krankheitserreger und Viren anbelangt. Im Folgenden widmen wir uns ausführlich der Ausbreitung, den typischen Standorten und den Gefahren, die vom Holzbock ausgehen.

Schildzecke
Schildzecke, gemeiner Holzbock

Das erfährst Du über den gemeinen Holzbock:

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Holzbock Vorkommen in Deutschland

Im Prinzip ist der Gemeine Holzbock in ganz Deutschland ansässig. Ausgenommen davon sind die Gebirgslinien über 1500 Meter. Auch europaweit gehört der Holzbock zu einer der häufigsten Zeckenarten. So spricht man von der typischen Zecke in West und Osteuropa, deren Ausbreitungsgebiet bis ca. 40 Grad östlicher Länge reicht. Während der natürliche Lebensraum im nördlichen Skandinavien endet, lebt der Holzbock im mediterranen Raum vor allen Dingen in den höher gelegenen Misch- und Laubwäldern.

Was ist der Gemeine Holzbock?

Der Holzbock kann je nach Geschlecht bis auf 4,5 Millimeter anwachsen. Die Weibchen werden meistens größer als die Männchen. Hinzu kommt ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus. Damit bezeichnet man in der Biologie einen deutlichen Unterschied in der Erscheinung der geschlechtsreifen weiblichen und männlichen Individuen.

Copyright: ArmandoFrazao – bigstockphoto.com

Das Chitinschild auf dem Rücken der Menschen hat eine sehr ausgeprägte Form. Das Schild zieht sich über den gesamten Rücken und fällt durch seine deutliche, dunkle Farbe und das Muster auf. Diese ausgeprägte Form fehlt den Weibchen, die aber auch den Chitinpanzer auf ihrem Rücken haben. Er ist im Vergleich zum Männchen wesentlich kleiner. Der Unterschied besteht zwischen der Entwicklung von der Larve oder der Nymphe zum Blutsauger.

So sind die männlichen Holzböcke nur als Nymphe oder als Larve ein Blutsauger. Als ausgewachsene Männchen suchen Sie nur ein passendes Weibchen, wenn auch im Fell der Wirtstiere. Bauch gegen Bauch paaren sich die beiden. Das schaffen die Weibchen während sie beim Wirt Blut saugen.

Die Cuticula der weiblichen Zecke muss sich stark ausdehnen, damit die vielen Eier in ihrem Körper Platz finden. Tatsächlich ist der weibliche Holzbock in der Lage, bis zu 5.000 Eier zu produzieren. Die Anzahl ist abhängig vom Blut, das die Zecke zuvor aufgenommen hat. Die Larven sind sehr klein und werden meist nicht größer als 1 mm. Sie fallen eigentlich nicht weiter auf.

Während die erwachsenen Holzböcke eine ausgeprägte dunkle Farbe haben, sind die Larven meist durchsichtig. Erst im zweiten Entwicklungsschritt bilden die Nymphen ihr viertes Beinpaar, vorher haben sie erst sechs der acht Beine. Danach wird der Holzstock der Klassifizierung als Spinnentier gerecht. Im Vergleich zur Larve ist die Färbung der Nymphe ähnlich. Sie wirkt durchsichtig. Der dritte und letzte Entwicklungsschritt macht aus der Nymphe das erwachsene Tier.

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Zusammenfassung

Der Gemeine Holzbock gehört zu einer der bekanntesten Arten der Schildzecken, die in ganz Deutschland und Europa leben. Vorrangig leben diese Parasiten in Laub und Mischwäldern. Sie fühlen sich aber auch in feuchten Gebieten städtischer Parkanlagen und waldähnlichen Lichtungen, im Dickicht, in Hecken und hohem Gras wohl. Hochkonjunktur haben die Holzböcke bei einer hohen Luftfeuchtigkeit im Sommer. Sie erkennen die Zecke an ihrem eiförmigen Körper und dem braun gefärbten großen Panzer. Ausgewachsen werden sie bis zu 5 mm groß. Der Holzbock hat keine Augen. Er orientiert sich an seinen Beinen und den darin befindlichen Tasthaaren. Mit diesen Sinnesorganen ist es ihm möglich, einen sich nähernden Wirt wahrzunehmen und ihn an seinem Atem, dem Geruch und der Körperwärme zu erkennen. Sie nehmen das Blut unterschiedlicher Tiere und des Menschen auf und gelten als gefährliche Überträger von Erregern.

