Sicheres Entfernen Zecken rausdrehen – Vorgehen und Richtung
Zecken rausdrehen mit den passenden Hilfsmitteln
Bei einem Stich vom gemeinen Holzbock entfernen Betroffene die Zecke so schnell wie möglich. Zunächst ist der Stich als dunkler, kleiner Punkt sichtbar. In kürzester Zeit saugt und klebt sich das Spinnentier fest und gewinnt an Größe. Es überträgt gefährliche Erkrankungen wie Borreliose und Frühsommermeningoenzephalitis (FSME).
Zum Entfernen stehen verschiedene Methoden und Vorgehensweisen zur Option. Unter Wissenschaftlern und Ärzten bestehen Diskrepanzen, ob das Zecken rausdrehen dem Herausziehen vorzuziehen ist. Dieser Artikel weist darauf hin, warum einzelne Methoden potenzielle Gefahren bergen und welche Maßnahmen bei einem Befall sinnvoll erscheinen.
Zecken sicher und zeitnah entfernen
Bei einem Zeckenstich gilt es schnell zu reagieren und den Körper des Spinnentierchens komplett zu entfernen. Dazu eignen sich spezielle Werkzeuge aus der Apotheke. Die Meinungen bezüglich der zu verwendenden Technik gehen auseinander. Mediziner empfehlen, den gemeinen Holzbock herauszuziehen. Studien bescheinigen dem Zecken rausdrehen eine größere Erfolgschance, um das Tier rückstandslos zu entfernen.
Wichtig ist es, behutsam vorzugehen und das Spinnentierchen nicht zu quetschen oder mit Gewalt und Chemikalien herauszulösen. Dadurch gelangen Keime und Krankheitserreger unter die Haut. Teile des Körpers verbleiben in der Dermis und verursachen eine Entzündung. Beim Entfernen legen Verwender die Werkzeuge nah an der Haut im befallenen Bereich am, um das Tier komplett zu greifen.
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Rausdrehen – Schnell Handeln bei einem Befall
Durch das frühzeitige Entfernen des Holzbocks verringern Betroffene die Wahrscheinlichkeit für eine Ansteckung mit Borrelien oder FSME. Bakterien benötigen etwa zwei Stunden, um den Darm des Spinnentieres zu passieren und, um in deren Saugapparat zu gelangen. Danach steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Infektion mit Bakterien der Gattung Borrelia. Spätestens nach einem halben oder einem Tag befinden sich die gefährlichen Borrelien im Mundapparat des Tieres. FSME-Viren überträgt die Zecke direkt im Anschluss an den Einstich. Der Virus befindet sich in deren Speicheldrüsen und ist sofort übertragbar.
In der Zwischenzeit rüstet sich der Betroffene mit den passenden Werkzeugen zum Zecken rausdrehen und Entfernen aus oder geht zum Arzt. Empfehlenswert ist die Anschaffung von einer Zeckenkarte oder -Zange aus der Apotheke. Bei einem Waldspaziergang haben Wanderer vorsichtshalber diese Hilfsmittel dabei, um schnell zu reagieren.
Zecken rausdrehen oder herausziehen?
In vielen Fällen tropften Befallene Nagellackentferner, Alkohol, Öl oder Leim auf das festgesaugte Tier, um es zu töten und besser zu lösen. Diese Variante ist fatal. Durch diese Stoffe übergibt sich der Holzbock und überträgt dadurch Viren und Bakterien auf den Körper des Menschen oder des Tieres. Zum Entfernen der gesamten Zecke benötigt der Betroffene oder ein Helfer Fingerspitzengefühl. Darauf zu achten ist, dass er den Körper des Spinnentieres nicht quetscht. Durch ein Zusammendrücken gelangen die gefährlichen Keime in die Mundwerkzeuge der Zecke und übertragen sich auf den Wirt.
Mediziner sehen das Herausdrehen des Tieres kritisch. Durch die Drehbewegung bleiben Teile des Körpers unter der Hautoberfläche und lassen sich schwer entfernen. Zwar gelangen beim Zecken rausdrehen keine FSME-Viren oder Borrelien mehr in das verbleibende, abgetrennte Stück, jedoch verunreinigt der Rest des Holzbocks die betroffene Stelle. Eine Entzündung entsteht.
