Zeckenbisse geschehen – die Zeit der Gravidität bildet keine Ausnahme. Ein Zeckenbiss in der Schwangerschaft verlangt nach guter Beobachtung. Der Biss des „Gemeinen Holzbockes“ ist nicht immer ungefährlich.
Erkennen eines Zeckenbisses und Handlungsbedarf bei Schwangeren
Gewöhnlich ist der Biss nicht gleich ersichtlich. Stellt die werdende Mutter einen Zeckenbiss in der Schwangerschaft fest, entfernt sie die Zecke direkt.
Dazu nimmt sie eine Pinzette oder Zeckenzange zu Hilfe oder geht direkt zum Arzt. Diese Entfernung der Zecke ist wichtig, damit keine Übertragung weiterer Erreger stattfindet. Ist die Zecke entfernt, beobachtet sie die Biss-Stelle. Bildet sich eine ringförmige Rötung, ist eine antibiotische Behandlung vorgesehen. Der zuständige Arzt wählt ein für Schwangere unbedenkliches Medikament.
Sicherheit darüber, ob ein Zeckenbiss in der Schwangerschaft zu einer Infektion führte, gibt es nicht. Eine antibiotische Behandlung oder andere Maßnahmen erweisen sich erst bei Feststellung einer Übertragung als hilfreich. Zeigt sich in den ersten Wochen nichts, ist dennoch eine weitere Beobachtung ratsam. Die werdende Mutter beobachtet, ob sich eine Rötung um den Biss herum zeigt. Eine solche verstärkt den Verdacht auf eine Infektion. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sucht die Betroffene einen Arzt auf. In der Schwangerschaft empfiehlt sich eine frühzeitige Penicillin-Therapie, zu der die Ärzte in diesem Fall raten.
Zeckenbiss in der Schwangerschaft – Borreliose als Folge
Borreliose ist auf das ungeborene Kind übertragbar. Es liegen nur wenige Berichte über Schäden bei Ungeborenen vor, nachdem ein Zeckenbiss in der Schwangerschaft stattfand. Betreffende Berichte stammen hauptsächlich aus den Achtzigerjahren. Innerhalb der gesamten medizinischen Literatur zeigen sich ungefähr fünfzig Fälle – eine niedrige Rate.
Häufig übertragen Zecken Borrelien. Die Borreliose ist eine Folge des Bisses. Es empfiehlt sich, drei Wochen nach dem Zeckenbiss den Borrelientiter durch einen Test bestimmen zu lassen. Ist dieser negativ, erfolgt die Kontrolle nach drei Wochen erneut. Es gibt Sicherheit darüber, ob der Zeckenbiss Borreliose als Folge mit sich bringt. Diese zeigt sich in den meisten Fällen erst nach längerer Zeit mit unterschiedlich stark ausgeprägten Symptomen oder Gelenkbeschwerden. Unbehandelt birgt die Borreliose chronische Beschwerdebilder. Folgende Symptome machen deutlich, ob Borreliose infolge eines Zeckenbisses vorliegt:
- um den Zeckenbiss ringförmige Verfärbung,
- Kopf- oder Gelenkschmerzen,
- Magen-Darm-Beschwerden,
- Sensibilitätsstörungen,
- Lähmungserscheinungen (vor allem im Gesicht),
- Nervenentzündungen.
Wer eines oder mehrere Symptome dauerhaft beobachtet, kontaktiert direkt den Arzt.
Frühsommer-Meningoenzephalitis als Folge eines Zeckenbisses in der Schwangerschaft
Ein Zeckenbiss in der Schwangerschaft schließt eine Erkrankung an FSME nicht aus. Bei dem Großteil der Patienten treten keine Krankheitsanzeichen auf. Hauptsächlicher Überträger der Frühsommer-Meningoenzephalitis ist der gemeine Holzbock unter den Zecken. Die Infektion zeigt sich mit grippeähnlichen Symptomen wie Fieber. Bei einem Teil der Betroffenen entzünden sich das Gehirn und die Hirnhäute. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis tritt überwiegend in Endemiegebieten wie Zentraleuropa, Südostasien und Sibirien auf.
Schutz vor Zeckenbiss in der Schwangerschaft
Die Impfung gegen das durch Zecken übertragende FSME-Virus bildet eine Schutzmaßnahme. Ärzte raten von einer Impfung während der Schwangerschaft ab, bestenfalls besteht der Impfschutz aus der Zeit vor der Schwangerschaft. Nur bei zwingender Indikation kommt sie in Betracht. Wer auf eine Impfung verzichtet, schützt sich auf natürliche Art.
Ein Mehr an Sicherheit erlangen die Personen, welche Spaziergänge im Wald oder in hohem Gras vermeiden, denn Zecken halten sich im Unterholz, auf Waldwegen und in feuchten Gebieten auf. Das Risiko eines Zeckenbisses verringert sich, wenn die Schwangere lange Kleidung und geschlossene Schuhe trägt, um den Zugang zur Haut zu erschweren. Ein Anti-Zeckenspray hat ebenfalls einen schützenden Effekt. Erforderlich ist eine gründliche Untersuchung, nach dem Aufenthalt in einer der genannten Gegenden, auf Zecken. Vor allem die Kniekehlen, Achselhöhlen, Schamgegend und Schultern überprüft die Schwangere, um sicherzugehen. In den Haaren setzen sich Zecken bevorzugt bei Kindern fest.
Entdeckt eine Schwangere an ihrem Körper eine Zecke, entfernt sie diese sofort. Dies geschieht durch Herausdrehen mit entsprechenden Hilfsmitteln. Wahlweise geht sie direkt zum Arzt, der die Zecke fachgerecht entfernt. Einige Wochen später bringt ein Bluttest Klarheit, ob sie sich mit einer Borreliose infizierte. Der Arzt behandelt diese mit einem Antibiotikum. Eine weitere mögliche Erkrankung nach einem Zeckenbiss ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME genannt.
Quellen:
http://www.borreliose.de/html/index.php?name=FAQ&id_cat=10
http://www.babynet.de/schwangerschaft/gesund-und-fit/krankheiten/2221-zeckenbisse