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Jahreszeitliches Auftreten vom Gemeinen Holzbock

Der Gemeine Holzbock liebt es feucht, ist aber ein Überlebenskünstler. Zwischen zwei blutigen Mahlzeiten können bis zu zwei Jahre liegen, die der Holzbock ohne Nahrungsaufnahme überlebt. Auch bei der Nahrungsaufnahme ist er wenig wählerisch und akzeptiert sehr viele Wirtstiere, zu denen große und mittelgroße Säuger ebenso gehören wie Eidechsen, Kleinsäuger und Vögel.

Von März bis Oktober und manchmal auch bis November sind die Nymphen, die Männchen und die Weibchen aktiv. Nur in den Gebirgen und Mittelgebirgen hat der Gemeine Holzstock eine verkürzte Saison. Die aktive Zeit der Larven fällt auf den April und den Mai bis Oktober. Herrscht ein sehr mildes Klima können die Nymphen und die erwachsenen Holzböcke bis in den Winter aktiv bleiben.

Typische Standorte vom gemeinen Holzbock

Zu den typischen Standorten des Holzbockes gehören Mischwälder und Laubwälder. Zum Teil leben die Parasiten ganzjährig auf Waldlichtungen, an Waldrändern und im geschlossenen Laubstreu. Sie brauchen eine ausreichende Feuchtigkeit, dann fühlen sie sich im Nadelwald und in den Parkanlagen wohl.

Krankheitsübertragung: Wie gefährlich ist der Gemeine Holzbock?

Der Mensch kann von allen Entwicklungsstadien des Gemeinen Holzbockes gestochen werden. Wobei die männlichen Tiere nur selten zu stechen und wenn überhaupt für einen kurzen Zeitraum. So befallen vorwiegend die weiblichen Holzböcke den Menschen, aber auch Katzen und Hunde. Deutschlandweit gehört der Holzbock zu einem der bekanntesten Erreger für die Lyme-Borreliose. Es handelt sich um schraubenförmige Bakterien, die in der Fachsprache als Borrelien bezeichnet werden. Hinzu kommen die viralen Erreger der Frühsommer Meningoenzephalitis bzw. der Hirnhautentzündung.

Der Schwerpunkt für die Erreger von FSME liegt in den südlichsten Bundesländern. Darüber hinaus gehen einzelne Parasiten, die so genannten Babesien, auf den Wirt über. Sie sind mit den Erregern der Malariakrankheit verwandt. Zu den geläufigen Gefahren gehören auch andere Bakterien, wie zum Beispiel Anaplasmen oder Rickettsien. Bis heute ist es noch nicht wissenschaftlich ermittelt, welcher Krankheiten sie auslösen.

Der Gemeinde Holzbock ist für Katzen und Hunde gefährlich wozu ebenfalls die Erreger für das FSME-Virus und der Lyme-Borreliose gehören. Bis heute ist es noch nicht vollständig klar, mit welchen Bakterienarten die Lyme-Borreliose einher geht. Zu den seltenen Fällen gehören die Infektionen des FSME Virus. Auch bei den Nutztieren ist es bisher unklar, ob der Holzbock der Erreger des Q-Fiebers ist. Zudem wissen wir nicht, ob die Bakterien über den Saugakt auf den Wirt übertragen werden.

Wurden Sie von einem Holzbock gestochen, sollten Sie diese Stelle im Blick behalten. Verändert sich der Stich, kommt es zu Entzündungen oder der charakteristischen Wanderröte, sollten Sie den Stich einem Hausarzt vorstellen.

 

Braune Hundezecke – Vorkommen und Biologie

Die Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) hat sich unsere Vierbeiner als Hauptwirt ausgesucht. Sie ist für Warmblüter wie uns Menschen eine ausdrückliche Gefahr. Mit Spot-Ons können Sie Ihren Hund gegen die Zecken schützen, wenn Sie zum Beispiel in die Mittelmeerregion in den Urlaub fahren. Umgehen Sie die Gefahren der braun-roten Blutsauger, die sich innerhalb kurzer Zeit fortpflanzen und bis zu einem Jahr ohne Nahrungsaufnahme überleben sowie in Kältestarre verfallen.

 Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)

Das erfährst Du über diese Zeckenart:

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Was ist eine braune Hundezecke?

Die braune Hundezecke trägt den lateinischen Namen Rhipicephalus sanguineus und hat ihre ursprüngliche Heimat in Nordafrika. Heute ist sie in ganz Südeuropa verbreitet. Nüchtern, also ohne Blut, ist diese Hundezecke 3 Millimeter groß. Vollgesogen können die Weibchen eine Größe von bis zu 12 Millimeter erreichen.

Die Blutsauger haben eine rötlich braune Farbe. Der Vorderkörper der Weibchen ist mit einem dunklen Rückenschild ausgestattet. Die Vierbeinpaare der Hundezecke haben eine braune Farbe. Die Nymphen haben eine Größe von ungefähr 1 Millimeter, während die Larven nur etwa einen halben Millimeter groß werden.

