Zeckenbiss im Winter

Der Zeckenbiss im Winter – besteht Gefahr?

In Mitteleuropa gilt Anfang März bis zum Ende des Oktobers als Zeckensaison. Was viele nicht wissen, ist, dass ein Zeckenbiss im Winter möglich ist. Erst bei circa sieben Grad Celsius verfallen die Parasiten in einen winterschlafähnlichen Zustand. Sie verkriechen sich und sind nicht mehr auf Grashalmen zu finden. Bleiben die Temperaturen im Winter längere Zeit über sieben Grad Celsius, machen sich die Zecken erneut auf die Suche nach einem geeigneten Wirt.

Zecken im Winter
Zecken im Winter Copyright: yucamar, Bigstockphoto

 

 

Die Zeckensaison – Wann gilt sie?

Viele Menschen sind der Meinung, dass sie im Winter keine Insekten, Spinnen und Zecken antreffen.

Falsch ist, dass erst mit den ersten warmen Frühlingstagen die kleinen Parasiten aktiv werden.

Zecken erwachen aus ihrem komatösen Zustand, wenn die Temperatur längere Zeit über sieben Grad liegt.

Bei milden Wintern ist dieser Zustand oft gegeben. Das Risiko eines Zeckenbisses im Winter ist geringer, weil Sie keine kurzen Kleidungsstücke tragen. Es kommt jedoch vor, dass die Zecke einen Weg unter das Hosenbein findet und sich dort festsetzt.

 

Frostperioden und Winter für Zecken

Zecken und ähnliche Parasiten überwintern Temperaturen bis minus zehn Grad Celsius ohne weitere Probleme. Ausgewachsene Tiere und Larven halten sich im Winter bei eisigen Temperaturen in einer speziellen Paralyse auf. Fällt der Winter hart aus und liegen die Temperaturen länger unter minus 18 Grad Celsius, sterben die ersten Exemplare an Erfrierungen. Ein Zeckenbiss im Winter bei Temperaturen im Minusbereich ist nahezu unmöglich.

Damit die kleinen Tiere nicht an ihre Überlebensgrenze gelangen, verkriechen sie sich wie andere Insekten und Spinnentiere. Sie halten sich unter hohem Schnee, oder Laubhaufen auf, oder suchen sich geschützte Standorte, die Wärme spenden. Geschützt überwintern die Zecken den Frost und überleben selbst harte Winterperioden.

Zeckenbiss im WInter
Zecken im Winter Copyright: yucamar, Bigstockphoto

 

Zeckenbiss im Winter überträgt Krankheiten

Der Zeckenbiss im Winter unterscheidet sich nicht von einem im Sommer. Ist die Zecke bei milden Temperaturen wieder aktiv, ist es möglich, dass sie mit ihrem Speichel und Kot Krankheiten an den Wirt weitergeben. Borreliose und FSME zählen zu den Infektionskrankheiten, die eine Zecke mit sich bringt. Aus diesem Grund ist es notwendig, selbst im Winter nicht unbeachtet durch hohe Gräser und Sträucher zu streifen. Tasten Sie sich bei Spaziergängen im Winter gründlich ab, um der Gefahr einer Infektion zu entgehen.

 

Ganzjähriger Schutz vor FSME durch Impfung

Wer über das ganze Jahr hinweg vor der Infektion von FSME geschützt sein möchte, impft sich bei einem Arzt. Die Ständige Impfkommission STIKO empfiehlt besonders Personen, die sich häufig in FSME-Risikogebieten in der Natur aufhalten, einen Impfschutz. Menschen, die im Freien ihrem Beruf nachgehen, zählen zur gefährdetsten Personengruppe. Forstarbeiter, Landwirte und Urlauber entgehen FSME mit einer Impfung.

 

Zeckenbiss im Winter – gleich zum Arzt?

Es ist nicht notwendig, nach jedem Zeckenbiss zum Arzt zu gehen. Das Risiko sich durch eine Zecke mit Borreliose oder FSME zu infizieren, besteht, ist aber insgesamt gering einzuschätzen. Nach einem Zeckenbefall gilt es schnellstens den Parasiten zu entfernen. Richtig gelingt dies mit einer spitzen und flachgebogenen Pinzette. Sie setzen möglichst an der Hautoberfläche an und ziehen die Zecke langsam und gerade heraus.

Damit es zu keiner Entzündung kommt, ist es notwendig, die Zecke vollständig zu entfernen. Nach jedem Stich beobachten Sie den betroffenen Hautbereich für die nächsten vier bis sechs Wochen. Treten Hautrötungen an der Einstichstelle auf, benötigen Sie einen Arzt.

Meist deutet dieser Hautausschlag auf eine Borreliose-Erkrankung hin, die eine Behandlung mit Antibiotika erfordert. FSME zeigt sich nach einigen Tagen durch grippeähnlichen Symptome. Es folgen neurologische Ausfälle, die sich als Gleichgewichtsstörungen, epileptischen Anfällen und Lähmungen zeigen.

 

Zecken fallen nicht von Bäumen

Dieser Mythos hält sich stark in den Köpfen der Bevölkerung. Zecken sind gute Kletterer und Springer, allerdings sitzen sie lieber auf hohen Gräsern, Büschen und Sträucher. Streifen Sie gelegentlich durch eine hohe Wiese oder durch einen dichten Wald, sind Vorbeugemaßnahmen wichtig. Oft hilft es, wenn Sie lange Kleidung tragen und nach der Wanderung den Körper auf Zecken absuchen.

