Erkunden Sie auf dieser Seite die Lebensweise und Artenvielfalt der winzigen Spinnentiere. Hirschzecke, Gemeiner Holzbock und südeuropäische Auwaldzecken wir stellen Ihnen die Zeckenarten vor. Klimawandel und veränderte Reisegewohnheiten bringen neue Arten nach Deutschland. Hier finden Sie Hintergrundwissen zu Zecken.
Die Zecke: Gattung, Vorkommen und Entwicklung
Zecken gehören zur Gattung der Spinnen und Milben, auch wenn oft angenommen wird das Zecken Insekten sind, Sie haben 8 Beine und man erkennt Sie an den besonders hervorstehenden Mundwerkzeuge. Sie verbringen 94 Prozent ihres Lebens mit dem Warten auf ein Opfer. Das bedeutet – Sie müssen Warten können und Hungern. Und Zecken können ohne Probleme jederzeit in eine winter-ruheartige Starre verfallen, dabei können bis zu zwei Jahren ohne Nahrung auskommen.
Gattung, Vorkommen und Entwicklung
Zecken leben als blutsaugende Parasiten vom Blut Ihres Wirtes, Sie befallen alle Säugetiere, also auch den Menschen,.die Tiere leben den Haupteil Ihres Lebens am Boden und können dort lange Zeit ohne Nahrung überleben und jederzeit in eine Winterruhe ähnliche Starre verfallen. Zecken brauchen zur Entwicklung Nahrung, leben aber nur ca. 3 Prozent Ihrer Lebenszeit ( 9Jahre) auf Ihrem Wirt.
Entwicklungsstadien
Wie alle Milbentiere durchlaufen Sie drei Entwicklungsstadien, die je nach Art in verschieden Zyklen unterteilt sein können. Als Larve und als Nymphe sind Zecken noch geschlechtslos.
Eier der Zecke
Das Leben der Zecke beginnt mit einem weiblichen Tier das bis zu 1000 Eier an verschiedenen Orten ablegt.
Larvenstadium
Die schlüpfende Larve ist nur einen halben Millimeter groß und besitz 6 Beine, um das nächste Stadium zu erreichen muss die Tecke Blut saugen, dabei wird Sie 3x so gross. Nach diesem ersten Blutsaugen entwickelt sich die Zecke zur Nymphe.
Nymphenstadium
Im Nymphenstadium besitzt die Zecke 8 Beine und ca 1-5mm groß, Sie kann noch immer nicht geschlechtlich bestimmt werden und hält sich die meiste Zeit am Boden in feuchtwarmen Gebieten auf. Sie klettert jetzt auf Sträucher in eine Höhe von 1,50m , befällt dort Ihren nächsten Wirt und entwickelt sich weiter.
Ausgewachsene Zecke (Adult)
Die ausgewachsene Zecke ist 2 bis 3cm groß und kann in weibliches und männliche Tier unterschieden werden. Wenn die weiblöiche Zecke vollgesogen ist kann Sie bis zu 3cm groß werden. Zecken saugen sich etwa 7 Tage lang voll und paaren sich dann. Das Weibchen braucht zur Vorbereitung der Eiablage einen erneuten Wirt und saugt bei diesem ca. 7 Tage, dann legt sie an die 1000 Eier und stirbt.
Ausgewachsene vollgesaugte Zecke
Die ausgewachsene Zecke saugt solange bei ihrem Wirt bis sie vollständig vollgesogen ist. Dies kann bei einem Zecken Weibchen über 10 Tage dauern.
Wo leben Zecken?
Zecken leben weltweit und auch in ganz Europa, sie bevorugen feuchtwarme Gebiete und halten sich 90% Ihrer Lebenszeit am Boden auf. In den nördlichen und östlichen Bundesländern sind die Zecken 6 bis 10 % mit Borrelien infiziert im süd- und mitteldeutschen Gebieten liegt die Verseuchungsrate der Zecken mit Borreliose Bakterien bei 20 bis 30 %.
Wie saugen Zecken?
Zecken benötigen für Ihre Entwicklung Nahrung in Form von Blut, Sie dringen mit Ihren Mundwerkzeuge in den Körper des Wirtes ein und sondern dort ein Sekret ab, dieses besteht aus Gerinnungshemmer, Klebstoff zur Verankerung und einem betäubenen Mittel, dadurch bemerkt der Wirt den Biss der Zecke nicht.
Natürliche Feinde der Zecke
- Fadenwürmer
- Pilze
- Wespen
Die Wespenart, Ixodiphagus hookeri, zählt zu den natürlichen Feinden der Zecke, Sie legt ihre Eier in den Hinterleib der Zecke ab, danach wachsen diese im Zeckenkörper heran und dringen nach dem Schlupf durch den Körper der Zecke nach aussen, dabei stirbt die Zecke.