Versteckt im Boden legen die weiblichen braunen Hunde Zecken ihre Eier nach der blutigen Mahlzeit ab. Sie verstecken sich in der Wohnung oder an den Plätzen, wo sich die Vierbeiner ausruhen. Aus den Eiern schlüpfen nach ungefähr 3 Wochen die Larven, die dann ebenfalls Blut saugen. Nach der Häutung entwickeln sie sich zu den Nymphen und im Abschluss zu den männlichen Hundezecken.

Die braune Hundezecke gehört zu den bewegungsaktiven Parasiten, die sich ihren Weg durch kleine Ritzen und in den Versorgungsschächten zu anderen Räumen bahnen. Aufgrund ihres kurzen Entwicklungszyklus können sie sich schnell in Massen reproduzieren. Sinkt die Temperatur unter ein gewisses Level, verfällt die braune Hundezecke in eine Art Kältestarre, in der Sie auch ohne Wirt bis zu einem Jahr überleben kann.

 Jahreszeitliches Auftreten der braunen Hundezecke

Ursprünglich kommt die braune Hundezecke aus Nordafrika. Heute hat sie sich in ganz Südeuropa ausgebreitet, tritt aber in den nördlichen Alpen nur im Sommer auf. Hierzulande kann die braunen Hundezecke über das ganze Jahr in Tierheimen, Hundezuchten und Wohnungen aktiv bleiben. Zugleich vermutet man, dass es aufgrund der gegenwärtigen Klimaerwärmung zu einer zunehmenden Ausbreitung der braunen Hundezecke in Deutschland kommen kann.

Typische Standorte der braunen Hundezecke

Diese Zecke hat sich an die Gegebenheiten unter warmen und trockenen Bedingungen angepasst. So trifft man sie heute nördlich der Alpen an und vor allen Dingen in Südeuropa. Viele Urlauber können die Zecken über die Urlaubsreisen einschleppen und auch über die Hunde.

So wurden bereits einige Exemplare an Hunden in Deutschland gefunden, die ihren Wirt nicht verlassen haben. Mit einem neuen Forschungsprojekt haben Parasitologen an der Fakultät der Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim Mitte 2019 begonnen. Sie untersuchen die braunen Hundezecken genauestens und beschäftigen sich mit der Verbreitung und Häufigkeit. Sollten Sie ein solches Exemplar hierzulande finden, setzen Sie sich mit der Universität in Verbindung.

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Zusammenfassung

Eigentlich ist die braunen Hundezecke in Deutschland noch nicht ansässig. Ihr vorwiegendes Ausbreitungsgebiet liegt in Südeuropa und in den nördlichen Alpenregionen. Doch sie landet immer häufiger als ungebetener Gast in Deutschland und befällt die Vierbeiner, aber auch den Menschen. Zu den häufigsten Gefahren gehören die Erreger für die Babesiose, Ehrlichiose und Hepatozoonose. Mit den geeigneten Gegenmitteln wie Spot-Ons können Sie die Witterung der braunen Hundezecke stören und Ihren Vierbeiner vor einem Stich schützen.

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Die Krankheitsübertragung der braunen Hundezecke

Der Hauptwirt der braunen Hundezecke ist vorwiegend der Hund. Aber die Zecke befällt auch andere Warmblüter, wozu der Mensch gehört. Sie können die Erreger für die Babesiose auf den Hund übertragen ebenso wie die Canine Ehrlichiose und Hepatozoon canis.

  • Babesiose: Die Krankheitserreger der Babesien können die gefährliche Krankheit übertragen, die mit Blutarmut, Fieber und blassen Schleimhäuten einhergeht.
  • Hepatozoonose: Die Krankheitserreger sind die Kokzidien. Die Krankheit erkennen Sie an einer deutlichen Gewichtsabnahme, einer Anschwellung der Lymphknoten, der Blutarmut sowie blassen Schleimhäuten und Fieber.
  • Ehrlichiose: Die Rickettsien verursachen diesen Virus, der mit Nasenbluten, einem schleimig eitrigen Nasenausfluss, Erbrechen und Fieber einhergeht.

Die braune Hundezecke hat einen stark unterentwickelten Gesichtssinn. So können sie allein über die Störung der Witterung dieser Tiere einen Befall verhindern. Heute gibt es Zeckenabwehrmittel für die Vierbeiner, die zum Beispiel Wirkstoffe mit Icaridin oder Diethyltoluamid beinhalten.