 

 

Borreliose durch Zecken

Übertragung, Symptome, Verlauf, Prognose, Therapie von Borreliose nach dem Zeckenbiss

Fachliche Mitarbeit: Dr. Harald Stephan, überarbeitet am 12. Januar 2020

Borreliose ist eine durch Zecken verursachte bakterielle Infektion. Sie verläuft zwar nicht tödlich, kann für die betroffenen Patienten aber außerordentlich unangenehm sein und ein lebenslang anhaltendes Krankheitsbild verursachen, wenn man nicht frühzeitig eine Therapie einleitet.

Ixodes hexagonus (aka)
Bild von André Karwath aka Aka (Eigenes Werk) [CC-BY-SA-2.5 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5)], via Wikimedia Commons

Lyme-Borreliose durch Zecken

Die Lyme-Borreliose hat ihren Namen von dem kleinen US-amerikanischen Ort Lyme erhalten, in dem 1975 erstmals ein Zusammenhang zwischen Zeckenstichen und gehäuftem Auftreten von Gelenkentzündungen hergestellt werden konnte.

Übertragung der Lyme-Borreliose

Wie der Name bereits vermuten lässt verursachen die namengebenden Bakterien diese Infektion. Bei Borrelien handelt es sich um schraubenförmige, mit 30 µm sehr große gram-negative Bakterien aus der Gruppe der Spirochäten.

Borrelien Bakterien
Borrelien Bakterien im Blut / bigstockphoto.com/ Copyright: Kateryna Kon

Benannt wurden sie zu Ehren des französischen Bakteriologen Amédée Borrel, einem Mitarbeiter des legendären Institute Pasteur.

Als natürliche Wirte dienen ihnen vor allem kleine Vögel, Mäuse und andere Nagetiere, die im Gegensatz zum Menschen bei einem Befall nicht erkranken.

Auf den Menschen gelangen sie durch tierische Überträger, sogenannte Vektoren. Dabei handelt es sich fast ausschließlich um Zecken. Wie an den acht Beinen zu erkennen zählen Zecken zu den Spinnentieren. Die Übertragung von Borrelien verdanken wir vor allem dem Großen Holzbock (Ixodes ricinius).

Ixodes sind Überlebenskünstler. Unter Laborbedingungen konnten Tiere bis zu zehn Jahre ohne Nahrung auskommen. Entgegen landläufiger Meinung sitzen sie in der Natur nicht auf Bäumen und lassen sich auf ihre Opfer fallen, sondern sie warten auf Sträuchern und Büschen auf vorübergehende Säugetiere, die sie im Vorübergehen abstreifen und an denen sie sich festsetzen.

Zur Erkennung eines Wirtes nutzt die Zecke das sogenannte Hallersche Organ an den Vorderbeinen, mit dessen Hilfe sie Temperatur und Kohlendioxid eines Tieres oder Menschen wahrnehmen können. Ähnlich wie bei den Stechmücken sind es auch bei Zecken nur die Weibchen, die Blut für die Aufzucht ihrer Nachkommen benötigen.
Hat die Zecke einen Wirt gefunden, sucht sie eine Stelle, an der sie sich festsaugen kann. Vor allem die geschützten Bereiche von Kniekehlen, Armachseln oder Schritt haben es ihr angetan.

Zecke in der Wohnung
Ansicht Zecke – Copyright: Steven Ellingson, Bigstockphoto

Mit den beiden Cheliceren (Kieferklauen) ihres Stechapparates bohren sie ein Loch in die Haut des Opfers. In dieses wird das Hypostom (Stechrüssel) eingeführt, mit dessen Widerhaken sich die Zecke an ihrem Opfer festsetzt.

Der Speichel der Zecke enthält ein «Betäubungsmittel», das dafür sorgt, dass der Stich unbemerkt bleibt. Ein blutgerinnungshemmendes Mittel hält die Wunde offen, sodass die Zecke ausreichend Zeit hat, ihre Mahlzeit abzuschließen. Das kann mehrere Tage dauern. Der Hinterleib der Zecke schwillt durch das Blut immens an. Durch das Blut erreicht das Tier das 200-fache seines Normalgewichtes.

Borrelien hausen im Mitteldarm der Zecke. Daher dauert es relativ lange, bis eine Übertragung in die Wunde erfolgt. Dementsprechend wächst die Gefahr einer Borrelieninfektion mit zunehmender Dauer. Entsprechend wichtig ist eine rechtzeitige Entfernung des Blutsaugers. Ansonsten gelangen die Erreger in die Blutbahn und beginnen ihr unheilvolles Werk.

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Dr. Barop, Neurologe aus Hamburg

Bei Zeckenbiss Borreliose erkennen

 

Häufigkeit der Borreliose

Das Leibniz-Institut für Länderkunde nutzt alljährlich die Abrechnungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, um den Nationalatlas der Lyme-Borreliose-Infektionserkrankungen zu aktualisieren. Aus den erhobenen Daten geht hervor, dass das Erkrankungsrisiko starken regionalen Schwankungen unterliegt. Gegen Osten und gegen Süden nimmt die Zahl der dokumentierten Fälle deutlich zu, vor allem im Osten der Neuen Bundesländer und Bayerns. Nach Schätzungen erkranken in der BRD jährlich 100.000-200.000 Menschen neu.

Die meisten Infektionen treten zu den Hauptaktivitätszeiten der Zecken auf. Das ist von März bis Oktober der Fall, da Zecken bereits ab einer Temperatur von 10°C aktiv werden, besonders aber zwischen Juni und August.

Nicht alle Zecken enthalten Borrelien. Man geht davon aus, dass das in Deutschland nur bei zwischen fünf und fünfunddreißig Prozent der Tiere der Fall ist, abhängig von der Region.

