Gemeiner Holzbock – Vorkommen und Biologie

Der Gemeine Holzbock oder lateinisch Ixodes ricinus gehört zu der Familie der Schildzecken. In Europa und in Deutschland ist der Holzbock die häufigsten Zeckenart, die weit verbreitet ist. Neben der Häufigkeit geht von diesem Blutsauger ein gewisses Risiko aus, was Krankheitserreger und Viren anbelangt. Im Folgenden widmen wir uns ausführlich der Ausbreitung, den typischen Standorten und den Gefahren, die vom Holzbock ausgehen.

Schildzecke
Schildzecke, gemeiner Holzbock

Das erfährst Du über den gemeinen Holzbock:

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Holzbock Vorkommen in Deutschland

Im Prinzip ist der Gemeine Holzbock in ganz Deutschland ansässig. Ausgenommen davon sind die Gebirgslinien über 1500 Meter. Auch europaweit gehört der Holzbock zu einer der häufigsten Zeckenarten. So spricht man von der typischen Zecke in West und Osteuropa, deren Ausbreitungsgebiet bis ca. 40 Grad östlicher Länge reicht. Während der natürliche Lebensraum im nördlichen Skandinavien endet, lebt der Holzbock im mediterranen Raum vor allen Dingen in den höher gelegenen Misch- und Laubwäldern.

Was ist der Gemeine Holzbock?

Der Holzbock kann je nach Geschlecht bis auf 4,5 Millimeter anwachsen. Die Weibchen werden meistens größer als die Männchen. Hinzu kommt ein deutlicher Geschlechtsdimorphismus. Damit bezeichnet man in der Biologie einen deutlichen Unterschied in der Erscheinung der geschlechtsreifen weiblichen und männlichen Individuen.

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Das Chitinschild auf dem Rücken der Menschen hat eine sehr ausgeprägte Form. Das Schild zieht sich über den gesamten Rücken und fällt durch seine deutliche, dunkle Farbe und das Muster auf. Diese ausgeprägte Form fehlt den Weibchen, die aber auch den Chitinpanzer auf ihrem Rücken haben. Er ist im Vergleich zum Männchen wesentlich kleiner. Der Unterschied besteht zwischen der Entwicklung von der Larve oder der Nymphe zum Blutsauger.

So sind die männlichen Holzböcke nur als Nymphe oder als Larve ein Blutsauger. Als ausgewachsene Männchen suchen Sie nur ein passendes Weibchen, wenn auch im Fell der Wirtstiere. Bauch gegen Bauch paaren sich die beiden. Das schaffen die Weibchen während sie beim Wirt Blut saugen.

Die Cuticula der weiblichen Zecke muss sich stark ausdehnen, damit die vielen Eier in ihrem Körper Platz finden. Tatsächlich ist der weibliche Holzbock in der Lage, bis zu 5.000 Eier zu produzieren. Die Anzahl ist abhängig vom Blut, das die Zecke zuvor aufgenommen hat. Die Larven sind sehr klein und werden meist nicht größer als 1 mm. Sie fallen eigentlich nicht weiter auf.

Während die erwachsenen Holzböcke eine ausgeprägte dunkle Farbe haben, sind die Larven meist durchsichtig. Erst im zweiten Entwicklungsschritt bilden die Nymphen ihr viertes Beinpaar, vorher haben sie erst sechs der acht Beine. Danach wird der Holzstock der Klassifizierung als Spinnentier gerecht. Im Vergleich zur Larve ist die Färbung der Nymphe ähnlich. Sie wirkt durchsichtig. Der dritte und letzte Entwicklungsschritt macht aus der Nymphe das erwachsene Tier.

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Zusammenfassung

Der Gemeine Holzbock gehört zu einer der bekanntesten Arten der Schildzecken, die in ganz Deutschland und Europa leben. Vorrangig leben diese Parasiten in Laub und Mischwäldern. Sie fühlen sich aber auch in feuchten Gebieten städtischer Parkanlagen und waldähnlichen Lichtungen, im Dickicht, in Hecken und hohem Gras wohl. Hochkonjunktur haben die Holzböcke bei einer hohen Luftfeuchtigkeit im Sommer. Sie erkennen die Zecke an ihrem eiförmigen Körper und dem braun gefärbten großen Panzer. Ausgewachsen werden sie bis zu 5 mm groß. Der Holzbock hat keine Augen. Er orientiert sich an seinen Beinen und den darin befindlichen Tasthaaren. Mit diesen Sinnesorganen ist es ihm möglich, einen sich nähernden Wirt wahrzunehmen und ihn an seinem Atem, dem Geruch und der Körperwärme zu erkennen. Sie nehmen das Blut unterschiedlicher Tiere und des Menschen auf und gelten als gefährliche Überträger von Erregern.

