Borreliose Symptome beim Hund

Borreliose Symptome beim Hund frühzeitig erkennen

Borreliose wird durch einen Zeckenstich übertragen. Wir haben es mit einer bakteriellen Infektionskrankheit zu tun. Bleibt die Krankheit unentdeckt, bedeutet dies für die erkrankten Hunde oftmals ein langes Leiden.

Von daher ist es besonders wichtig, dass die frühesten Symptome so schnell wie möglich erkannt werden, damit der Tierarzt eine zielführende Behandlung einleitet.

Das Wichtigste im Überblick zu Borrelien bei Hunden

  1. Ursache für Infektion: über Zeckenstich gelangen Bakterien in den Körper
  2. trügerischer Krankheitsverlauf: Borreliose Symptome beim Hund bleiben zunächst unentdeckt
  3. Lahmheit, Unlust, Gelenksschwellungen und Schmerzen, Fieber
  4. je frühzeitiger die Krankheit erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen
  5. langwierige Antibiotikatherapie gegen Schmerzen

Ausbruch und Verlauf der Borreliose-Krankheit

Das Trügerische an der Erkrankung: Borreliose verläuft äußerst schleppend und schleichend. Zunächst können wir gar keine Borreliose Symptome beim Hund erkennen. Im Nachhinein kommt es zu

  • Fieber,
  • Bewegungsunlust,
  • Gelenkbeschwerden und
  • Schmerzen,

die Verhaltensänderungen in unserem Hund hervorrufen. Der eigentliche Auslöser für die Krankheit ist ein Zeckenbiss.

Tatsächlich infizieren sich viele der Hunde mit Borreliose, ohne dass die Krankheit wirklich ausbricht. Sicherheit bietet einzig und allein ein Laborbefund vom Tierarzt. Hinzu kommt eine Differenzialdiagnose, um andere infrage kommende Krankheiten ebenfalls auszuschließen.

Erst wenn zum Beispiel Lahmheit nicht auf eine Arthrose oder Hüftdysplasie zurückführen, ist es sinnvoll, mit einer Antibiotika-Behandlung einzusetzen.

Eben genau diese folgerichtige Behandlung und Diagnose der Borreliose Symptome beim Hund können selbst älteren Tieren deutlich mehr Lebensqualität zurückgeben. Dabei lassen sich die Bakterien nicht einmal vollständig eliminieren, so dass ein späterer Rückfall, in der Fachsprache als Rezidiv bekannt, nicht auszuschließen ist.

Borreliose Symptome beim Hund frühzeitig erkennen

Eine der besten Gegenmaßnahmen ist das grundsätzliche Vermeiden von Zeckenbissen. Mittlerweile steht uns eine ganze Palette von Medikamenten zur Verfügung, um den Hund vor Zecken zu schützen. Zudem solltest du nach jedem Spaziergang deinen Vierbeiner gründlich nach Zecken absuchen und diese folgerichtig entfernen.

Solltest du einmal eine Zecke übersehen haben, besteht immer noch ein gewisses Zeitfenster, um mögliche Infektionen zu vermeiden. Erst etwa 16-24 Stunden nach einem erfolgten Zeckenbiss übertragen sich die eigentlichen Bakterien. Bis dahin hast du Zeit, der drohenden Borreliose aus dem Weg zu gehen.

Je früher du die Infektion erkennst, desto mehr Möglichkeiten stehen dir zur Verfügung, diese vollständig und konsequent zu bekämpfen. In erster Linie kommt es zu einer symptomlosen Zeit, denn du bekommst erstmal überhaupt nicht mit, dass sich dein Hund mit Borreliose angesteckt hat, da sich die Bakterien versteckt im Körper des Hundes eingenistet haben.

Nur der Hundehalter, der weiß, dass sein Vierbeiner einen Zeckenbiss hatte, kann mögliche frühzeitige Borreliose Symptome beim Hund folgerichtig deuten. Hast du nur den geringsten Verdacht, dass eine ähnliche Erkrankung vorliegen könnte oder in Verbindung mit dem Zeckenbiss steht, raten wir, einen Tierarzt aufzusuchen. Du kannst deinem Hund auf diese Weise jegliche Form von Leiden ersparen.

Schritt für Schritt Zecke richtig entfernen

Gegen die landläufige Meinung, die Zecke im Hund zu lassen, solltest du diese mit einer Zeckenzange vorsichtig entfernen. Achte unbedingt darauf, dass kein Teil der Zecke zurückbleibt. Gerade nach einem äußerst milden Winter sind diese Parasiten äußerst munter und aktiv. Das bedeutet für dich: Du solltest deinen Hund in jeder Jahreszeit und nicht nur im Sommer gründlich nach Zecken absuchen.

Wer sich unsicher beim Entfernen der Zecke ist, kann erfahrene Hundehalter, Züchter oder den Tierarzt um Hilfe bitten. Grundsätzlich solltest du mit der Zeckenzange den Parasiten vollständig umschließen, um ihn dann herauszuziehen. Das dürfte nur ein paar Augenblicke in Anspruch nehmen. Es ist besonders wichtig, die Zecke danach zu zerstören, damit sie kein weiteres Unheil anrichten kann.

Die Ausgangslage für die Borreliose Symptome beim Hund

Eine bindende Voraussetzung für den Ausbruch der Infektion ist ein Zeckenbiss. Die Krankheit kann sich nicht von Hund zu Hund übertragen. Äußerst selten ist die jeweilige Einstichstelle angeschwollen und gerötet.

Ein paar Wochen nach dem Zeckenbiss können die ersten Verhaltensänderungen auftreten, so dass dein Vierbeiner aus dem Liegen nur noch mühsam hochkommt. Humpelt er nach dem Aufstehen etwas?

Weiterhin kann es zu angeschwollenen Lymphknoten, einem zeitweisen Auftreten von Fieber und einer Veränderung der Vitalwerte kommen. Grundsätzlich scheint sich das gesamte Wesen zu verändern, der Hund hat weniger Lebensfreude und zeigt weniger Elan über den Tag hinweg.

Eines der deutlichsten Borreliose Symptome beim Hund sind angeschwollene, erwärmte und veränderte Gelenke an den Pfoten, im Kniegelenk oder im Ellenbogengelenk.

Geschwollene Lymphknoten, Muskelschmerzen und temporäre Lähmungserscheinungen gehen mit Mattheit und Appetitlosigkeit einher.

Borreliose Symptome beim Hund heilen

Viele Hunde, die sich mit dieser Krankheit infiziert haben, müssen eine sehr langwierige Antibiotikatherapie durchmachen. Du kannst mit dieser Behandlung die Lebensqualität deines Vierbeiners deutlich verbessern. Leider kann es so sein, dass sich einige der Bakterien in irgendeinem Gelenk versteckt haben und selbst Monate und Jahre später zum Ausbruch kommen.

Dennoch kann eine folgerichtige Therapie zukünftigen Gelenkentzündungen und starken Schmerzen entgegenwirken. Eine äußerst wirkungsvolle Behandlung ist das Vorbeugen der Zeckenstiche, damit die Bakterien erst gar nicht in deinen Hund gelangen.

Nur so umgehst du ganz sicher eine der langwierigen Infekte, die das Leben deines Hundes auf den Kopf stellen und mit den oben genannten, äußerst belastenden Borreliose Symptome beim Hund einhergehen.

Zeckenbiss Bilder

Zeckenbiss Bilder und Fotos können Ihnen anschaulich zeigen wie die Anzeichen eines Zeckenbiss aussehen. Wanderröte Bilder zeigen den Hautausschlag bei Zeckenbiss. Diese Zeckenbiss Bilder zeigen den Einstich einer Zecke. Die Bilder sind Veröffentlichungen in Wikimedia und Wikipedia, die Urheber finden Sie an den jeweiligen Bildern.

hungry tick, crop Zecke auf der Haut Zecke entfernen Zeckenzange mit Zecke

Zeckenbiss Bilder

Das Bild zeigt eine Zecke beim Blutsaugen. Nachdem die Zecke eine geeignete Stelle gefunden hat, wobei sie weiche geschützte Stellen bevorzugt, kann die Zecke bis zu 24 Stunden saugen. Das Bild zeigt das Saugen der Zecke im Anfangsstadium.

Saugende Zecke an Bein

Zeckenbiss Foto Urheber: By Simon Eugster –– Simon / ?! 19:21, 26 October 2006 (UTC) (Own work) [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html), CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/) or CC-BY-SA-2.5-2.0-1.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5-2.0-1.0)], via Wikimedia Commons

Wanderröte Bilder

Wanderröte als Spätfolge eines Zeckenstichs mit Borrelioseinfektion: Das Bild zeigt die Wanderröte ein typisches Symptom einer Borreliose Infektion nach einem Zeckenbiss

Erythema-motilans

Zeckenbiss Symptom Wanderröte Bild Urheber: von Jost Jahn (JostJahn 14:09, 1 August 2005 (UTC)), www.jostjahn.de (Selfmade at myself, www.jostjahn.de) [CC-BY-SA-2.0-de http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons

veröffentlicht von: Med. Anna Nilsson,

Borreliose Verlauf der Erkrankung

Borreliose Krankheitsverlauf

Der Verlauf einer Borreliose ist anfanges wenig auffällig. Häufig breiten sich die Bakterien unbemerkt im Körper aus, ohne dass es zu eindeutigen Symptomen kommt.