Wird man von einer Zecke gebissen, liegt das Infektionsrisiko bei 1,5 bis 6 Prozent. In den meisten Fällen sorgt die körpereigene Immunabwehr dafür, dass die Borrelien auf Dauer keine Chance haben, sich dauerhaft zu vermehren. Daher ist etwa ein Viertel der deutschen Bevölkerung seropositiv für Borrelien, ohne dass sie jemals an einer Borreliose gelitten hätten.

«Die manifesten Symptome der Lyme-Borreliose treten lediglich bei 0,3 bis 1,4 Prozent der gestochenen Personen auf.»

 

Borreliose Symptome

Charakteristische Symptome im Verlauf der Lyme-Borreliose

Die ersten Symptome einer Lyme-Borreliose lassen einige Tage oder Wochen auf sich warten. Meistens äußert sie sich in unscheinbaren «grippeähnlichen Symptomen» wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, geschwollenen Lymphknoten und Mattheit. Schmerzende Muskeln und Gelenke können hinzukommen.

Besonders verräterisch ist das Erythema migrans, die Wanderröte, die sehr typisch für die Borreliose ist. Ausgehend von der Einstichstelle kommt es zu einer nicht schmerzenden und nicht juckenden Hautrötung. Mit einem scharf umrissenen konzentrischen Ring entfernt sich diese immer weiter von der zentralen Stelle. Wenn ein Arzt diese Wanderröte sieht, wird er sogleich auf eine Borreliose tippen. Tritt sie nicht auf, ist die Gefahr groß, dass die Krankheit unerkannt bleibt.

Im Zeitraum von Wochen und Monaten breiten sich die Erreger immer weiter im Körper aus. Neben den nach wie vor grippeähnlichen Symptome werden nun auch Herz und Nervensystem geschädigt.

Man spricht daher auch von einer Herzborreliose beziehungsweise Neuroborreliose.

Bei der Herzborreliose entzünden sich Herzmuskel und Herzbeutel (Myokarditis, Perikarditis). Die Neuroborreliose zeichnet sich durch entzündliche Vorgänge an den Nervenwurzeln und Hirnhäuten aus (Meningopolyneuritis, Bannwarth-Syndrom).

Oft ist der Fazialisnerv (Nervus facialis) betroffen, der die Gesichtsmuskeln innerviert. Als Folge ist die mimische Muskulatur gelähmt und ein einzelner Mundwinkel hängt herab.

Zusätzlich kann sich die mittlere Augenhaut entzünden (Uveitis). Sehr selten tritt eine Lymphadenosis cutis benigna auf mit fleckigen Hautrötungen an den Ohrläppchen, Brustwarzen und Genitalien.

Monate bis Jahre nach der Infektion kommt es zu zunehmenden Beeinträchtigungen des Nervensystems bis hin zur progressiven Enzephalomyelitits mit Lähmungserscheinungen. Die schmerzhafte Lyme-Arthritis schädigt das Knie oder andere Gelenke.

 

Prognose der Lyme-Borreliose

Eine einmal erfolgte Infektion mit Borrelien sorgt für die Bildung spezifischer Antikörper. Leider schützen die nicht vor einer neuerlichen Infektion, sodass sich das unschöne Spiel mehrfach wiederholen kann.

Dementsprechend gibt es auch «keinen Impfschutz» gegen die Infektion. In den USA hat man einen rekombinant hergestellten Impfstoff auf Grundlage des Oberflächenproteins OspA nach einiger Zeit wieder vom Markt genommen.

Heidelberger Wissenschaftler arbeiten zurzeit an einem neuen OspA-basierten Impfstoff, der vor dem Zeckenstich wirksam wird: Gelangen die Antikörper mit dem ersten Blut in den Darm der Zecke, töten die Antikörper die dort ansässigen Borrelien ab, sodass diese keinen Schaden mehr anrichten können. Noch ist dieser Impfstoff nicht zugelassen.

Wird eine Lyme-Borreliose frühzeitig erkannt und behandelt, ist eine vollständige Heilung problemlos möglich.

Je weiter die Krankheit fortgeschritten ist, desto schwieriger wird die Behandlung, da bereits eingetretene Schädigungen an Herz und Nerven nicht mehr rückgängig gemacht werden können.

 

Therapie der Lyme-Borreliose

«Wenn die Therapie frühzeitig beginnt, kann die Infektion durch die Gabe von Antibiotika beendet werden.» Zum Einsatz kommen Doxycyclin, Amoxicillin, Cefotaxim oder Ceftriaxon, die oral oder intravenös verabreicht werden.

Die Borreliose Behandlung muss über einen relativ langen Zeitraum erfolgen, da die Borrelien einen langen Generationszyklus haben. Man vermutet zudem, dass sich einige Exemplare an Stellen zurückziehen, die für Antibiotika schlecht zugänglich sind wie das Bindegewebe. Mindestens zwei, besser noch drei Wochen sollte man hierfür einplanen, wenn man ganz sichergehen will.

Bei Kindern unter neun Jahren wird der Einsatz von Doxycyclin vermieden, da dieses sich in Knochen und Zähnen einlagert und so deren Wachstum beeinflusst. Ebenso sieht man von einem Einsatz in der Schwangerschaft ab, da das Antibiotikum fruchtschädigend wirkt. Stattdessen werden bei Kindern und Schwangeren Amoxicillin, Penicillin G oder Ceftriaxon verwendet.

Oftmals wird eine prophylaktische Antibiotikabehandlung vorgeschlagen. Das ist genauso unsinnig wie die Empfehlung, die entfernte Zecke auf Borrelien untersuchen zu lassen. Selbst wenn Borrelien in den Blutkreislauf gelangen, kommt es nur in seltenen Fällen zu einer manifesten Infektion.