Ihnen sagt man aber nur eine kurzzeitige Wirkung nach. Vorzugsweise sollten Sie Pyrethroide einsetzen. Sie haben eine milbenabweisende Wirkung und wirken auf die Zecken chemisch reizend. Propoxur, Fipronil, Permethrin oder Diethyltoluamid gibt es als Spot-Ons, die Sie auf die Haut der Hunde auftropfen und eine Schutzwirkung von etwa 4 Wochen erzielen.

Andere Medikamente geben Sie oral, wie zum Beispiel Fluralaner, das mit einer Wirkung über 8 Wochen einhergeht. Propoxur und Deltamethrin kommen als imprägnierte Halsbänder zum Einsatz und versprechen eine Wirkung von 6 Wochen, während Dimpylat bis zu 4 Monate wirkt. Bis heute gibt es wissenschaftliche Belege für ausgebildete Resistenzen gegenüber den Antizeckenmitteln wie Pyrethroiden oder Fipronil. Die Tierärzte empfehlen Hundehaltern eine breit gefächerte Prophylaxe gegen Zecken und Wirkmittel, die zum Schutz vor der Auwaldzecke und dem Gemeinen Holzbock gegeben werden. Gerade während der warmen Jahreszeit, sollten Sie nach einem geeigneten Gegenmittel suchen.

Achtung: Die braunen Hundezecke verträgt keine kühnen Temperaturen. Sie kann aber als ungebetener Gast über das ganze Jahr in der Wohnung verweilen. Eine erhöhte Infektionsgefahr gibt es auf Reisen in den südlichen Mittelmeerländer. Von daher empfehlen die Tierärzte, als vorbeugende Maßnahme ihren Hund gegen die braunen Hundezecke zu schützen. Beträufeln Sie die Haut im Nackenbereich mit einem Spot-On.

Was soll ich tun, wenn mich eine braune Hundezecke gestochen hat?

Sobald Sie eine braunen Hundezecke entdeckt haben, sollten Sie diese gründlich mit einer Zeckenzange entfernen und den Stich über die nächsten Wochen und Monate im Blick behalten. Für die Vierbeiner gibt es die Zeckenzangen entweder beim Tierarzt oder im Tierfachhandel. Töten Sie die Zecke unbedingt, nachdem Sie den Parasiten entfernt haben. Zudem sollten Sie sich und andere Haustiere ebenfalls nach der braunen Hundezecke absuchen.

Die Hylomma-Zecke: Vorkommen. Krankheiten und Biologie

Hyalomma marginatum, gemeinfrei wikimedia

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Die Hylomma-Zecke (Hyalomma marginatum) ist in der Lage, ihren Wirt, bis auf 10 m zu wittern. Danach verfolgt die Zecke das Ziel der Begierde bis zu 100 m weiter. Im Vergleich zu den heimischen Zecken wie dem Gemeinen Holzbock ist die Hylomma-Zecke deutlich größer. Sie gehört zu den Jagdzecken und ist bis zum heutigen Zeitpunkt in keiner Region in Deutschland heimisch.

Im Vergleich zum Holzbock sitzt die Hylomma-Zecke nicht auf einem Ast oder im Gras und wartet dort auf ihren Wirt. Sie läuft uns tatsächlich hinterher oder sogar entgegen. Dieser Parasit ist in der Lage, seinen Wirt mit den Augen wahrzunehmen. Neben dem Menschen gehören Rinder, Pferde und große Tiere zu den bevorzugten Wirten.

Hyalomma-Zecke
Ventral and dorsal view of a tick yalomma-Zecke Copyright: ArmandoFrazao – bigstockphoto.com

Vergleichen wir die Zahl der Hylomma-Zecke mit dem Vorkommen 2019, ist ihre Ausbreitung angestiegen. Den Wissenschaftlern ist es gelungen, bei fast der Hälfte der Zecken den Erreger für das Fleckfieber nachzuweisen. Immer noch sind die Zeckenforscher darauf angewiesen, dass Betroffene ihnen die Tiere nach einem Zeckenstich zusenden. Nur so können sie mit den Forschungsarbeiten vorankommen.

Die Hylomma-Zecke ist ein lebhafter Blutsauger, der auf den ersten Blick wie eine kleine Spinne aussieht. Durch die gemusterten Beine fallen die Tiere schneller auf. Zugleich erreichen sie eine Größe von ein bis 2 cm. Die Beine sind nicht nur gemustert, sondern auch orange gestreift. Beobachten wir die Hylomma-Zecke beim Laufen, wirkt sie agil und aktiv.