Das kann sich jedoch schnell ändern, wenn im weiteren Verlauf der Borreliose die Erreger das Nervensystem und innere Organe zu schädigen beginnen.

Eine fortgeschrittene Borreliose ist mit erheblichen Beschwerden verbunden und nur noch schwer zu behandeln.

Borreliose Verlauf
Lyme Borreliose nach Zeckenbiss durch Borrelien, 3D illustration – Copyright: Tyrannosaurus bigstockphoto

Daher ist eine möglichst frühzeitige Erkennung und Behandlung wichtig, da diese ein komplikationsloses Abheilen möglich macht.

Borreliose – Grundsätzliches zum Krankheitsverlauf

Als Borreliose bezeichnet man eine Infektion mit schraubenförmigen Bakterien, sogenannten Spirochäten. Borrelia burgdorferi sitzt im Mitteldarm von Zecken, bei uns vor allem des Holzbockes (Ixodes ricinus).

Hat die Zecke ein Opfer gefunden, können die Bakterien über das Sauginstrument des Tieres in die Wunde und damit in die Blutbahn gelangen. Je länger die Blutmahlzeit dauert, desto größer wird die Wahrscheinlichkeit einer solchen Übertragung.

Wichtig:

  • Verfallen Sie nicht gleich in Panik, wenn Sie eine Zecke gebissen hat!
  • Je früher Sie den Blutsauger bemerken und entfernen, desto unwahrscheinlicher ist eine Übertragung.
  • Bedenken Sie zudem, dass längst nicht alle Zecken mit Borrelien infiziert sind, nicht einmal in den gefährdeten Gebieten. Selbst bei einer infizierten Zecke liegt die Übertragungswahrscheinlichkeit bei maximal sechs Prozent.
  • Meistens wird das körpereigene Immunsystem mit den Erregern fertig, sodass viele Menschen Antikörper gegen Borrelien aufweisen, ohne sich an einen Zeckenbiss erinnern zu können.
  • Schätzungen zufolge erkranken lediglich 0,5 – 1,5 Prozent der von einer Zecke gebissenen Personen an einer Borreliose.
  • Erkennt und behandelt man die Borreliose frühzeitig, heilt die Infektion komplikationslos ab.

Heimtückischerweise macht sich eine Infektion mit Borrelien nicht unbedingt bemerkbar, sodass man sie nicht erkennt und nicht behandelt. Dann breiten sich die Bakterien unbemerkt im Körper aus und schädigen im weiteren Verlauf der Borreliose vor allem Nervensystem, Herz und Gelenke.

Gut zu wissen: Eine Impfung gegen Borreliose ist bislang nicht möglich.

Borreliose Verlauf – Das Wichtigste auf einen Blick!

  1. Borreliose ist eine Infektion mit Borrelien. Die Bakterien werden durch den Biss einer Zecke übertragen und vermehren sich im Körper.
  2. Die anfänglichen Symptome sind wenig spezifisch, sodass die Borreliose gerade zu Anfang selten diagnostiziert wird. Nach und nach breiten sich die Borrelien weiter aus und befallen innere Organe.
  3. Besonders heimtückisch ist der Befall des Nervensystems, eine Neuroborreliose, oder des Herzens in Form einer Herzborreliose.
  4. In weit fortgeschrittenen Stadien nehmen die Beschwerden im Nervensystem immer weiter zu. Hinzu kommen schwere Gelenksentzündungen in Form einer Lyme-Arthritis.
  5. Je früher eine Borreliose erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Einmal aufgetretene Schäden an Nerven und inneren Organen sind nicht mehr reversibel.

Verlauf der Borreliose:

Frühstadium

Die ersten Anzeichen im Frühstadium einer Borreliose sind so unspezifisch, dass kein Arzt sie sicher diagnostizieren kann. Wie bei vielen Infektionskrankheiten äußert sie sich ähnlich wie ein beginnender grippaler Infekt mit

  • Müdigkeit
  • Erschöpfung
  • Abgeschlagenheit
  • Kopf- und Gliederschmerzen
  • Fieber
  • geschwollene Lymphknoten.

Bemerken Sie auf Ihrer Haut eine kreisrunde Rötung, die sich langsam ringförmig ausbreitet, sollte Sie das unbedingt misstrauisch machen. Diese sogenannte Wanderröte (Erythema migrans) tritt allerdings nur in etwa 50 – 70 Prozent der Infektionen auf. Sie zeigt, dass sich die Bakterien ausgehend von der Einstichstelle der Zecke im Zentrum konzentrisch in der Haut ausbreiten und die charakteristischen Entzündungserscheinung hervorrufen, die durch das alarmierte Immunsystem zustande kommt.

Mit einer Wanderröte sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, der das weiter untersucht. Stellt er tatsächlich das Frühstadium einer Borreliose fest, wird er Sie für bis zu vier Wochen mit Antibiotika behandeln. Doxycyclin oder Amoxicillin töten in diesem Stadium die Bakterien zuverlässig ab, sodass Sie die Plagegeister ein für allemal los sind und die Infektion ohne weitere Beeinträchtigungen abheilt.

Borreliose: Streustadium

Im Streustadium der Borreliose breiten sich die Bakterien Wochen und Monate nach dem Zeckenbiss immer weiter im Körper aus. Ihr bevorzugter Aufenthaltsort ist immer noch die Haut – dadurch stellen sie sicher, dass eine beissende Zecke sich damit infiziert. Dieser Übertragungsweg über den Menschen ist für die Borrelien weniger interessant als der über andere Zwischenwirte.

In diesem Stadium herrschen immer noch grippeähnliche Symptome vor. Hinzu kommen Beschwerden, die durch eine Beteiligung von Herz und/oder Nervensystem zustande kommen. Daher spricht man von einer Herzborreliose oder Nervenborreliose (Neuroborreliose).

Die Neuroborreliose geht von Hirnhäuten und Rückenmarkshäuten aus (Lyme-Meningitis). Diese darf man nicht mit der Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) verwechseln, die ebenfalls von Zecken übertragen, aber von Viren hervorgerufen wird. Im weiteren Verlauf kommt es zu Entzündungen der Nervenwurzeln (Meningopolyneuritis und Bannwarth-Syndrom).

Diese Entzündungen führen mitunter zu Lähmungserscheinungen, wie sie vor allem bei der mimischen Muskulatur des Gesichtes durch Beteiligung des Gesichtsnerven (Nervus facialis) auffällig werden. Bei einer Lähmung dieses Nervs erstarren die Gesichtsmuskeln und oft hängt ähnlich wie bei einem Schlaganfallpatienten ein Mundwinkel schlaff herunter.

Bei der Herzborreliose (Lyme-Karditis) entzündet sich der Herzmuskel (Myokard – Myokarditis), was zu Herzrhythmusstörungen führt. Ebenso kann es zu Entzündungen des umgebenden Herzbeutels (Perikard) kommen (Perikarditis).

Spätstadium

Das Spätstadium der Borreliose ist durch einen zusehends schweren Krankheitsverlauf gekennzeichet. Hier spielt vor allem eine fortschreitende Beteiligung des Nervensystems eine Rolle. Immer mehr Nervenschäden führen zu zunehmenden Lähmungserscheinungen (Paresen) durch Entzündungen des Gehirns (Enzephalitis) und des Rückenmarks (Myelitis). Daher spricht man hier von einer progressiven Enzephalomyelitis. Sie ähnelt den Beschwerden einer Multiplen Sklerose (MS).

Hinzu kommen chronische Hautveränderungen in Form der Herxheimer-Krankheit (Acrodermatitis chronicum atrophicans). Das Unterhautgewebe wird vor allem an den Extremitäten durch infiltrierende Lymphozyten abgebaut, sodass die Haut papierartig dünn wird, die Gefäße durchscheinen und sich Verfärbungen ausbilden.

Quellen, Links und weiterführende Literatur

  • Norbert Satz: Klinik der Lyme-Borreliose. 3. Auflage. Göttingen 2013: Verlag Hans Huber/Hogrefe. ISBN 978-3-456-84763-4.
  • Petra Hopf-Seidel: Krank nach Zeckenstich: Borreliose erkennen und wirksam behandeln. MensSana Taschenbuch. München 2008: Droemer Knaur-Verlag. ISBN-10 3426873923.