Autor: Dr. Harald Stephan
Literatur:
Petra Hopf-Seidel: Krank nach Zeckenstich: Borreliose erkennen und wirksam behandeln. Knaur MensSana Taschenbuch 2008. ISBN-10 3426873923

 

weiterlesen: Borreliose Symptome

 

Behandlungstipps für die Patienten

Leiden Sie an einer Borreliose durch Zeckenbisse, erhält deren Behandlung eine hohe Priorität. Sie unterscheidet sich im Spätstadium nur geringfügig von der frühen Therapie. Jedoch bedenken Sie, dass der Behandlungserfolg bei längerer Krankheitsdauer sinkt. Zudem kommt es unter Umständen zu irrreparablen Organschäden. Verteilten sich die Borrelien bereits im Organismus, dauern die Gegenmaßnahmen zwei bis vier Wochen. Im Frühstadium reicht in der Regel eine zweiwöchige Therapie. Bei der zweiten und dritten Krankheitsphase spritzen die Mediziner die Antibiotika direkt in die Blutbahn der Patienten.

Redaktionstipp: wertvolle Einblicke bietet diese >> Selbsthilfegruppe Borreliose

Ein sicherer Schutz gegen Borreliose stellt deren Vorbeugung dar. Die Erreger verbergen sich vor der körpereigenen Immunabwehr der Wirte. Daher existiert keine sichere Impfung für die gesundheitliche Komplikation. Damit die Bakterien nicht in Ihren Körper gelangen, entfernen Sie die Zecken besser frühzeitig. Beseitigen Sie die Parasiten, bevor sie den Saugprozess beenden, sinkt das Risiko der Erkrankung. Ebenso bewährt es sich, Zeckenschutzmittel zu verwenden.

Neben Insektenspray helfen pflanzliche Öle gegen die Spinnentierchen. Tupfen Sie Lavendel- oder Nelkenöl auf Ihr Schuhwerk, vermeiden die Zecken den Kontakt mit den Textilien.

 

 

Zecken in der Wohnung – Überleben, Finden, Entfernen

Was Sie zu Zecken in der Wohnung wissen müssen:

Wer im Frühjahr viel draußen unterwegs ist, wird seinen Körper am Abend akribisch nach Zecken untersuchen. doch die Gefahr lauert nicht nur im Feld. Zecken können es auch bis in die Wohnung schaffen – Sei es, weil Sie sie am Körper tragen oder weil Ihr Haustier sie eingeschleppt hat. Doch können Zecken dort auch wirklich überleben oder sich gar fortpflanzen? Hier erfahren Sie, was Sie gegen die ungebetenen Gäste tun können.

Zecken in der Wohnung, Vergleich zum Floh
Zecken in der Wohnung, Vergleich zum Floh – Copyright: ArmandoFrazao, Bigstockphoto

 

 

 

 

Können Zecken in der Wohnung überleben?

Ja, Zecken können in einer Wohnung überleben, die gute Nachricht ist aber: Höchstens fünf bis zehn Tage lang. Zimmertemperatur ist nicht das, was eine Zecke zum langen Überleben benötigt und selbst wer eine Zecke aus den Augen verloren hat, muss nicht damit rechnen, dass sie Wochen später noch immer lebt.

Zecke in der Wohnung
Ansicht Zecke in der Wohnung – Copyright: Steven Ellingson, Bigstockphoto

Können sich Zecken in Ihrer Wohnung vermehren?

Die Vorstellung alleine ist gruselig: Ist es wirklich möglich, dass sich bei Ihnen mehr als eine Zecke aufhält und diese sich auch noch vermehren können? Theoretisch ja. Praktisch allerdings müssen Sie sich nicht sorgen. Denn dafür müssten ein Männchen und ein Weibchen in Ihrer Wohnung vorhanden sein, die sich in diesen für sie ungünstigen Lebensbedingungen tatsächlich paaren. Möglich wäre es also, aber dennoch ziemlich unwahrscheinlich.

Es könnte hingegen aber gut sein, dass sich eine Zecke in Ihre Wohnung einschleicht, die bereits befruchtet wurde. Das passiert gar nicht so selten.

 

Eiablage in der Wohnung bietet keinen geschützten Raum

Das Männchen würde dann direkt nach der Paarung verenden, während das Weibchen mit der Eiablage beginnt. In der Natur werden hierfür Grashalme in üppiger Vegetation bevorzugt. In Ihrer Wohnung wird eine Zecke hierfür keinen Ort finden, an dem sie sich ähnlich geschützt fühlen würde. Viel wahrscheinlich ist, dass sie einfach auf Ihrem Boden gut sichtbar liegen würde.

Und selbst wenn ein Paarung zustand gekommen wäre, dauert es noch 30 Tage bis die Zecken schlüpfen. Bis dahin hätten Sie die Eier ohnehin gefunden. Die Lebensbedingungen in Ihrer Wohnung wären aber so schlecht, dass die Zecken sich ohnehin nicht entwickeln könnten. Also: Keine Sorge. Vorsichtig müssen Sie allerdings sein, wenn Sie beabsichtigt haben, eine Zecke zu zerquetschen, denn dann werden auch die Eier in Ihrer Wohnung liegen. Und davon hat eine Zecke immer 1000 bis 3000 Stück in ihrem Körper.

Zecken
Zecken in der Wohnung, Vergleich zum Floh – Copyright: ArmandoFrazao, Bigstockphoto

 

Zecken in der Wohnung finden und entsorgen

Vielleicht glauben auch Sie, dass Sie eine entdeckte Zecke am besten in der Toilette entsorgen. Das allerdings ist nicht richtig, denn Zecken können schwimmen und werden diesen Vorgang in jedem Fall überleben. Effektiver ist es, die Tiere mit einem Insektizid zu besprühen.