Auftreten der Hylomma-Zecke

Wirklich gesicherte Erkenntnisse über typische Aufenthaltsorte sind schwer auszumachen. Das ist auf die wenigen Exemplare zurückzuführen, die bisher in Deutschland gefunden worden. Doch ist davon auszugehen, dass sich die Hylomma-Zecke vorwiegend in der Nähe von großen Säugetieren wie zum Beispiel in einem Pferdestall auffällt. Anders als der Holzbock handelt es sich um einen Blutsauger, der seinen Wirt frühzeitig wittert und ihn auf Schritt und Tritt verfolgt. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Zecke in den Sommermonaten zu befürchten ist. Selbst in einem wärmeren Winter oder Herbst ist es diesem Blutsauger in Deutschland wohl zu kalt. Doch sei an dieser Stelle angemerkt: Es gibt keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse über das jahreszeitliche Auftreten und die typischen Standorte.

Verbreitungsgebiete der Hylomma-Zecke

Ursprünglich kommt die Hylomma-Zecke aus Afrika und aus dem Balkan. Die Forscher gehen davon aus, dass die Zugvögel den Blutsauger mit nach Mitteleuropa und nach Deutschland gebracht haben. Gerade in den letzten Jahren sind die Hitzeperioden im laufenden Jahr angestiegen. Das kommt der Hylomma-Zecke sehr entgegen. Die gegenwärtigen Wetterbedingungen tun ihr Übriges, damit sich diese Art weiter in Deutschland ausbreitet.

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Zusammenfassung

Die Hylomma-Zecke kommt aus Afrika und überträgt wirklich gefährliche Viruserkrankungen, wie zum Beispiel das Fleckfieber. Zu den ersten Symptomen gehören Gelenkschmerzen, Fieber, Kopf- und Halsschmerzen bis hin zu einem stark brennnenden Gefühl. Diese exotische Zecke ist viel größer als der heimische Holzbock, hat gemusterte, gelb orangefarbene Beine und verfolgt ihren Wirt auf Schritt und Tritt. Bisher gibt es nur vereinzelte Funde in Deutschland. Wer dennoch von dieser Hylomma-Zecke gestochen wird, sollte sie konservieren und an die Universität Hohenheim zur weiteren Forschung schicken. Sie selbst behalten am besten den Zeckenstich im Blick und gehen bei den ersten Symptomen schnellstmöglich zum Arzt.[/tds_note]

Krankheitsübertragung durch die Hylomma-Zecke

Ende Juli 2019 stach eine Hylomma-Zecke einen Pferdebesitzer aus der Nähe von Siegen. Der Betroffene schickte das Tier zur Universität Hohenheim und musste ein paar Tage später mit schweren Krankheitssymptomen ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der damalige Verdacht zielte auf das Zecken-Fleckfieber, das durch das Bakterium Rickettsia aeschlimannii verursacht wurde. Der Nachweis kam vom Institut für Mikrobiologie. Nach einer gezielten Behandlung mit Antibiotika konnte der Patient das Krankenhaus bald wieder verlassen. Zu diesem Zeitpunkt sind sich Parasitologen wie Professor Dr. Ute Markenstedt einig:

Damit wissen wir jetzt nicht nur sicher, dass die Hyalomma-Zecke auch an Menschen geht, sondern es besteht leider auch der dringende Verdacht, dass hier in Deutschland eine Übertragung des Zeckenfleckfiebers durch die Tiere tatsächlich möglich ist.

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Dr. Gerhard Dobler von der IMB spricht von einem Verdachtsfall, da ihm der Direktnachweis des Erregers am Patienten fehlt. Zunächst einmal widmen sich die Ärzte der symptomatischen Behandlung. Ausgehend von dem Zechenstich, dem Nachweis des Erregers und den typischen Symptomen liegt die Vermutung nahe, dass es sich wirklich um Zecken-Fleckfieber gehandelt hat. Das unterstreicht auch die Wirkung der Antibiotikatherapie.

Die Hylomma-Zecke kann sehr gefährliche Erreger übertragen. Dazu gehören zum Beispiel die Erreger, die das Krim-Kongo-Fieber übertragen. Dieses Virus geht mit schweren Blutungen einher. Im letzten Jahr wurden laut Universität 18 Exemplare gefunden, wozu Brandenburg, Berlin, Schleswig-Holstein, Hessen, Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Rhein Westfalen gehören.

Weitere 17 Exemplare waren ausgehend von Bildbeweisen eindeutig als Hylomma-Zecke auszumachen. Bisher trug keine der gefundenen Zecken in Deutschland die Erreger des Krim-Kongo-Hämorrhagischem Fiebers. Das belegen auch die aktuellen Aussagen aus dem Ärzteblatt vom 14. August 2019.

Was soll ich tun, wenn mich eine Hylomma-Zecke gestochen hat?