Hilft Bernstein gegen Zecken – So wirken Bernstein Halsbänder:

Die Wirkung von Bernstein gegen Zecken

Kann die Wirkung von Bernstein meinen Hund oder meine Katze vor Zecken schützen? Kann ich so ohne den Einsatz von hochgiftigen Präparaten die meinem Tier schaden den Sommer ohne Zeckenbiss überstehen? Diese Fragen stehen jedes Jahr bei vielen Tierbesitzern ganz oben an.

Bernstein Halsband gegen Zecken für Hunde und Katzen gibt es in verschiedenen Ausführungen und obwohl die meinungen etwas auseinander gehen, gibt es viele Halter die fest an die Wirkung von Bernstein glauben.

Bernstein gegen Zecken
Wir wirken Bernstein Halsbänder bei Hund und Katze gegen Zecken. Copyright: Audrius Merfeldas bigstockphoto

5 Fakten zu Bernstein gegen Zecken

  1. Zeckenstiche können für Mensch und Tier zum Teil lebensbedrohliche Krankheiten verursachen
  2. Bernstein gilt bei vielen Tierhaltern als natürliche Alternativer Zeckenschutz
  3. Bernstein wird eine Zecken abweisende Wirkung nachgesagt, von der vor allem Haustiere wie Katzen und Hunde profitieren sollen
  4. Das Naturprodukt riecht leicht nach ätherischem Öl und erzeugt mit Hilfe des Tierfells elektrostatische Ladung, welche Zecken abschrecken soll
  5. Wissenschaftliche Studien, die die Wirkung von Bernstein gegen Zecken bestätigen oder wiederlegen, gibt es bisher nicht.

Bernstein als Zeckenschutz für Mensch und Tiere

Zeckenschutz

Zeckenschutz ist wichtig, nicht nur für Haustierhalter. Hat sich eins der lästigen Insekten erstmal fest gebissen, drohen Mensch und Tier zum Teil lebensbedrohliche Krankheiten.

Auch das Entfernen der Zecke gestaltet sich mit unter schwierig: Kann der Kopf nicht restlos entfernt werden, drohen Infektionen.

Daher taucht nahezu jährlich mit der Frühlingssonne auch die Frage nach dem geeigneten Zeckenschutz auf.

Tierhalter und Naturliebhaber stellen sich dabei oft die Frage, ob die Chemiekeule wirklich nötig ist, oder ob natürliche Mittel helfen können, die Blutsauger fernzuhalten. Schließlich beruhen viele Produkte aus Apotheke, Drogerie oder vom Tierarzt auf Insektiziden, also Substanzen, die für Insekten giftig sind.

Die Sorge, dass auch der Organismus von Tier und Mensch unter negativen Folgen der Substanzen in Mitleidenschaft gezogen werden könnte, ist nicht ganz unbegründet.

 

Bernstein Halsband gegen Zecken bei Hund und Katze

 [apn typ=“template“ template=“tpl-7″ asin=“B00OBLTX7U“ tpl-infobox=“true“ false=““] 

[apn typ=“template“ template=“tpl-7″ asin=“B06XCWW4VD“ tpl-infobox=“true“ false=““]

[apn typ=“template“ template=“tpl-7″ asin=“B00U2FU544″ tpl-infobox=“true“ false=““]

 

Bernstein gegen Zecken Wirkungsweise

Wie kann Bernstein gegen Zecken helfen

Das fossile Harz mit kräftiger, typischer Färbung ähnelt einem Stein und ist im Handel als Kette, Armband, Ohrring und Co. bekannt. Bernstein riecht ganz leicht dezent nach ätherischem Öl. Dieser Geruch soll Zecken von Mensch und Tier fernhalten.

Im Handel gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Bernsteinprodukte. Wie jedes Naturprodukt, unterscheiden sich Bernsteine erheblich in Farbe, Form und Größe voneinander.

Ob geschliffen oder naturbelassen: Bernsteinketten für haarige Vierbeiner sind in den letzten Jahren groß im kommen. Das Ziel ist nicht etwa das Tragen eines modischen Accessoires, sondern die Abwehr von Zecken.

Neben dem Geruch soll die Kette im Fell des Vierbeiners dafür sorgen, dass das Fell elektrostatisch aufgeladen wird. Auch diese Wirkung soll Zecken abschrecken, das eigen Haustier als Wirt zu wählen.

Diese Wirkung bleibt beim Tragen von Bernsteinketten an Menschen natürlich aus. Fragt man Tierhalter danach, ob Bernstein gegen Zecken hilft, wird man ganz unterschiedliche Erfahrungsberichte bekommen.

 

Wissenschaftliche Studien, die die Wirkung von Bernstein gegen Zecken bestätigen oder wiederlegen, gibt es bisher jedoch nicht.

Anzumerken ist, dass sich eine ungeschliffene Bernsteinkette besser für Tiere eignet, da die elektrostatische Wirkung durch den Schliff der Steine verringert wird. Wichtig ist auch, die Relation zwischen Größe des Tieres und Anzahl der Steine zu betrachten.

Ein kleiner Dackel wird daher eher von der elektrostatischen Aufladung profitieren als eine große Dogge.

Weiterhin ist zu beachten, dass Vierbeiner mit langem Fell bei Bewegung mehr Reibung erzeugen und daher auch eine entsprechend höhere elektrostatische Ladung erzeugen als ihre kurzhaarigen Artgenossen.

Das Tragen von Bernsteinketten ist für Mensch und Tier ohne Nebenwirkungen möglich.

Ein großer Vorteil gegenüber vielen chemischen Substanzen, die sowohl von Tieren als auch von Menschen nur bedingt vertragen werden. Eine Bernsteinkette, die der Zeckenabwehr dienen soll, sollte immer gut sitzen, um Verletzungen vorzubeugen. Um die volle Wirkung des Bernstein gegen Zecken zu erzielen, sollte die Kette aus naturbelassenem Bernstein bestehen.

Zeckenschutz ist gut, Kontrolle ist besser

Egal ob Bernstein, Chemiekeule oder ein anderes Naturprodukt: Nach einem ausgiebigen Aufenthalt im Freien sollten Mensch und Tier gründlich kontrollieren, ob Zecken auf der Suche nach Nahrung auf ihrem Körper gelandet sind. Stadthunde und Menschen sind weitaus weniger betroffen als Mensch und Katze vom Land.

Die Möglichkeit eines Zeckenstiches mit allen möglichen Konsequenzen ist dennoch gegeben. Hat sich eine Zecke in das Fell des Vierbeiners verirrt und fest gebissen, helfen Zeckenzangen und -Hebel beim vollständigen Entfernen.

Wird ein Mensch von einer Zecke gestochen, sollte der Gang zum Arzt die Konsequenz sein. Hier kann das Insekt vollständig entfernt und die Stichstelle in Augenschein genommen werden. Manchmal ist es ratsam, die Stelle einige Tage zu beobachten, in anderen Fällen ist der Griff zum Antibiotikum unumgänglich.

In einigen Regionen Deutschlands ist es zudem ratsam, bereits Kinder gegen einige Krankheiten zu impfen, die durch Zeckenstiche übertragen werden. Hierzu gehört die Viruserkrankung FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis), die eine lebensbedrohliche Hirnhautentzündung hervorruft.

Zeckenbiss wird rot

Rötung der Einstichstelle nach Zeckenstich

Nach dem Einstich kann es vereinzelt zur Rötung der Haut kommen, gefährlich wird es wenn es sich dabei um eine Wanderröte handelt. Warum wird der Zeckenbiss rot? Da sich die Zecke unfähig zur Giftproduktion zeigt, erfolgt eine Rötung bei einem Zeckenbiss nicht durch einen toxischen Prozess. Vielmehr handelt es sich um eine Infektion, die aufgrund von Zecken übertragener Bakterien eintritt.

Zecke auf der Haut
[hr style=“single“]

Warum sich der Zeckenbiss rötet

Rote Bissstelle durch Borreliose

Auf Platz eins der übertragenen Erkrankungen steht die Zecken-Borreliose. Betroffene bemerken die Infektion durch eine rote Bissstelle. Der Zeckenbiss wird rot, wenn die Zecke das Bakterium Borrelia burgdorferi in sich trägt.

Durch dieses erkrankt der gebissene Mensch an der Krankheit Borreliose, die unter Umständen zu einer Hirnhautentzündung führt. Bei einer Infektion entsteht um die Bissstelle eine zarte Rötung. Diese intensiviert ihre Farbe im zunehmenden Verlauf der Borreliose. In der Regel begleitet eine juckende Entzündung die Röte. In diesem Stadium zeigt sich ein Besuch beim Hautarzt unerlässlich.

Alternativ kommt es bei der Infektionserkrankung zu einer „wandernden Rötung“. Hierbei befällt der Infekt mehrere Hautpartien. Betroffene sehen eine Woche nach dem Zeckenbiss die ersten Symptome.