Wenn Sie eine Zecke vorfinden, die bereits Eier in sich trägt, so zerquetschen Sie diese keinesfalls. Die Zecke wird dann die Eier frei setzen und die wiederum liegen dann auf Ihrem Boden. Wenn Sie es sich trauen, so können Sie auch den Kopf der Zecke mit einem Messer abtrennen. Das tötet die Tiere in jedem Fall. Zecken sind sehr zähe Tiere.

 

Zecken in der Wohnung auf Haustieren – Eine gefährliche Angelegenheit

Wenn Sie einen Hund oder eine Katze haben, werden Sie häufiger mit Zecken zu tun haben als andere Personen. Sie werden es schon das ein oder andere Mal erlebt haben, dass sich Zecken in der Wohnung aufhalten. Meist werden die Tiere aber am Haustier direkt entdeckt und müssen dann professionell entfernt werden.

Zecken in der Wohnung sollten beim Entfernen nicht einfach verloren gehen. Zwar können Zecken in der Wohnung nur einige wenige Tage lang überleben, aber dennoch könnten sie in dieser Zeit daraus neue Nahrung finden und sind unangenehme Mitbewohner. Bevor Ihre Kinder dieser Gefahr ausgesetzt sind, sollte Sie die Entfernung bei Ihrem Haustier sehr akribisch betreiben.

 

Zecken sind zäh und passen sich ihrer Umgebung an

Machen Sie sich bewusst, dass eine Zecke auch unter Wasser mehrere Tage lag überleben kann. Sogar im Gefrierfach ist nicht sicher gestellt, dass ihr die Temperaturen Schaden zufügen können. Sie kann Temperaturen von – 7 bis + 40 Grad Celcius ohne Probleme überstehen. Auch der Gang in der Waschmaschine stört sie nicht, weshalb sie dort oft noch an der Kleidung weiter leben.

Wenn sie Zecken in der Wohnung also entsorgen möchte, dann sollten Sie dafür sorgen, dass diese auch wirklich nicht mehr lebend zurück kommt. Zum Schutz Ihrer Familie sollten Sie also lieber die brachiale Methode anwenden und die Tiere töten. Es bietet sich zu Ihrer eigenen Sicherheit nicht an, die Tiere vorsichtig nach draußen zu geleiten.

Zecken richtig entfernen

Die Anleitung um Zecken richtig entfernen zu können: Ein Zeckenstich bringt eine Infektionsgefahr mit sich und erfordert eine schnelle Behandlung. Wie entfernen Betroffene die Zecke richtig?

Zecke entfernen

Tipps um Zecken richtig entfernen zu können

Ärzte empfehlen, eine Pinzette oder Zange zu verwenden. Anschließend benötigt die betroffene Stelle eine Behandlung mit Desinfektions- und Pflegemitteln.

Eine Zecke ist als kleiner, dunkler Punkt auf der Haut erkennbar. Je früher der Betroffene das Tier erkennt, umso besser lässt sich dieses entfernen. Für ihn gilt es, Ruhe zu bewahren.

Eine Zecke benötigt in der Regel zwei Stunden, um die gefährlichen Krankheitserreger auf den Menschen zu übertragen. Sinnvoll ist es, eine Zeckenzange mit auf den Wald- oder Naturspaziergang zu nehmen. Wer eine Zecke am eigenen Körper findet, benötigt für deren Entfernen Feingefühl. Wichtig ist, das Tier nicht zu zerdrücken. Der Gebissene sucht einen Arzt auf, wenn die Zecke fest sitzt. Andernfalls besteht die Gefahr einer Infektion.

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Rückstandsloses Entfernen der Zecke dank angemessener Hilfsmittel

Um eine oder mehrere Zecken richtig zu entfernen, darf der Betroffene kein Öl, Klebstoff oder andere Chemikalien verwenden. Sie erhöhen das Risiko einer gefährlichen Infektion. Alternativ stehen dem Betroffenen folgende Hilfsmittel zur Verfügung:

  • Zeckenzange,
  • Pinzette,
  • Zeckenhaken,
  • Zeckenkarte.

Alle genannten Werkzeuge sind in der Apotheke erhältlich. Sie unterscheiden sich untereinander bezüglich des Preises und der Bedienung.

Die Zeckenzange zählt zu den bekanntesten Möglichkeiten, Zecken richtig zu entfernen. Mit ihr besteht die Gefahr, das Tier zu zerdrücken. Im Gegensatz hierzu erzielt eine Zeckenkarte bessere Erfolge ‒ sie entfernt Zecken in jeder Größe. Der Betroffene schiebt die Karte vorsichtig unter die Zecke. Anschließend hebt er sie an, woraufhin das Tier die Hautpartie unbeschadet verlässt.

Für das Beseitigen einer Zecke benötigt der Betroffene keine teuren Hilfsmittel. Mit einer kleinen Pinzette und Fingerspitzengefühl gelingt es, die Zecken zu entfernen. Wichtig ist, dass die Enden der Pinzette spitz zulaufen. Wer eine gängige Zange aus dem Kosmetik-Bereich verwendet, zerdrückt die Zecke. In diesem Fall ist das Infektionsrisiko erhöht.

 

Wann ist ein Arztbesuch erforderlich?

Wer eine Zecke durch Drehbewegungen entfernt, beschädigt diese möglicherweise. Dabei bleiben Teile der Zecke in der Haut, die zu Infektionen führen. Stattdessen gelingt es mit einer Zange oder anderen Hilfsmitteln, das Tier aus der Haut zu ziehen. Wer eine Lupe zur Hand nimmt, erkennt kleine Teile der Zecke. Ist der Kopf oder der Saugapparat nicht entfernbar, muss ein Arzt Abhilfe schaffen. Dieser entfernt die Zecken und deren Überreste.