Schildzecken – Ixodes
Bei den insgesamt über 800 Unterarten der Zecken kommt es bei vielen Subtypen zu einer hohen Affektivität zu einem bestemmten Wirt, besonders bei den weltweit anzutreffenden Schildzecken der Unter-Gattung Ixodes saugen die jeweiligen Arten nur an ganz bestimmten Wirtstieren.
Für den Mensch und dabei für die Borreliose-Übertragung sind besonders die Unterarten Ixodes ricinus und damminii gefährlich, da diese fast jedes Säugetier befallen. Ixodes ricinus und damminii suchen als Wirtstiere Kleinsäugetiere, Vögel, Huftiere und vorzugsweise Menschen auf, diese Unabhängigkeit von der Wahl des Wirtes machen Sie besonders gefährlich für die Übertragung der Borreliose und anderer Krankheiten. Sie übertragen Bakterien wie Borrelien und Viren wie den FSME Virus.
Neben den Arten der Schildzecke die keinen spezifischen Wirt brauchen, gibt es Unterarten die nur ganz bestimmte Wirte befallen. So z.B. Ixodes hexagonus – saugt nur bei Igeln, Ixodes uriae – befällt nur Seevögel.
Wo lebt der Holzbock (Ixodes ricinus)?
Holzböcke leben zu einem großen Teils Ihres Daseins in Bodennähe, in feuchtwarmen Gebiete, Wäldern, Mittelgebirgen oder Wiesen und Waldrändern. Holzböcke kommen aber auch in Städten, Parkanlagen und Kleingartenanlagen vor.
Der Holzbock, Ixodes ricinus, lebt im Larvenstadium in der unteren Bodenvegitation meist im Bodenlaub, nach der Entwicklung zur Nymphe klettern die Zecken auf halbhohe Büsche und niederwüchsige Pflanzen in einer Höhe von 0,5 Metern. Nach ereichen des Ausgewachsenen Stadiums erhöhen die Zecken Ihren Lebensraum nochmals und klettern dabei auf Büsche und Bäume in eine Bodenhöhe von 1,5 Metern.
Fallen Zecken von Bäumen?
Grundsätzlich Nein, der einzigste Grund warum sich Zecken von Bäumen und Sträuchern fallen lassen ist wenn sie sich von einer Situation bedroht füllen und Ihr Leben retten wollen. Wenn Zecken auf der Suche nach einem Wirt sind lassen Sie sich nicht fallen sondern werden abgestreift, das heist der Wirt streift mit seiner Kleidung, einem Körperteil oder seinem Fell das Gebüsch oder Äste und bei der Berührung hakt sich die Zecke am Wirt fest.
Arten von Zecken
Zecken teilen sich in drei große Familien auf, weltweit gibt es mehr als 800 Arten
Schildzecken (Ixodidae)
- Ixodes
– Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus) /höchstes Borreliose Risiko!!!
– Hirschzecke (Ixodes scapularis)
– Igelzecke (Ixodes hexagonus)
– Fuchszecke (Ixodes canisuga)
– Ixodes persulcatus - Rhipicephalus
– Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus) - Buntzecken
– Schafzecke
– Auwaldzecke
– Amerikanische Hundezecke - Haemaphysalis
Reliktzecke - Hyalomma
- Amblyomma
Amblyomma americanum/Lone Star Tick - Margaropus
Lederzecken (Argasidae)
- Argas
– Taubenzecke (Argas reflexus) - Otobius
– Ohrenzecke (Otobius megnini) - Ornithodorus
Nuttalliellidae
- Nuttalliella
– Nuttalliella namaqua Bedford
Diese Informationen enthalten allgemeine gesundheitliche Hinweise und dürfen nicht zur Eigendiagnose oder Eigenbehandlung genutzt werden. | Beitrag erstellt 30.10.2011, aktualisiert am 01.03.2012 Autor: Redaktion
Literatur und Quellen:
- Augustin Estrada-Pena & Frans Jongjean (1999): Ticks feeding on humans: a review of records on human-biting Ixodoidea with special reference to pathogen transmission.
- W. Reuben Kaufman (2007): Gluttony and sex in female ixodid ticks: How do they compare to other blood-sucking arthropods? In:Journal of Insect Physiology Vol. 53, Iss. 3, S. 264–273
- Martin Kaltenrieder (1990): Scototaxis and target perception in the camel tick Hyalomma dromedarii. Experimental and Applied Acarology