Bisher war fast die Hälfte der tropischen Zwecken mit den Trägern des Fleckfiebers besetzt. Sie sollten das Tier vorsichtig, aber vollständig entfernen. Schicken Sie es zur Universität nach Hohenheim unter wenden Sie sich an Ihren behandelnden Hausarzt. Auf jeden Fall sollten Sie den Zeckenstich beobachten und bei den ersten Veränderungen zügig den Arzt aufsuchen. Zu den häufigsten Symptomen nach dem Zeckenbiss durch eine Hylomma-Zecke gehören unter anderem

  • Fieber
  • Kopf- und Muskelschmerzen
  • Starke Gelenkschmerzen
  • Ein Gefühl als würde man innerlich verbrennen
  • Hautausschlag an den Extremitäten

Im Vergleich zu anderen Infektionen ist die Inkubationszeit nach einem Zeckenstich mit einer Woche relativ kurz. So können Sie schnell erkennen, ob Sie sich die Bakterien eingefangen haben.

Grundlegend raten die Parasitologen dazu, sich vor dem Gemeinen Holzbock zu schützen, denn dieser machten 95 % aller Zecken in Deutschland aus. Kontrollieren Sie nach einem Spaziergang, ob Sie irgendwo eines der Tiere mitgebracht haben. Es gibt also keinen Grund, bei einer Hylomma-Zecke in Panik zu verfallen. Bleiben Sie ruhig, konservieren Sie das Tier und schicken es zur Universität. Auf der folgenden Seite können Sie einen neuen Zeckenfund melden.

Hyalomma-Zecke

Aufruf an die Bevölkerung: Bitte um Mithilfe

Das Spinnentier sieht auf den ersten Blick aus wie der „Gemeine Holzbock“, gehört aber zu einer tropischen Spezies. Problematisch sind die Krankheiten, die durch diese Tiere übertragen werden, wie zum Beispiel das Krim-Kongo-Fieber –  eine Erkrankung, mit der wir hierzulande bisher nichts zu tun hatten.

Professor Ute Mackenstedt geht es in erster Linie darum, die Hyalomma-Zecke weiter zu erforschen und mehr über diese Tiere zu erfahren. Nur dadurch kann Sie die tatsächlichen Gefahren und die Ausbreitung in Deutschland erforschen. Aus diesem Grund  sendet sie an die deutsche Bevölkerung ausgehend von der Universität Hohenheim eine Nachricht:

 „Wir sind dankbar um jede eingesandte Hyalomma-Zecke, die wir im Labor erforschen können.“

Eigentlich kommt diese Art aus Südeuropa, Afrika und Asien. Mackenstedt geht davon aus, die Zugvögel hätten sie nach Deutschland mitgebracht. Nicht zuletzt der deutliche Klimawandel machte es den Tieren möglich, hierzulande Fuß zu fassen und zu überleben.

In Hohenheim beschäftigen sich die Wissenschaftler schon seit Jahrzehnten mit der Zecke. Wer etwas genauer hinschaut, erkennt den Unterschied zu den gewöhnlichen Parasiten. Die Hyalomma-Zecke sieht vom Körperbau wie eine gewöhnliche Zecke aus, hat aber gestreifte Beine.

Das aktive Jagdverhalten der Hyalomma-Zecke

Eine der deutlichsten Unterschiede zwischen der Hyalomma-Zecke und dem Holzbock, den die meisten kennen, besteht im Jagdverhalten. Die normale Zecke klettert an Büschen, Kräutern und Gräsern in die Höhe und lässt sich von Menschen und Tieren im Vorbeilaufen abstreifen. Im Gegensatz dazu geht die Hyalomma-Zecke aktiv auf die Jagd. Tatsächlich soll sie Warmblüter schon auf 10 Meter erkennen und sie über Hunderte Meter verfolgen können.

Risikogruppe: Reiter und Pferdebesitzer

Eine Risikogruppe für diese exotische Zecke sind vor allen Dingen Reiter. Die Blutsauger befallen mit Vorliebe große Säugetiere. Von daher warnt Mackenstedt, gerade beim Putzen und Striegeln der Pferde aufzupassen. Wer eine festgebissene Zecke entdeckt, sollte diese wie gewohnt mit der Pinzette, der Zeckenzange oder der Zeckenkarte entfernen. Danach wandert der Parasit in einen fest verschlossenen, luftdichten Container, um anschließend auf die Reise zu den Laboratorien der Universität Hohenheim zu geben.

Wenn Sie eine seltene Hyalomma-Zecke finden:

Die aktive Mithilfe der Bevölkerung ist wichtig, damit Professor Mackenstedt schon bald konkrete Ergebnisse im Hinblick auf die Gefahren, die Viren und die Ausbreitung innerhalb von Deutschland erhält.