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Jahreszeitliches Auftreten vom Gemeinen Holzbock

Der Gemeine Holzbock liebt es feucht, ist aber ein Überlebenskünstler. Zwischen zwei blutigen Mahlzeiten können bis zu zwei Jahre liegen, die der Holzbock ohne Nahrungsaufnahme überlebt. Auch bei der Nahrungsaufnahme ist er wenig wählerisch und akzeptiert sehr viele Wirtstiere, zu denen große und mittelgroße Säuger ebenso gehören wie Eidechsen, Kleinsäuger und Vögel.

Von März bis Oktober und manchmal auch bis November sind die Nymphen, die Männchen und die Weibchen aktiv. Nur in den Gebirgen und Mittelgebirgen hat der Gemeine Holzstock eine verkürzte Saison. Die aktive Zeit der Larven fällt auf den April und den Mai bis Oktober. Herrscht ein sehr mildes Klima können die Nymphen und die erwachsenen Holzböcke bis in den Winter aktiv bleiben.

Typische Standorte vom gemeinen Holzbock

Zu den typischen Standorten des Holzbockes gehören Mischwälder und Laubwälder. Zum Teil leben die Parasiten ganzjährig auf Waldlichtungen, an Waldrändern und im geschlossenen Laubstreu. Sie brauchen eine ausreichende Feuchtigkeit, dann fühlen sie sich im Nadelwald und in den Parkanlagen wohl.

Krankheitsübertragung: Wie gefährlich ist der Gemeine Holzbock?

Der Mensch kann von allen Entwicklungsstadien des Gemeinen Holzbockes gestochen werden. Wobei die männlichen Tiere nur selten zu stechen und wenn überhaupt für einen kurzen Zeitraum. So befallen vorwiegend die weiblichen Holzböcke den Menschen, aber auch Katzen und Hunde. Deutschlandweit gehört der Holzbock zu einem der bekanntesten Erreger für die Lyme-Borreliose. Es handelt sich um schraubenförmige Bakterien, die in der Fachsprache als Borrelien bezeichnet werden. Hinzu kommen die viralen Erreger der Frühsommer Meningoenzephalitis bzw. der Hirnhautentzündung.

Der Schwerpunkt für die Erreger von FSME liegt in den südlichsten Bundesländern. Darüber hinaus gehen einzelne Parasiten, die so genannten Babesien, auf den Wirt über. Sie sind mit den Erregern der Malariakrankheit verwandt. Zu den geläufigen Gefahren gehören auch andere Bakterien, wie zum Beispiel Anaplasmen oder Rickettsien. Bis heute ist es noch nicht wissenschaftlich ermittelt, welcher Krankheiten sie auslösen.

Der Gemeinde Holzbock ist für Katzen und Hunde gefährlich wozu ebenfalls die Erreger für das FSME-Virus und der Lyme-Borreliose gehören. Bis heute ist es noch nicht vollständig klar, mit welchen Bakterienarten die Lyme-Borreliose einher geht. Zu den seltenen Fällen gehören die Infektionen des FSME Virus. Auch bei den Nutztieren ist es bisher unklar, ob der Holzbock der Erreger des Q-Fiebers ist. Zudem wissen wir nicht, ob die Bakterien über den Saugakt auf den Wirt übertragen werden.

Wurden Sie von einem Holzbock gestochen, sollten Sie diese Stelle im Blick behalten. Verändert sich der Stich, kommt es zu Entzündungen oder der charakteristischen Wanderröte, sollten Sie den Stich einem Hausarzt vorstellen.

 

Autor: Anna Nilsson

Ihre Artikel entsprechen dem aktuellen medizinischen Wissensstand und begründen sich auf ärztliche Fachliteratur und medizinischen Leitlinien.