Ein Zeckenstich ist nicht leicht erkennbar. Oft befinden sich die Tiere an einer für den Betroffenen schwer erreichbaren Stelle. Deshalb raten Ärzte zu gegenseitigen Hautkontrollen. Nach Spaziergängen durch die Natur ist ein gründliches Absuchen der Haut vonnöten. Je nach betroffener Körperstelle ist für das Entfernen die Hilfe einer zweiten Person notwendig. Diese entfernt die Zecken richtig mithilfe eines angemessenen Werkzeugs.

 

Frühzeitiges Entfernen verringert das Infektionsrisiko

Wie leicht sich eine Zecke entfernen lässt, hängt von dem Zeitpunkt ab. Befindet sich das Tier erst seit kurzer Zeit auf der Haut, lässt es sich problemlos abschütteln. Nach einigen Minuten setzt die Zecke einen körpereigenen Klebstoff ein, um sich mit der Haut zu verbinden. Dies erschwert das Entfernen.

Je länger die Zecke auf der Haut verweilt, umso schwieriger gestaltet sich das Herausziehen. Entsprechend erhöht sich das Infektionsrisiko. Deshalb ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, wenn sich die Zecke schwer entfernen lässt.

Das Entfernen einer Zecke erfordert Ruhe, Geduld und Feingefühl. Darüber hinaus gilt es, ein angemessenes Hilfsmittel zu verwenden und die Stichstelle gründlich zu reinigen. Ein frühzeitiges Entfernen der Zecke verringert

 

veröffentlicht von: Med. Anna Nilsson,

Entzündeter Zeckenbiss – Folgen und Komplikationen

Wenn der Zeckenbiss sich entzündet?

Das zunehmend schöne Wetter des Frühlings lockt die Menschen an die frische Luft und Natur. Hinter Büschen und Blättern lauert mit der Zecke eine kaum wahrnehmbare Gefahr. Ein entzündeter Zeckenbiss macht sich beim Träger gewöhnlich erst spät bemerkbar. Bis dahin verbreiten sich die Krankheitserreger ungehindert. Gefährliche Infektionen wie Lyme-Borreliose folgen.

 Zeckenbiss © Smileus, fotolia.com
Zeckenbiss
© Smileus, fotolia.com

Entzündungen am Zeckenbiss und ihre Folgen

Ein entzündeter Zeckenbiss äußert sich durch verschiedene Symptome, die oftmals erst nach mehreren Wochen sichtbar sind. Sie zeigen sich in Form von grippalen Merkmalen oder kreisförmigen Hautrötungen. Eine Impfung sowie eine angemessene Kleidung stellen den besten Schutz vor den Folge-Krankheiten dar. Jede vierte oder fünfte Zecke überträgt Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis oder der Borreliose. Es existieren zahlreiche FSME-Hochrisikogebiete in Europa, weshalb eine vorsorgliche Impfung nötig ist. Bemerkt der Betroffene infolge eines Zeckenbisses die entsprechenden Symptome, ist der Besuch beim Arzt ein wichtiger Schritt zur Besserung.

 

Erkennen eines Zeckenbisses

Es existieren verschiedene Symptome nach einem Zeckenbiss, die bei einem entzündeten Zeckenbiss auftreten. Damit ein frühzeitiges Erkennen der Infektion leichter fällt, folgen einige Anzeichen. Ein typisches Merkmal der Borreliose-Infektion ist die umgangssprachliche Wanderröte. Sie steht für die kreisförmige Rötung der Haut, in deren Mitte sich der Zeckenbiss befindet. Meist taucht der Ring nach fünf Tagen auf und vergrößert sich in der Folge.

Als ein seltenes Symptom ist ein Lymphozytom zu beobachten. Die stark gerötete Hautverdickung findet sich an stark durchbluteten Körperstellen wie den Ohrläppchen, Brustwarzen oder dem Hodensack. Laien deuten dieses Merkmal häufig fehl und interpretieren es als Insektenstich.

 

Erneute Borreliose-Infektion nicht ausgeschlossen

Ein entzündeter Zeckenbiss ist gemeinhin die Folge auf eine Infektion durch Borrelien. Schätzungen zeigen, dass ein Viertel bis ein Fünftel der Zecken den Krankheitserreger in sich tragen. Allerdings bricht die Krankheit bei geringen zwei Prozent der Infizierten im menschlichen Körper aus. Das Risiko einer tatsächlichen Infektion steigt mit der Dauer, bei der die Zecke Kontakt mit der Haut hat. Die Viren überträgt der Parasit bis zu zwölf Stunden nach dem Biss.

Kleinere Krümel, die sich unmittelbar in der Nähe des Stiches befinden, deuten darauf hin, dass es sich um eine infizierte Zecke handelt. Das Robert-Koch-Institut bestätigte, dass eine Borreliose-Infektion nicht einmalig ist. Eine erneute Ansteckung des Kindes, oder eines Erwachsenen, ist nicht ausgeschlossen.

 

Gefährliche grippale Symptome

Einige Wochen nach dem Biss, kommt es bei einer Erkrankung an Borreliose zu grippalen Symptomen. Dazu zählen Fieber, Muskel- und Glieder-, sowie Kopfschmerzen. Drückende Müdigkeit und Erschöpfung treten neben plötzlichen Stimmungs-Schwankungen und einer gesteigerten Reizbarkeit auf. Deshalb ist es wichtig, dass Eltern die Beschwerden des Kindes bei einem Arzt abklären. Ist der Zeckenbiss entzündet, ist eine Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME, ebenso wahrscheinlich wie eine Borreliose oder eine Ehrlichiose.