Früher galt die Ansicht, der Befallene müsse die Zecken rausdrehen, da sich die Tiere in die Hautoberfläche schrauben. Diese Annahme ist grundlegend falsch. Die Spinnentierchen besitzen am Stachel kleine Widerhaken. Mit diesem setzen sie sich an der Epidermis fest und beginnen, mit dem Saugapparat Blut aufzunehmen.
Generell neigen viele Menschen dazu, den oberflächlichen Körper zu drehen, da sie das Zecken rausdrehen als einfacher empfinden, als das Herausziehen. Sie entfernen den Körper durch das Drehen mit höherem Feingefühl. Beim Herausziehen der Zecke besteht ebenso die Möglichkeit, dass Rückstände durch das Abreißen eines Zeckenteiles verbleiben. Ob Betroffene die Tiere herausdrehen oder ziehen ist unerheblich. Wichtig ist, dass Betroffene den Holzbock vollständig entfernen. Verbleiben der Kopf oder Teile des Saugapparates ist der Gang zum Arzt angemessen, um Infektionen zu verhindern.
Zecken erfolgreich entfernen
Die Auslösung der Zecke ist abhängig von mehreren Faktoren. In einer Diplomarbeit von Klaus Robisch von der Veterinärmedizinischen Universität Wien zum Thema „Tick Removal – Vergleich von fünf verschiedenen Zeckenentfernungsgeräten“ lesen Interessierte, welche Methoden und Tools sich eignen und welche Erfolgschancen diese aufweisen.
Robisch unterscheidet drei Faktoren, die die Entfernung des Holzbocks beeinflussen. Dazu zählen die Ausbildung und Länge der Mundwerkzeuge, die Anzahl der Widerhaken der Zecke und die verwendete Klebstoffmenge, mit der sich das Tier festsetzte. Jedes Hilfsmittel bedarf der richtigen Technik. Bei allen Methoden gilt es, das Spinnentierchen nah an der Hautoberfläche zu greifen und sie zu entfernen. Das Quetschen des gemeinen Holzbocks ist dadurch nicht möglich und es gelangen keine gefährlichen Keime in die Haut des Befallenen. Weiterhin wichtig ist das langsame, gleichmäßige und kontrollierte Herausziehen ohne Druck und Gewalt.
Zecken entfernen mit speziellen Karten, Zangen, Lasso oder einer Pinzette
Zum Zecken rausdrehen oder rausziehen eignen sich verschiedene Hilfsmittel, die Betroffene in der Apotheke erwerben. Am geeignetsten erweisen sich Zeckenkarte, Lasso, Pinzette und Zeckenzange. Am einfachsten ist die Entfernung mit der Karte. Diese schieben Befallene mit der Öffnung unter das Tier am Ende des integrierten Schlitzes und ziehen vorsichtig daran.
Mit einer Zeckenzange greift der Helfer den Holzbock hautnah am Saugapparat und zieht diese behutsam ohne Quetschen senkrecht heraus. Die Richtung der Bewegung ist unerheblich. Die Studie „Removal of Attached Nymphs and Adults of Ixodes ricinus (Acari: Ixodidae)“ von De Boer, R. et al. von 1993 bewies, dass sich das Zecken rausdrehen als effektiver erweist. Die Drehbewegung verhindert, dass Reste des Stechapparates zurückbleiben. Mit der Zange entfernen Nutzer größere, ausgewachsene Spinnentierchen. Sie eignet sich ebenso zur Behandlung bei Tieren. Mit der Pinzette erfolgt die Entfernung auf demselben Weg. Das Werkzeug ist vorn spitz-gebogen.
Bei der Verwendung des Zeckenlassos legen Betroffene die Lassoschlaufe nah an der Haut um das Spinnentierchen. Danach verringern sie den Schlaufendurchmesser mit dem Stempel. Durch Ziehen oder Drehen entfernt der Nutzer die Zecke aus der Dermis. Im Anschluss folgt bei allen Varianten das Desinfizieren der Hautstelle mit Alkohol oder einer jodhaltigen Salbe.
Die Wunde beobachten
Treten nach dem Stich Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, grippeähnliche Beschwerden, Fieber oder Wanderröte auf oder verbleiben Teile unter der Haut, suchen Betroffene einen Arzt auf. Generell besteht die Möglichkeit, mehrere Zeckenbisse gleichzeitig zu erleiden. Es empfiehlt sich nach einem Waldspaziergang, den gesamten Körper danach abzusuchen, besonders an den Kniekehlen, am Bauch, an der Brust, am Kopf und am Hals.