Die Rötung bei einem Zeckenbiss tritt im Fall der Borreliose kreisförmig auf. Ähnlich einer Blutvergiftung entstehen vom Biss ausgehende „Infektionslinien“. Eine ähnliche Reaktion resultiert aus einer Allergie des Gebissenen. Vor der Nahrungsaufnahme injiziert die Zecke ihrem Wirt ein spezielles Drüsensekret. Dieses beinhaltet zwar einen natürlichen Entzündungshemmer, wirkt auf den menschlichen Körper jedoch als Fremdkörper. Um das Blut aufzunehmen, enthält dieses Sekret gleichzeitig eines Gerinnungshemmer. Durch diesen entsteht eine Röte nach dem Biss. Hier suchen Patienten prophylaktisch den Hausarzt auf.

Andere Krankheitsfälle nach einem Zeckenbiss

Einen weiteren Grund für eine Rötung bei einem Zeckenbiss stellt die Frühsommer-Meningoenzephalitis dar. Kurz FSME genannt, kommt diese Infektion durch spezielle Viren zustande. Bei einem Zeckenbiss gelangen die Erreger durch den Speichel in den menschlichen Körper.

Hier bedingen sie eine Hirnhautentzündung. Anders als ihr Name es besagt, besteht die Gefahr der Frühsommer-Meningoenzephalitis bis in die Herbstmonate. In Deutschland dauert die Zeitspanne, in der sich die beißenden Parasiten aktiv zeigen, von März bis Oktober. Besonders in der Nähe von Wasser besteht die Gefahr einer Infektions-Übertragung. Gegen dieses Risiko schützt eine FSME-Impfung.

Die von Zecken übertragenen Krankheiten, die mit einer Rötung einhergehen, zeigen sich zahlreich. Dabei teilen sich die Infektionen abhängig von den vorkommenden Zeckenarten in häufigere und seltenere Krankheiten. Mit Ausnahme der Borreliose treten in Deutschland selten gefährliche Infekte durch Zeckenbisse auf. Zu diesen gehören:

  • Tularämie
  • Ehrlichiose
  • Boutonneuse-Fieber

Wer in tropischen Regionen Urlaub macht, achtet verstärkt auf die Insektenabwehr, da Parasiten hier drastischere Infektionen übertragen. Ein Zeckenbiss wird rot durch folgende Erkrankungen:

  • Fleckfieber
  • Babesien
  • Rückfallfieber
  • Texasfieber

Rötung bei Zeckenbiss – was nun?

Handelt es sich nach einem Zeckenangriff um eine um die Biss-Stelle herumführende, kreisförmige Rötung, stellt die Borreliose die Ursache dar. In diesem Fall empfiehlt der Arzt mehrere Therapie-Möglichkeiten.

Der Zeckenbiss wird rot, wenn die Infektion sich ausbreitet. Um dies einzudämmen, wählen Betroffene eine Thermotherapie. Hierbei fördert ein das Immunsystem stimulierende Sekret die Blutregeneration. Die Wärmeimpulse schützen vorwiegend die Lymphknoten vor dem Erregerbefall. Allerdings ergänzt die Thermotherapie ausschließlich die ärztlich angeordneten Medikamente. Sie dient keinesfalls als Ersatz. Um Fehldiagnosen vorzubeugen, therapieren sich Betroffene nicht nach den ersten Rötungserscheinungen. Bei einer harmlosen Allergie verschlimmern sich die Symptome beim Gebrauch von Anti-Borreliose-Medikamenten.

Diese kommen zum Einsatz, wenn die Rötung nach einer Woche mehr als vier Zentimeter Durchmesser beträgt. Diese Wanderröte weist unmissverständlich auf eine Borreliose-Infektion hin. Tritt dieser Fall ein, beginnt der Hautarzt zeitnah mit einer Antibiotika-Behandlung. Passende Medikamente für Erwachsene zeigen sich in Form von Doxycyclin. Bei Kindern findet das schonendere Amoxicillin Anwendung. Bei einer normal verlaufenden Borreliose erfolgt die Therapie 20 Tage lang.

Zecken sorgen für die Übertragung diverser Bakterien und Erreger. Dabei handelt es sich bei vier Prozent der Zeckenbisse um eine Borreliose-Infektion. Ebenfalls zeigen sich FSME oder eine Allergie als Ursache für eine Hautirritation nahe dem Biss. In jedem Fall suchen Betroffene ihren Arzt auf, da Erkrankungen im schlimmsten Fall zur Hirnhautentzündung und zum Tod führen.

 

veröffentlicht von: Med. Anna Nilsson,

Borreliose heilen – Heilungschancen bei chronischer Borreliose

Wie ist Borreliose heilbar

Die Lyme-Borreliose löst die Bakteriengattung Borrelia burgdorferi aus. Diese übertragen die Zecken durch das Blutsaugen auf ihren Wirt. Nach der Blutmahlzeit, die zwischen einem und sieben Tagen dauert, würgt der Parasit einen Teil des Mageninhalts in die Wunde. Die Erreger leben im Magen-Darm-Trakt der Zecke und gelangen mit dem Speichel ins Gewebe des Menschen. Dort verbreiten sie sich lokal und systemisch und lösen die nicht von selbst heilbare Borreliose aus.

Ist Borreliose heilbar?
Ist Borreliose heilbar? Urheber: angellodeco / 123RF.com

Gehört Borreliose zu den heilbaren Krankheiten?

Was stellt die Borreliose dar?

Zu den hauptsächlichen Überträgern der Borrelien gehören Zecken und Läuse. Die wissenschaftliche Gemeinde erstellte zudem die Hypothese, dass Mücken als Zwischenwirt infrage kommen. Die Durchseuchung durch die Fluginsekten erweist sich jedoch als gering.

Das belegt die Studie: „Detection of Borrelia burgdorferi sensu lato in mosquitoes (Culicidae) in recreational areas of the city of Szczecinl. Die 2002 veröffentlichte Publikation stammt von Kosik-Bogacka D. et al.

 

Die gesundheitliche Komplikation bricht spätestens acht Jahre nach dem Einstich aus. Selbst nach einer bereits überstandenen Lyme-Borreliose erhalten die Patienten keine Immunität. Zudem bedenken Sie, dass Borreliose als nicht heilbar gilt, sofern keine medikamentöse Behandlung erfolgt. Übertragen Schildzecken oder der Holzbock die Borrelien, dringen diese zunächst in Haut und Gewebe ein. Drei bis vier Tage nach dem Zeckenbiss gelangen die Bakterien in den Blutkreislauf des Menschen. Auf diesem Weg bewegen sie sich zu den inneren Organen, sodass gesundheitliche Gefährdungen drohen. Ohne eine Therapie kommt es beispielsweise zu:

  • Muskelschmerzen,
  • Gelenkschmerzen,
  • Entzündungen am Herzmuskel
  • oder einer Beeinträchtigung der geistigen Leistungsfähigkeit.

 

Die körpereigene Immunabwehr richtet in der Regel wenig gegen die Borreliose aus. Die Bakterien besitzen eine besondere Tarnfähigkeit, die ihnen eine Umstrukturierung ihrer Oberfläche ermöglicht. Dadurch identifizieren die Antikörper die Erreger nicht als Fremdkörper. Zudem siedeln sich die Borrelien in Körperregionen, welche die Immunabwehr sporadisch kontrolliert. Dazu gehören das Gehirn und die Gelenke.

 

Kann man Borreliose heilen, ohne Medikamente?

Eine Spontanheilung der Borreliose liegt nicht im Bereich des Möglichen. Dringen die Erreger in den menschlichen Körper ein, lösen sie über kurz oder lang die Infektion aus. Zu den ersten Symptomen der Erkrankung gehört eine kreisförmige Rötung, die um den Einstich auftritt.

Die Wanderröte weist auf die Ausbreitung der Bakterien hin. Nicht bei allen Patienten zeigt sich das äußerliche Anzeichen der gesundheitlichen Komplikation. Um die Borreliose dennoch nachzuweisen, eignet sich beispielsweise ein Bluttest. Mehrere Wochen nach dem Zeckenbiss baut das Immunsystem die Abwehrreaktion auf.

 

Daher empfehlen die Mediziner bei Verdacht auf Borreliose wiederholte Blutuntersuchungen. Gehören Sie zu den seropositiven Patienten, treten die charakteristischen Krankheitszeichen im Laufe von Monaten und Jahren auf. Spätestens acht bis zehn Jahre nach der Erstinfektion zeigt der Organismus Anzeichen für die Krankheit. Dazu gehören Entzündungen im Bereich der Organe, die unter Umständen irrreparable Schäden verursachen. Ebenso wie HIV und Syphilis existiert eine eigenständig heilbare Borreliose nicht. Die Mediziner verschreiben den Betroffenen nach der Diagnose der Infektion Antibiotika.