Wer eine solche Zecke gefunden hat, sendet die Befunde an die folgende Adresse:

Universität Hohenheim, Prof. Ute Mackenstedt Fachgebiet für Parasitologie
Emil-Wolff-Straße 34, 70599 Stuttgart

Weitere Informationen liefert Ute Mackenstedt auf der Webseite der Universität Hohenheim über die Zeckenart: https://zecken.uni-hohenheim.de/. Jeder Fund einer Hyalomma-Zecke kann die Forschungsarbeit voranbringen. Der Finder sollte den Standort bzw. den Fundort der Buntzecke notieren. Wer eine Idee oder eine Vermutung hat, wo die exotischen Zecken auftauchen, die das FSME-Virus tragen können, sollte dies ebenso in Form einer E-Mail am besten mit einem Bild, Datum und Fundort an tropenzecken@uni-hohenheim.de senden.

Quellen:

Die Taubenzecke: Vorkommen, Krankheiten und Biologie

Taubenzecke (Argas reflexus), Urheber: CDC

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Woran erkennt man die Taubenzecke?

Die europäische Taubenzecke (Argas reflexus) gehört zur Gruppe der Lederzecken. Im Vergleich zu den Schildzecken fehlt ihnen das Rückenschild. Hätten Sie gewusst, dass die Zecken zu den Spinnentieren gehören?  Sie haben im Gegensatz aber acht Beine. Im Larvenstadium hat die Zecke sechs Beine.Die erwachsene Taubenzecke wird zwischen 5 und 8 mm lang und gilt in unseren Gefilden als relativ groß. Sie hat eine graubraune bis braune Färbung und eine lederartige Oberfläche. Der Körper wird als gleichförmig beschrieben und hat im hungrigen Zustand eine relativ abgeflachte und platte Form. Deutlich angeschwollen ist der Körper nach dem Blutsaugen. Hier kann die Zecke mehrere Millimeter dick werden.

Copyright: S Dinesh kumar, bigstockphoto.com

Verbreitungsgebiet der Taubenzecke

Der Name lässt es vermuten, die Taubenzecke befällt in erster Linie Tauben. So leben diese Parasiten in Bauwerken und nicht in der freien Natur. Sie orientieren sich an den Schlaf- und Nistplätzen der Tauben und kommen von daher auch auf Dachböden vor. Teilweise leben sie in diesen Regionen zu Hunderten in den Ritzen des Mauerwerks. Auch wenn Sie es nicht denken, haben Sie vielleicht Tausende Taubenzecken in der Nachbarschaft.

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Fakten auf einen Blick:

Taubenzecken leben in unseren Breitengraden in Gebäuden in der Nähe von Tauben, ihrem Hauptwirt. Dank der günstigen klimatischen Bedingungen im Haus, sind die Tiere über das ganze Jahr hinweg aktiv. Sie können über längere Zeit ohne Nahrung überstehen und erreichen ein durchschnittliches Alter von 4-6 Jahren. Ist keine Taube in der Nähe, befällt die Taubenzecke den Menschen und wird zum Verursacher von allergischen Reaktionen, die in der Intensität mit Allergien auf einem Wespenstich verglichen werden.[/tds_council]

Das Verhalten der Taubenzecke

Die europäischen Taubenzecken gehören zu den nachtaktiven Parasiten, die Blut saugen. Eigentlich hält sie sich nur auf ihrem Wirt auf, wenn sie Blut aufnimmt. Nur wenn die Taubenzecke keine Taube in Ihrer Nähe findet, sucht sie sich andere Wirte, zu denen auch der Mensch gehört. Es kann schon einmal vorkommen, dass die Zecken zum Beispiel nach dem Ausbau des Dachgeschosses auf die Wohnungen übergehen und von dort aus den Menschen befallen. Das ist immer dann der Fall, wenn vorher im Dachgeschoss Tauben gelebt haben.

In allen Entwicklungsstadien ernährt sich eine Taubenzecke vom Blut des Wirtes. So können die Nymphen und die erwachsenen Tiere bis zu 60 Minuten auf dem Wirt verbleiben und Blut saugen. Die Larven brauchen dafür bis zu 11 Tage. Dazwischen erstrecken sich Hungerperioden über mehrere Monate. So können diese Zecken die Wintermonate überdauern und in ihren Verstecken bleiben. Die Taubenzecke ist widerstandsfähig und in der Lage, niedrige Temperaturen auszuhalten. In extremen Fällen hungern die Tiere über Jahre hinweg, ohne zu Grunde zu gehen.