Bleibt die Krankheit unbehandelt, steigt die Gefahr, dass Gelenkentzündungen Monate bis Jahre später bei Kindern auftreten. Die Bakterien befallen zudem andere wichtige Körperregionen wie Augen, Muskeln, Hirnhäute oder das Herz. In dessen Folge entstehen gefährliche Lähmungen, die je nach Stärke und Dauer zum Tode führen.

 

Unbehandelte Borreliose verläuft in drei Stadien

Das erste Stadium erkennt der Laie an einer kreisförmigen Hautrötung. Bei vielen Patienten fehlt diese Wanderröte, die nicht stark ausgeprägt ist, oder sich als warme Stelle zeigt. Zusätzlich entwickeln sich Fieber, Bindehaut-Entzündungen sowie Muskel-, Gelenk- und Kopfschmerzen. Im zweiten Stadium breiten sich die Borrelien weiter im Körper aus. Ein bis vier Monate nach dem entzündeten Zeckenbiss, beginnt sich die Wanderröte zu vergrößern. In der Regel befallen die Erreger das Nervensystem. Dies sorgt für Nervenschmerzen, Lähmungserscheinungen und Sensibilitäts-Störungen. Andere Beschwerden in den Regionen von Augen, Herz und Hirn beginnen in dieser Zeitspanne.

Im letzten Stadium der Erkrankung leiden die Gelenke am stärksten. Monate bis Jahre nach dem Biss, treten weitere Symptome auf. Muskel- und Sehnenschmerzen verlaufen in Schüben oder zeigen sich beständig. An den Armen und Beinen verdünnt sich die Haut und es erscheint eine leichte Blaufärbung. Eine chronische Gehirn- und Rückenmarks-Entzündung stellen die lebensbedrohlichsten Folgen der Borreliose-Infektion dar.

Behutsames Entfernen der Zecke

Ein großer Fehler, ist es, die Zecke mit diversen Mitteln vor dem Entfernen zu töten. Klebstoffe, Öle und Alkohol kommen zu diesem Zweck zur Anwendung. Die Handlungsweise zieht schwerwiegende Folgen mit sich. Die Zecke übergibt sich vor ihrem Tod, was das Risiko einer Viren-Übertragung steigert. Es ist daher ratsam, auf derartige „Hausmittel“ zu verzichten.

Eine weitaus geeignetere Methode zum Entfernen der Zecke stellen Pinzetten oder spezielle Zangen aus der Apotheke dar. Mit einem solchen Instrument lässt sich der Parasit leicht und vorsichtig heraushebeln. Auf diese Art löst sich der Widerhaken des Rüssels am besten. Eine zusätzliche Drehtechnik ist ein Vorteil, wobei Vorsicht geboten ist, um die Zecke nicht zu zerquetschen.

 

Entzündeter Zeckenbiss desinfizieren und beobachten

Zu beachten ist, dass die Wunde frei von allen Resten des Parasiten ist. Trotz bester Vorsicht passiert es, dass der kleine Rüssel der Zecke abbricht und unter der Haut stecken bleibt. Anders als aus Erzählungen ist es nicht tragisch. Entfernt der Betroffene alle Überreste des entzündeten Zeckenbisses, vermeidet er möglichen Juckreiz an der Haut. Um die Wunde an der Einstichstelle optimal zu versorgen, ist Desinfizieren als letzten Schritt zu tun. Die Beobachtung in den Folgetagen ist aus dem Grund wichtig, weil sich grippale Symptome oder andere Merkmale erst nach einigen Tagen oder Wochen äußern.

Schutz und Vorbeugung

Bestimmte Vorbeugemaßnahmen stellen den besten Schutz vor einem entzündeten Zeckenbiss dar. Auf festen Wegen zu gehen oder zu spielen vermindert das Risiko einer Infektion. Zecken halten sich gerne in höheren Gräsern und Büschen auf und lauern an Übergängen von Wald und Wiese auf ihren Wirt. Die Angst vor den Parasiten gefährdet die Spiellust der Kinder. Ausgiebiges Herumtollen ist jedoch für die gesunde Entwicklung eines Menschen wichtig.

Für den weiteren Schutz vor einem entzündeten Zeckenbiss und der FSME-Infektion hilft eine Zecken-Impfung. Der Körper entwickelt mit der durch sie bestimmte Antikörper gegen die Krankheitserreger. Für die Lyme-Borreliose existiert zum momentanen Stand der Medizin keine Schutzimpfung. Setzt sich der Parasit auf dem Körper ab, sucht er sich eine geschützte und warme Stelle. Vorbeugend suchen Eltern gründlich die Bereiche am Kopf, Hals, Achseln, Bauchnabel, Genitalbereich sowie Knie- und Ellenbeugen nach Zecken ab.

60.000 bis 100.000 Neuerkrankungen pro Jahr ereignen sich in Deutschland. Es ist wichtig, sich gegen diese Bedrohung mit Impfungen zu schützen. Nicht nur in der freien Natur lauert der Parasit, immer mehr Zecken wandern in die Städte.

 

weiterlesen:

https://zeckenstich.net/zeckenbiss-juckt.html

Medikamente nach dem Zeckenbiss – Wie hilft Antibiotika bei Borreliose

Medikamente und Antibiotika bei Zeckenbiss

Sobald eine Zecke beginnt, Ihr Blut zu saugen, erhöht sich die Gefahr einer Borreliose-Infektion. In der Regel dauert die Blutmahlzeit der männlichen Tiere einen Tag lang. Anschließend würgen sie einen Teil ihres Mageninhalts in die Wunde, um diese zu verschließen. Befinden sich die Borrelien in der Körperflüssigkeit des Parasiten, überträgt er diese auf seinen Wirt. Dieser erkrankt in der Folge an Borreliose. Vorbeugende Maßnahmen – beispielsweise eine zuverlässige Impfung – existieren bislang nicht. Daher verschreiben die Mediziner im Fall einer Erkrankung Medikamente gegen den Zeckenbiss.