 

Ist die Borreliose heilbar durch Arzneien?

Bemerken Sie die Borreliose direkt nach dem Stich der Zecke, eignen sich Antibiotika in Tablettenform als Gegenmaßnahme. Erwachsenen Patienten verschreiben die Ärzte Doxycyclin. Kinder und schwangere Frauen erhalten ein Amino-Penicillin, das sich Amoxicillin nennt. Ohne eine rechtzeitige Behandlung weitet sich die Erkrankung zu einer chronischen Infektion aus. Um sie zu bekämpfen, bewähren sich Infusionstherapien. In der Regel beträgt deren Dauer zwei bis drei Wochen.

 

In der Zeit gelangen Cefotaxim oder Ceftriaxon in den Blutkreislauf der Betroffenen. Bereits ein Behandlungszyklus heilt im Schnitt 82 Prozent der Patienten. Leiden Sie an einer Allergie gegen Breitband-Antibiotika, besprechen Sie das Problem frühzeitig mit Ihrem Hausarzt. Um die Lyme-Borreliose zu heilen, erhält das zeitnahe Erkennen der Symptome Priorität.

 

Wichtige Vorbeuge-Maßnahmen für die Patienten

Prophylaktische Maßnahmen gegen die Borreliose existieren im Normalfall nicht. Die Erreger verbergen sich vor der Immunabwehr, daher gibt es keine zuverlässige Impfung. Um der Krankheit vorzubeugen, vermeiden Sie besser den Kontakt mit den Überträgern. Damit Zecken Sie nicht stechen, tragen Sie während eines Waldspaziergangs geschlossene Kleidung. Tupfen Sie Nelken- oder Lavendelöl auf die Schuhe, schreckt der Geruch die Parasiten ab. Für Haustiere eignen sich beispielsweise Zeckenhalsbänder.

 

Quellen:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/12088398?dopt=Abstract

 

Boutonneuse-Fieber durch Zeckenbiss – Mittelmeer-Zeckenstichfieber

Symptome und Ursachen von Boutonneuse-Fieber

Das sogenannte Mittelmeer-Zeckenstichfieber zählt zu den bakteriellen Infektionskrankheiten. Zecken übertragen diese. Verbreitet ist die Erkrankung vornehmlich im Mittelmeerraum. Die Verbreitung geschieht durch den engen Kontakt mit infizierten Hunden oder Nagern.

Neben Hautausschlag ist hohes Fieber ein Indikator für den Befall mit Boutonneuse-Fieber. Zur Therapie verschreiben Mediziner eine Antibiotikakur. Mit deren Hilfe heilt die Erkrankung vollständig aus. Sie ist nur selten lebensbedrohlich. Nachfolgend lesen Sie Wissenswertes zu den Ursachen und Symptomen des Boutonneuse-Fiebers.

Ursachen von Boutonneuse-Fieber
Copyright: alexmit, Bigstockphoto, Ursachen von Boutonneuse-Fieber

Boutonneuse-Fieber – Die Erkrankung im Überblick

Das Mittelmeerfieber finden Sie vor allem im Raum des gleichnamigen Meeres. Durch den Klimawandel breitet sich die Erkrankung aber auch in nördlicheren Regionen aus.

Die Infektionskrankheit entsteht durch Bakterien vom Stamm des Rickettsia conorii. Der Name leitet sich von seinem Entdecker ab. Howard Tayler Ricketts fand mehrere Rickettsien, die entweder durch Flöhe, Läuse, Milben oder Zecken übertragen werden. Bekannt ist die Krankheit auch unter den Namen Mediterranes Zeckenstichfieber, Afrikanischer Zeckentyphus, Afrikanisches Zeckenstichfieber, Altweltzeckenfieber, Fièvre Boutonneuse und Mediterranes Fleckfieber.

Erkrankungen, deren ursächliches Bakterium Rickettsia conorii von Zecken übertragen wird, fallen unter den Begriff Boutonneuse-Fieber. Es gehört zu den verbreitetsten Zeckenbissfiebern im südeuropäischen Bereich. „Boutonneuse“ bedeutet so viel wie knopfartig oder pickelig. Die Beschreibung deutet dabei auf die fleckenförmigen Hauterscheinungen dieses Fiebers hin.

Die Symptome des Mittelmeer-Zeckenstichfiebers

Generell überträgt sich der Erreger Rickettsia conorii durch Zeckenstiche. Nach dem Befall treten innerhalb der nächsten sieben Tage linsengroße Hautläsionen rund um die Stelle des Bisses auf. Jeder zweite Betroffene weist diese auf. Möglicherweise bricht die Primärläsion mittig auf.

Darauf bildet sich im Anschluss schwarz-bräunlicher Schorf. Hinzu kommt eine Entzündung der benachbarten Lymphknoten. Sie sind deutlich vergrößert, sodass Sie diese ertasten (Lymphadenitis). Im Zuge der Erkrankung entwickelt der Betroffene das Boutonneuse-Fieber, bei dem die Körpertemperatur des Patienten bis zu zwei Wochen über 39 Grad ansteigt.

Zwischen dem dritten und dem fünften Tag der Erkrankung entsteht ein makulopapulöses Exanthem. Dieser grobfleckige Ausschlag verschwindet später gemeinsam mit dem Fieber. Es bleiben weder Narben, Schuppen noch andere sichtbare Spuren zurück, die auf die Erkrankung hindeuten.

Weitere typische Symptome der Erkrankung sind Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen. In seltenen Fällen befällt der Erreger die Augen. Der Artikel „Posterior segment manifestations of Rickettsia conorii infection“ von Moncef Khairallah MD et al. zeigt, dass sich in einigen Fällen Ödeme, Netzhautablösungen, Bindehautentzündungen und andere Augenkrankheiten zeigen.

Die Boutonneuse-Fieber Symptome im Überblick:

  •  Kopfschmerzen
  •  fleckiger Hautausschlag
  •  Fieber
  •  schwarzbraunes Geschwür sowie roter Rand an der Bissstelle
  •  Gliederschmerzen
  •  Lymphknotenschwellung in benachbarten Bereichen
  •  teilweise Erbrechen und Übelkeit
  •  selten Bindehautentzündung und andere Augenerkrankungen

Komplikationen im Zusammenhang mit dem Boutonneuse-Fieber
Die Erkrankung aktiviert das körpereigene Immunsystem. Dadurch sind Entzündungsstoffe sogenannte Zytokine im Serum erhöht. Das beeinflusst das Gerinnungssystem. Bei einigen Personen bildet sich dadurch ein Blutgerinnsel oder Gefäßverstopfungen. Im Ernstfall verursachen sie eine Beinvenen-Thrombose.

Komplikationen treten gehäuft bei alkoholkranken, zuckerkranken oder älteren Menschen auf. Hier kommt es teilweise zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) mit Krämpfen und Koma oder einer Gehirnentzündung (Enzephalitis). In einigen Fällen entsteht eine Vaskulitis, bei der sich die Gefäße in den Organen entzünden. Durch die folglich schlechte Durchblutung funktionieren die Organe nicht reibungslos, wodurch das Boutonneuse-Fieber in seltenen Fällen tödlich endet.

In der Regel verläuft die Erkrankung mild. Die meisten Krankheitssymptome verschwinden spätestens nach zwei Wochen. Folgeerscheinungen entstehen nicht. Bei rechtzeitiger Behandlung mit einem Antibiotikum treten in seltensten Fällen Komplikationen auf.

Ursachen der Boutonneuse-Fieber Erkrankung

Das Fieber entsteht aufgrund des Bakterienbefalls mit Rickettsia conorii. Der Parasit befindet sich in Zecken. Deren Lebensort ist das Fell von Hunden und Nagetieren. 70 Prozent aller Hunde im Mittelmeerraum weisen Zecken auf. Davon trägt ein Zehntel die Erreger in sich.

Nehmen Sie einen dieser Hunde mit in Ihre Heimat, gelangen die Rickettsien auch in unsere Breitengrade. Die Zecken übertragen sich ebenso von Tier zu Mensch. Dies geschieht seltener, da sie sich bevorzugt an den felligen Tieren festsetzen. Trotzdem überleben sie über mehrere Jahre in Ihrer Wohnung, wodurch das Mittelmeer-Zeckenstichfiebers bei Ihnen immer wieder ausbrechen kann.

Die Infektion erfolgt durch einen Zeckenbiss. Bei diesem setzt sich die Zecke auf der Haut des Menschen fest und verursacht eine kleine Verletzung. Der Parasit saugt Blut auf und speit später seinen Mageninhalt in die Wunde. Darin befinden sich die Rickettsien. Diese gelangen nun in den Organismus des Menschen und verursachen eine grippeähnliche Infektion. Zunächst zeigen sich Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und das typische Fieber. Die Haut an der Bissstelle weist einen Ausschlag auf. Es bildet sich ein dunkler Hautfleck.