Die Fortpflanzung der Taubenzecken

In einem Gelege kann die Taubenzecke mehrmals ca. 80 Eier ablegen. Aus den Eiern schlüpfen nach 2-8 Wochen die sechsbeinigen kleinen Zecken im Jungtierstadium. Die Jungtiere befallen ihren ersten Wirt und bleiben darauf, um auf ihm zu parasitieren.

Ist die Zecke satt, verlässt sie die Taube und geht zurück in ihr Versteck, wo sie sich nach ungefähr 10-30 Tagen häutet und das nächste Entwicklungsstadium erreicht. Aus der Larve wird die achtbeinige Nymphe. Bis daraus das erwachsene Tier wird, durchläuft die Nymphe 2-4 Nymphenstadien.

Bevor es zu einer Häutung kommen kann, muss die Taubenzecke Blut saugen. Die Entwicklung bis zum erwachsenen Tier dauert in etwa drei Jahre, kann aber auch über mehrere Jahre hinweg verlaufen. Ausschlaggebend dafür ist das Nahrungsangebot und die Umgebungstemperatur. Passen die Außentemperaturen und die äußeren Bedingungen, kann eine Taubenzecke bis zu 18 Jahre alt werden. Die meisten Tiere leben 4-6 Jahre.

Krankheitsübertragung durch die Taubenzecken

Bis heute gibt es keine gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass die europäische Taubenzecke Krankheiten auf den Menschen überträgt. Oftmals mehr die Betroffenen den Zeckenstich nicht einmal. Zeitweise kann es zu Schwellungen und Rötungen an der Stichstelle kommen und bei empfindlichen Menschen zu einem kleinen Knoten. Entzündliche Reaktionen gehen mit eiternden Wunden einher.

Die Zecke ist ein Allergenproduzent. So leiden Allergiker in Verbindung mit dem Zeckenbiss unter den folgenden Symptomen:

  • Schweißausbrüche
  • Atemnot
  • Beschleunigte Herzfrequenz
  • Kopfschmerzen
  • Zeitweise Bewusstlosigkeit
  • Anaphylaktischer Schock

Wie gefährlich sind Taubenzecken?

Fehlt der Wirt, entscheidet sich die Taubenzecke auch für den Menschen. Oftmals reichen die kleinsten Lücken für diese Zecken, um an ihr Ziel zu kommen. Auch Rigips bietet keinen Schutz, da die Taubenzecken durch die Nägel- und Schraubenlöcher kriechen.

Jahreszeitliches Vorkommen der Taubenzecke

Die Taubenzecken sind an den wärmeren Tagen zwischen März und Oktober aktiv. In Gebäuden herrschen vorteilhaftere Bedingungen, weshalb einige Zecken über das ganze Jahr hinweg aktiv sein können.

Was tun gegen Taubenzecken?

Sie sollten einen Dachboden, auf dem vorher Tauben genistet haben, auf einen möglichen Zeckenbefall überprüfen. Für die Befallsermittlung benötigen Sie eine entsprechende Sachkunde. Zumeist sitzen die Zecke nicht auf der Oberfläche, sondern in Spalten im Holz und Mauerwerk. Untersuchen Sie deshalb alle potentiellen Verstecke auf Kotspuren. Sie erkennen den Kot der Taubenzecke an seiner schwarzen Farbe und seiner perlschnurartigen Form.

Hatte Sie Taubenzecken in der Wohnung, rücken Sie alle Betten von der Wand. Stellen Sie die Beine der Betten in eine Sperrflüssigkeit. Das kann zum Beispiel Spülmittel und Wasser sein. Befestigen Sie Klebestreifen am Bettgestell und im Bereich der Balkontür und am Fenster.

Wie werde ich die Taubenzecken los?

Eine wirklich gründliche Bekämpfung gelingt nur durch chemische Akariziden. Sie sollten dafür einen professionellen Schädlingsbekämpfer beauftragen. Damit Sie die Taubenzecken vollständig beseitigen, sind intensive Nachkontrollen notwendig. Schließlich können die Parasiten über sehr lange Zeit hungern. Sorgen Sie auch dafür, dass keinerlei Tauben Zugang zu Ihrem Haus haben. Andernfalls können sich sehr schnell wieder Zecken im Dachboden oder in den versteckten Bereichen ansiedeln.

Welche Krankheitserreger können Taubenzecken übertragen?

Tauben

Ist die Taube der Wirt, kann die Taubenzecke die Geflügelspirochätose übertragen. Der Verursacher ist das Bakterium Borrelia anserina.

Menschen

Hierzulande sind keine lebensgefährlichen Erkrankungen bei Menschen bekannt. Es kann aber zu allergischen Reaktionen nach einem Zeckenstich kommen, der bei besonders empfindlichen Menschen mit den Gefahren einer Wespenstichallergie zu vergleichen ist.

Quellen