Wie diagnostiziert der Arzt das Boutonneuse-Fieber?

Für die richtige Diagnose bietet es sich an, einen Tropenmediziner oder inneren Mediziner mit einer Fachausbildung in Infektiologie aufzusuchen. In der Regel gehen Patienten mit den Symptomen Hautausschlag und Fieber jedoch zuerst zum Hausarzt.

Nach der Anamnese misst dieser die Körpertemperatur, kontrolliert die Lymphknoten und entnimmt eine Gewebeprobe des auffälligen Hautareals. Eine Blutuntersuchung schließt andere Erkrankungen aus. Die Behandlung erfolgt mittels eines Antibiotikums. Dafür nehmen Patienten bis zu eine Woche lang mehrmals täglich Doxycyclin oder Ciprofloxacin. Mehr zur Dosierung und Anwendung erfahren Sie in einer Übersichtsarbeit zum Thema „Fleckfieber und andere Rickettsiosen. Alte und neu auftretende Infektionen in Deutschland“ von Gerhard Dobler und Roman Wölfel.

Boutonneuse-Fieber vermeiden

Um den Ausbruch der Erkrankung zu verhindern, schützen Sie sich vor Zeckenbissen. Ergreifen Sie beim Kontakt mit Hunden oder Nagetieren im Mittelmeerraum Schutzvorkehrungen. Dazu gehört das Tragen von langen Hosen und geschlossenen Schuhen. Stecken Sie die Hose, wenn möglich in den Schaft. Auf diese Weise lagern sich die Zecken nicht an freien Hautstellen an Füßen und Beinen an. Die Übertragung erfolgt nicht durch die Bekleidung.

Einen zusätzlichen Schutz bieten Anti-Zecken-Sprays. Diese sprühen Sie auf die Handgelenke oder die Kleidung auf. Suchen Sie Ihren Körper nach dem Aufenthalt im Freien nach möglichen Zeckenbissen ab. Dies gilt vor allem für Risikogebiet. Auf heller Kleidung finden Sie die Zecken meist schneller.

Ihr Hund trägt zum Schutz ein Zeckenhalsband. Dieses schützt auch Sie vor einer möglichen Übertragung. Ist die Zecke noch in der Haut, entfernen Sie diese zügig mit einer Zeckenzange oder Zeckenkarte. Achten Sie darauf, das Tier nicht zu quetschen oder abzureißen.

Quellen und Literatur:
Dobler, Gerhard; Wölfel, Roman: Übersichtsarbeit „Fleckfieber und andere Rickettsiosen
Alte und neu auftretende Infektionen in Deutschland
Typhus and Other Rickettsioses — Emerging Infections in Germany.“ In: Dtsch Arztebl Int 2009; 106(20): 348-54; DOI: 10.3238/arztebl.2009.0348
Moncef Khairallah MD et al: „Posterior segment manifestations of Rickettsia conorii infection.“ In: Ophthalmology Volume 111, Issue 3, March 2004, Pages 529-534.

Borreliose bei Kindern – Symptome und Gefahren

So erkennen Eltern eine Borreliose beim Kind und reagieren richtig 

Borreliose bei Kindern verläuft ähnlich wie die Infektion bei Erwachsenen, allerdings treten die Beschwerden meist schneller auf. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Symptome einer Borreliose bei Kindern sofort zu kennen und die angemessene Behandlung zeitnah einzuleiten. Bleiben Diagnose und Therapie zu lange aus, sind Spätfolgen wie eine Neuroborreliose möglich.

Borrelisoe bei Kindern
Borrelisoe bei Kindern durch Zecken Urheber: kalcutta / 123RF

 

 

Wie entsteht Borreliose bei Kindern?

Bei der Borreliose handelt es sich um eine bakterielle Infektion. Der Bakterienstamm Borrelia burgdorferi gelangt über die Blutbahn in den gesamten Organismus und kann sich ohne zeitnahe Behandlung in verschiedenen Organen ansiedeln.

Übertragen werden die Bakterien durch einen Zwischenwert. Am häufigsten handelt es sich dabei um Zecken, die beim Biss durch die Haut nicht nur Blut saugen, sondern die Borrelia in den Körper abgeben. Es gibt jedoch auch eine Reihe von Stechmücken sowie Bremsen, die als Überträger belegt sind.

Eine Borreliose bei Kindern kann also entstehen, wenn Ihr Kind im Freien spielt, auf einer Wanderung ist oder schlicht in den Sommermonaten von einer Mücke gestochen wurde, die selbst infiziert war.

Gefahr bei Kindern durch Borrelien
Zeckenbiss gefunden? Gefahr bei Kindern durch Borrelien, Borreliose bigstockphoto

Symptome einer Borreliose bei Kindern

Gelangt der Bakterienstamm der Borrelia in die Blutbahn eines Menschen, bringt diese bakterielle Infektion eine Reihe von Symptomen mit sich. Da in der Regel Parasiten als Zwischenwirte durch einen Hautbiss die Bakterien übertragen, sind lokale Hautrötungen (Wanderröte) häufig.

Nicht selten ist beispielsweise eine Zecke noch in der Haut festgebissen. Ziehen Sie diese bitte nicht mit Gewalt ab, sondern nur mit einer Zeckenzange aus der Apotheke.

Konnten die Borrelia sich im Organismus verbreiten, reagiert der Körper mit einer Aktivierung des Immunsystems und es kommt zu geschwollenen Lymphknoten. Die Lymphknotenschwellung ist zunächst lokal, sprich nach dem Infektionsherd, breitet sich aber aus.

Borreliose bei Kindern führt ebenso wie bei Erwachsenen zu grippeartigen Symptomen wie Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit sowie anhaltende Müdigkeit und ein Schwächegefühl in allen Muskeln. Da diese Symptomatik auch bei vielen anderen Krankheiten auftritt, ist sie für eine gesicherte Diagnose allerdings nicht ausreichend. Sehen Sie diese Beschwerden daher eher als Warnsignal und suchen Sie einen Kinderarzt auf, wenn wenige Tage vorher Waldspaziergänge oder Spielen im freien Gras auf dem Programm standen.

Ein eindeutigeres Symptom, das jedoch nur bei rund der Hälfte aller Borreliose-Patienten auftritt, ist die sogenannte Erythema migrans. Umgangssprachlich wird dieses Beschwerdebild „Wanderröte“ genannt, denn die lokalen Hautrötungen breiten sich von der Biss- bzw. Einstichstelle langsam aus. Charakteristisch ist dabei eine ringförmige Ausbreitung. Während es bei Erwachsenen durchaus Wochen dauern kann, zeigt sich das Symptom bei Heranwachsenden meist binnen Tagen.

Wird die Borreliose bei Kindern nicht zeitnah behoben, verschlimmern sich Symptome wie Müdigkeit und Schmerzen. Häufig kommen aufgrund der systemweiten Bakterienerkrankung auch Übelkeit und Gewichtsverlust sowie eine Faciallähmung hinzu. Diese einseitige Lähmung des Gesichts kann Monate oder sogar erst Jahre nach der Infektion auftreten. Auch Sehstörungen und plötzliche Fieberschübe sind klassische Reaktionen des Körpers. Handeln Sie in diesem Fall sofort und sprechen Sie den Kinderarzt auf eine mögliche Borreliose an.

Ohne Behandlung kann die Borreliose bei Kindern im Spätstadium schwere Organerkrankungen nach sich ziehen. Häufig treten Gelenkbeschwerden auf einer Seite des Körpers auf und beeinträchtigen selbst langsame Bewegungen im Alltag. Neurologische Ausfälle aufgrund von Entzündungen im Zentralen Nervensystem sind ebenfalls möglich.

Wichtig:
Haben Sie als Eltern bereits grundlegende Erfahrungen mit der Borreliose gesammelt, erkennen sie die genannten Symptome bei Ihrem Kind zwar schnell, Sie erwarten jedoch, dass diese in Schüben auftreten. Der schubartige Verlauf ist bei Erwachsenen die Norm. Borreliose bei Kindern verläuft trotz vergleichbarer Symptomatik jedoch häufig nicht in Schüben, sondern tritt schnell und mit hoher Intensität ein.

 

Der Gang zum Kinderarzt: Was erwartet Sie und Ihr Kind?

Besteht aufgrund der Symptomatik ein Verdacht auf Borreliose bei Kindern wird der Arzt nicht sofort mit einer Therapie beginnen. Zunächst muss eine gesicherte Diagnose stehen und die erfolgt meist über ein Blutbild. Ihrem Kind wird etwas Blut entnommen und dieses im Labor auf spezifische Borreliose-Antikörper hin getestet. Wichtig ist hierbei der geschätzte Zeitpunkt der Infektion. Erst nach einigen Wochen hat der Körper nachweisbare Antikörper gebildet.

In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass sich gar keine Antikörper nachweisen lassen und sich der Zustand des Kindes trotzdem verschlechtert. Borreliose bei Kindern führt in manchen Fällen nicht zu einer Antikörperreaktion, da das Immunsystem des jungen Organismus noch zu unerfahren ist, um Antikörper zu produzieren. In diesem Fall muss die Diagnostik zusätzliche Maßnahmen ergreifen und beispielsweise das Hirnwasser untersuchen.

Steht jedoch am Ende die Diagnose, wird der Kinderarzt Ihnen ein passendes Antibiotikum mitgeben. Borreliose bei Kindern kann im Frühstadium (wenige Wochen nach der Infektion) noch sehr einfach mit oralen Antibiotika therapiert werden. Nach maximal sechs Wochen ist die Infektion ausgestanden und es sind keine Spätfolgen zu erwarten.

Erfolgt die Diagnose erst zu einem späteren Zeitpunkt, müssen starke Antibiotika mittels Infusion oder über Spritzen vergeben werden. Die orale Vergabe mit dem Umweg über den Verdauungstrakt ist in diesem Fall nicht mehr effektiv genug. Doch auch bei dieser Therapiemaßnahme stehen die Erfolgschancen auf eine komplette Heilung sehr gut.

 

Praktische Tipps für Eltern

Ausflüge in die Natur zu vermeiden, wäre der beste Zeckenschutz aber verwehrt Ihrem Kind auch wichtige Erfahrungen mit Flora und Fauna. Die sinnvollste Maßnahme besteht darin, bei Ausflügen immer auf lange Hosen und festes Schuhwerk zu achten. Der gezielte Mückenschutz, im Sommer durch Sprays am Tag und Fensternetze für die Nacht, senkt das Risiko ebenfalls.

Werfen Sie nach längeren Spaziergängen durchs Grüne zudem immer einen Blick auf die gesamte Haut Ihres Kindes und sensibilisieren Sie Ihre älteren Kinder, beim Duschen selbst genau hinzusehen. Bemerken Sie oder Ihr Kind dabei einen Zeckenbiss, sollte sofort eine Zeckenzange zur Anwendung kommen. Am liebsten sitzen Zecken im weichem Gewebe der Achselhöhlen oder in Bauchfalten.

Haben Sie keine Zeckenzange in der Hausapotheke, experimentieren Sie auf keinen Fall mit Alkohol oder ziehen Sie das Tier mit bloßen Händen vom Körper. Dabei besteht die Gefahr, dass die Zecke zerquetscht wird und bei diesem Vorgang die Borrelia in die Hautwunde gedrückt werden. Gehen Sie im Idealfall sofort zum Arzt oder zur nächsten Apotheke.

Beobachten Sie die Haut nach einem Zeckenbiss jeden Tag, notieren Sie im Idealfall das Datum der möglichen Infektion und suchen Sie bei ersten Symptomen den Kinderarzt auf. Nennen Sie ihm die Beschwerden detailliert, gemeinsam mit dem Zeitraum der möglichen Infektion.

 

Fazit zum Thema Borreliose bei Kindern

Bedenken Sie bei aller Sorge, dass eine Infektion mit Borrelia sehr effektiv behandelt werden kann. Eine tägliche Panik beim Gedanken, dass Ihr Kind draußen spielt und dabei von einem Überträger gebissen/gestochen wird, ist nicht notwendig. Handeln Sie stattdessen immer geistesgegenwärtig und überprüfen Sie die reale Infektionsgefahr durch Betrachten der Haut und Ausschütteln der Kleidung.

Kommt es zu einer Borreliose bei Kindern und der Arzt verschreibt Antibiotika, halten Sie sich streng an die vorgegebenen Intervalle der Einnahme und die Infektion ist schnell überstanden.

Neuroborreliose Symptome, Verlauf, Komplikationen

Neuroborreliose durch Zeckenbiss

Zecken: Sie sitzen im Sommer im hohen Gras, können unbemerkt auf den Menschen überwandern, sich festsetzen und eine ganze Weile dort bleiben, bevor sie bemerkt werden. Dabei können verschiedene Krankheiten übertragen werden. Gegen eine davon – die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) – kann man sich durch eine Impfung schützen. Gegen die Borreliose, die sehr viel häufiger vorkommt, nicht. Die Erkrankung kann das Nervensystem befallen und zu einer Neuroborreliose führen.

Wie macht sich eine Neuroborreliose bemerkbar?

Die Borreliose wird meistens durch Zecken der Gattung „Gemeiner Holzbock“ übertragen. Es ist eine systemische Erkrankung, die verschiedene Organsysteme betreffen kann und durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst wird. Am häufigsten manifestiert sich eine Borrelieninfektion als Erythema migrans.

Neuroborreliose Symptome
Blutzirkulation, Copyright: digitalista, Bigstockphoto

Das ist eine Rötung rund um die Einstichstelle, die sich klassischerweise ringförmig ausbreitet. Wird die Infektion in diesem Stadium nicht bemerkt und ausreichend mit Antibiotika behandelt, können sich die Erreger im Körper ausbreiten und verschiedene Organe befallen. Meistens sind das Nervensystem, das Herz, Muskeln oder Gelenke betroffen. „Einen Befall des Nervensystems nennt man Neuroborreliose, Meningoradikuloneuritis oder Garin-Bujadoux-Bannwarth-Syndrom.“

Die Erkrankung tritt meist innerhalb weniger Wochen nach einem Zeckenbiss auf, manchmal aber auch noch Monate oder sogar Jahre später.

Es gibt eine typische Trias an Symptomen, die bei einer Neuroborreliose oft gemeinsam auftreten. Es sind:

  •  Radikulitis oder Radikuloneuritis
  •  Hirnnervenausfälle
  •  Meningitis

Radikuloneuritis: Stark schmerzhafte Nervenschädigung

Eine Radikulitis ist eine Schädigung der Wurzeln von Spinalnerven. Bei einer Neuritis sind periphere Nerven geschädigt. Oft tritt beides gleichzeitig auf, was man dann als Radikuloneuritis bezeichnet.

Bei einer Radikuloneuritis kommt es zu einer Schädigung der Nerven, die sich durch Schmerzen, Missempfindungen oder Lähmungen bemerkbar macht. Die Beschwerden befinden sich in dem Gebiet, das durch die entsprechende Nervenwurzel versorgt wird. Manchmal sind die Schmerzen so stark, dass sie den Alltag des Betroffenen massiv einschränken. „Sind Nervenwurzeln betroffen, die die Atemmuskulatur oder das Zwerchfell versorgen, kann die Neuroborreliose durch eine respiratorische Insuffizienz lebensbedrohlich werden.“

Hirnnervenausfälle: meistens eine Lähmung der mimischen Muskulatur

„Bei etwa 60 Prozent der Patienten mit Neuroborreliose treten Hirnnervenausfälle auf.“ Es können prinzipiell alle Hirnnerven betroffen sein, nur eine Läsion des Nervus olfaktorius wurde bisher noch nie beobachtet. Am häufigsten tritt eine Fazialisparese auf. Der Nervus fazialis ist der Nerv, der die Gesichtsmuskulatur versorgt und damit für die Mimik zuständig ist.

Symptom der Fazialisparese im Rahmen einer Neuroborreliose ist eine Gesichtslähmung, die sich durch einen herabhängenden Mundwinkel, einen unvollständigen oder aufgehobenen Lidschluss und ein nicht mehr mögliches Stirnrunzeln bemerkbar macht. Die Fazialisparese kann nur in einer Gesichtshälfte auftreten, aber auch bilateral. In der Regel bildet sich die Fazialisparese innerhalb von ein bis zwei Monaten vollständig wieder zurück. Nur bei etwa fünf Prozent der Patienten bleiben Residuen. Insbesondere Kinder sind bei einer Neuroborreliose sehr häufig von einer Fazialisparese betroffen.

Bereits sehr viel seltener tritt eine Lähmung des Nervus abducens auf, der für einen Teil der Augenbewegungen zuständig ist. Die anderen Hirnnerven sind noch seltener von einem akuten Ausfall betroffen.

Meningitis: Entzündung der Hirnhäute

Eine Meningitis ist eine Hirnhautentzündung. Sie äußert sich typischerweise durch starke Kopf- und Nackenschmerzen, hohes Fieber, das häufig zusammen mit Schüttelfrost auftritt und eine zunehmende Nackensteifigkeit.

Nackensteifigkeit bedeutet, dass es dem Patienten nicht oder nur unter starken Schmerzen möglich ist, den Kopf nach vorne zu beugen. Weitere mögliche Symptome, die bei einer Meningitis vorkommen können, sind Übelkeit und Erbrechen, Lichtempfindlichkeit, ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl, Schläfrigkeit und Bewusstseinsstörungen bis hin zum Koma.

Insbesondere bei Säuglingen treten jedoch oft unspezifische Zeichen auf wie ein schrilles Weinen, Berührungsempfindlichkeit oder ein sich sehr schnell verschlechternder Allgemeinzustand. Auch Senioren zeigen nicht immer klassische Symptome, bei ihnen wird eine Meningitis manchmal auch mit Verwirrtheit oder einem Schlaganfall verwechselt.

Verlauf der Neuroborreliose

„In den meisten Fällen tritt eine Neuroborreliose als akute Erkrankung auf.“ Es kommt zu der beschriebenen neurologischen Symptomatik, die einige Wochen bis wenige Monate nach einem Zeckenbiss auftritt.

Häufig treten dabei starke Schmerzen auf, die segmental angeordnet sind und besonders in der Nacht am stärksten sind. Im weiteren Verlauf können sich Gefühlsstörungen, manchmal auch Lähmungen verschiedener Körperteile ausbilden. Ein Hirnnervenbefall ist sehr häufig. Auch eine Meningitis kommt insbesondere bei Kindern oft vor.

Bei ungefähr fünf Prozent der Patienten liegt eine chronische Neuroborreliose vor. Dabei entwickelt sich die Krankheit schleichend über mehrere Monate bis Jahre. Oft treten dabei keine Schmerzen auf. Typisch ist eine Enzephalomyelitis, die sich durch einen spastisch-ataktischen Gang und eine Blasenentleerungsstörung äußert. Es kann dabei auch zu Störungen der Koordination und der Sprache kommen. Außerdem treten oft Sensibilitätsstörungen und verschiedene Paresen auf.

Manchmal tritt nach einer Neuroborreliose ein Fatigue-Syndrom auf, das sich durch eine anhaltende Schwäche, starke Müdigkeit und Schmerzen an verschiedenen Stellen äußert. Es kann nur symptomatisch behandelt werden.

Komplikationen der Neuroborreliose

Die Neuroborreliose stellt selbst bereits eine Komplikation der Lyme-Borreliose dar, die durch eine frühzeitige antibiotische Therapie verhindert werden kann. Aber auch innerhalb der Neuroborreliose können verschiedene Komplikationen auftreten. Bei einem ausgeprägten Befall des Nervensystems und der Hirnhäute kann es zu Bewegungs- und Sprachstörungen oder zu Inkontinenz kommen.

Auch Störungen der Wahrnehmung oder chronische psychiatrische Erkrankungen können auftreten. Manche Patienten leiden sogar unter epileptischen Anfällen. Um die Komplikationen der Borreliose und der Neuroborreliose zu verhindern, sollte bereits beim Auftreten eines Erythema migrans sofort eine antibiotische Therapie eingeleitet werden, zum Beispiel mit Penicillin, Doxycyclin oder Ceftriaxon.

Quellen:
https://www.dgn.org/leitlinien/2394-ll-36-2012-neuroborreliose
Matthias Sitzer, Helmuth Steinmetz: Lehrbuch Neurologie, Elsevier-Verlag

Zeckenbiss am Kopf

Die Gefahr von Zecken Befall am Kopf

Der Zeckenbiss am Kopf kommt relativ häufig vor. Im Vergleich zu Erwachsenen beißen Zecken Kinder häufiger am Kopf. Dort ist es schwierig, die Parasiten zu finden. Zusätzlich stellen Biss-Stellen am Kopf Risiken einer schnellen Übertragung von Giften und Krankheiten dar, da der Weg zum Zentralen Nervensystem kurz ist.

Zeckenbiss am Kopf

 

Welche Körperstellen bevorzugen Zecken?

Zecken stechen nicht an der erstbesten Stelle zu, sondern suchen oft stundenlang nach einem geeigneten Ort für die Nahrungsaufnahme.

Dafür bevorzugen sie Hautstellen, die dünn und gut durchblutet sind. Das erleichtert ihnen den Einstich. Dazu zählen Kniekehle, Achselhöhle, Nacken und Unterleib. Ellenbogen, Unterarme et cetera sind demnach weniger interessant. Zecken können überall am Körper zustechen.

Bei Kindern ist der Zeckenbiss häufig am Kopf zu finden. Vermutlich liegt das daran, dass der Kopf von Kindern in der Proportion größer ist, als der von Erwachsenen. Ein Grund ist auch der, dass Kinder kleiner sind und sie sich beispielsweise häufiger auf Wiesen setzen. Spaziergänger suchen der Vorsicht halber nach Aufenthalten in der Natur den gesamten Körper nach den Parasiten ab.

Welche Gefahren birgt ein Zeckenbiss am Kopf?

Beißt sich die Zecke in die Haut ihres Wirts, spritzt sie durch ihren Steckrüssel ein Sekret hinein. Dieses enthält gerinnungs- und entzündungs-hemmende Mittel, was die Nahrungsaufnahme erleichtert.

Trotzdem erkennt das Immunsystem das Sekret als Fremdkörper an. Die Gefahr einer Zeckenparalyse besteht vor allem dann, wenn sich der Zeckenbiss an Kopf oder in Nähe der Wirbelsäule befindet. In seltenen Fällen führt sie zu Lähmungen und zum Tod des Wirts. Öfter als Menschen sterben Tiere der Landwirtschaft, wie Rinder und Schafe an einer Vergiftung.

Was ist eine Zeckenparalyse?

Bei der Zeckenparalyse handelt es sich um eine sich verstärkende, schlaffe Lähmung. Rund 40 Unterarten weltweit können eine Paralyse hervorrufen. Sie kann in allen Regionen, in denen es Zecken gibt, auftreten.

Der Speichel dieser Zecken enthält ein Neurotoxin, welches die Zecke erst nach dem Vorgang des Blutsaugens freisetzt. Die Zecke muss demnach mehrere Tage festsitzen und sich vollgesogen haben.

Befindet sich der Zeckenbiss am Kopf, ist es für das Immunsystem schwierig, das Toxin zu bekämpfen, bevor es das Nervensystem erreicht. Treten Lähmungs-Erscheinungen auf, sucht der Betroffene oder ein Helfer den gesamten Körper nach weiteren Zecken ab.

 

Wie macht sich eine Zeckenparalyse bemerkbar?

Die typischen Symptome einer Zeckenparalyse sind folgende:

  • Einen halben bis ganzen Tag bevor die Zeckenparalyse im vollen Umfang ausbricht, bemerken viele Betroffene ein Kribbeln. Dieses tritt vor allem im Gesicht, an der Mundschleimhaut, sowie an allen Extremitäten auf.
  • Die eigentliche Lähmung beginnt in der Regel an den Beinen. Sie kündigt sich mit Gang- und Gleichgewichts-Störungen an.
  • Die Lähmung arbeitet sich zu den anderen Körperstellen vor, bis alle Muskeln des Körpers gelähmt sind.
  • Befällt die Zeckenparalyse die Atemmuskulatur, stirbt der Betroffene an Atemstillstand.

Normalerweise klingen die Symptome ohne Folgeschäden ab, sobald die Zecke entdeckt und entfernt ist.

In Deutschland gab es bislang einen dokumentierten Fall von Zeckenparalyse 2006 bei Rostock. Aufgrund der Seltenheit brachten die Ärzte die Symptome nicht mit einem Zeckenbiss, sondern einem Schlaganfall in Verbindung. In Australien erkranken jährlich etliche Personen an Zeckenparalyse, besonders häufig Kinder.

Zeckenbissen vorbeugen

Generell ist es schwierig, sich mittels Bekleidung gegen Zecken zu schützen. So ist ein Hut keine sichere Maßnahme gegen einen Zeckenbiss am Kopf. Sobald eine Zecke sich auf einen Wirt gesetzt hat, läuft sie einige Stunden umher, um eine ideale Einstichstelle zu finden. Dabei passieren sie Ärmel, Hosenbeine und Kopfbedeckungen. Aufgrund ihrer Größe passen sie durch kleinste Lücken unter engen Ärmelbündchen.

Nach einem intensiven Aufenthalt in der Natur suchen Personen gründlich den ganzen Körper ab und schütteln die Kleidung aus. Sich eventuell in der Kleidung befindliche Zecken fallen ab. Um einen Zeckenbiss am Kopf zu finden, bietet es sich an, eine andere Person um Hilfe zu bitten.

Ein Zeckenbiss am Kopf ist nicht zu unterschätzen, da der Weg der Gifte und Krankheitserreger kurz ist. Diese greifen das Zentrale Nervensystem an. Besonders Kinder sind gefährdet, da der Kopf von ihnen eine beliebte Angriffsstelle für die Parasiten darstellt. Die sofortige Entfernung der Zecke stoppt im Normalfall das Fortschreiten einer Zeckenparalyse.

veröffentlicht von: Med. Anna Nilsson,

© Jean Kobben – Fotolia.com