Medikamente
Medikamente, Auswertung Blut nach Zeckenbiss Urheber: dolgachov / 123RF

 

Dazu gehören die Antibiotika, deren Aufgabe im Vernichten der Bakterien besteht. Speziell in der ersten Phase der Borreliose profitieren die Betroffenen von guten Heilungschancen.

Konsumieren sie die Antibiotika gegen den Zeckenbiss, sterben die Borrelien folgenlos ab. Ohne eine Behandlung verteilen sie sich im Organismus und befallen Gefäße und Organe. Im schlimmsten Fall drohen irrreparable gesundheitliche Folgen.

 

Helfen Medikamente gegen den Zeckenbiss?

Wie lange dauert es, bis Antibiotika bei Borreliose wirkt

In der Regel leiden die Patienten zwischen Frühjahr und Herbst an Zeckenstichen. Speziell in den Zeckengebieten wie Bayern oder Hessen lauern die Parasiten. Mit Vorliebe sitzen sie im Unterholz oder auf hohen Gräsern und strecken ihre Vorderbeine aus. Läuft ein Wirt an ihnen vorbei, klammern sie sich fest und krabbeln auf der Suche nach der geeigneten Einstichstelle über den Körper. Für durch den Biss übertragene Krankheiten existieren im Normalfall keine Risikogebiete. Der Grund besteht darin, dass beispielsweise die Borrelien auch Zecken in Mittel- und Norddeutschland befallen. Diese übertragen die Bakterien durch das Blutsaugen auf den Menschen und andere Säugetiere.

 

Zudem befinden sich in der Körperflüssigkeit der Zecke weitere Erreger, die unter Umständen gesundheitliche Komplikationen auslösen. Mit dem Eindringen des Kieferwerkzeugs pumpen die Schädlinge des Weiteren ein Nervengift in das Gewebe. Durch dieses Neurotoxin spüren Sie während des Saugprozesses keine Schmerzen. Aus dem Grund bemerken die Betroffenen den Zeckenbiss erst verspätet. Entzündet sich beispielsweise die umliegende Haut, empfiehlt der Hausarzt bestimmte Medikamente gegen den Zeckenbiss.

 

Zu ihnen zählt beispielsweise das Doxycyclin. Nach einem Zeckenstich hilft es gegen Hautausschlag und unangenehmen Juckreiz. Letzterer tritt vorwiegend auf, wenn Erreger in die Wunde dringen und ein Entzündungsprozess beginnt. Ebenso beugt das Medikament nach dem Zeckenbiss Übelkeit und einem Gefühl der Abgeschlagenheit vor. Beide Symptome weisen auf eine Entzündung im Körper hin. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, dass es sich um erste Anzeichen der Borreliose handelt. Bemerken die Patienten eine kreisförmige Rötung um den Einstich, suchen sie umgehend ihren Arzt auf. Das Anzeichen nennt sich Wanderröte und stellt ein unmissverständliches Merkmal der Borreliose dar.

 

Zu den empfehlenswerten Arzneien nach einem Zeckenbiss zählt gleichermaßen Doxy. Es unterstützt die Behandlung von Übelkeit, Erbrechen und Muskelschmerzen. In der Regel erweisen sich Zeckenbisse als ungefährlich, lösen aber bei Allergikern gesundheitliche Komplikationen aus. Vorwiegend das Nervengift führt unter Umständen dazu, dass Sie ein starkes Unwohlsein verspüren. Ebenso kommt es durch den Biss weiblicher Zecken unter Umständen zu der Zeckenlähmung. Auch hierbei spielt das Neurotoxin eine wesentliche Rolle. Es reizt die Nerven und beeinträchtigt die Reizweiterleitung zur Muskulatur. Daher leiden die Betroffenen an starken Schmerzen und einem Missempfinden auf der Haut.

Die weiblichen Parasiten saugen über einen Zeitraum von mehreren Tagen das Blut des Wirts. Während der gesamten Zeit verschlimmern sich die Symptome der Lähmung. Bleibt nach dem Entfernen des Parasiten dessen Mundwerkzeug stecken, löst das Nervengift weitere Nebenwirkungen aus. Dazu gehören gleichermaßen Entzündungen und Hautreizungen. Als Medikament gegen den Zeckenbiss wirkt Doxy schnell und zuverlässig. Allerdings raten die Mediziner von einer Eigenmedikation ab. Eine fehlerhafte Dosierung der Arznei führt beispielsweise zu Kopf- und Magenschmerzen.

 

Die Arzneien gegen allergische Reaktionen

Nicht selten löst ein Zeckenstich allergische Reaktionen aus. Die betreffende Hautstelle weist beispielsweise Rötungen und eine starke Schwellung auf. Die Patienten fühlen ein unangenehmes Brennen auf dem Dermatom. Unter Umständen begleiten Juckreiz und temporäre Taubheitsgefühle das Phänomen. Als Gegenmaßnahme verschreiben die Ärzte das Mittel Amoxicillin. Die Tabletten nehmen die Betroffenen dreimal täglich ein. Die Therapie begleitet besser ein erfahrener Mediziner, da die Arznei bei fehlerhafter Einnahme zu Nebenwirkungen führt. Konsumieren Sie die Pillen über einen längeren Zeitraum, drohen Rötungen und Pickelbildung am gesamten Körper. Daher halten Sie sich besser an die Dosierungsempfehlung des Mediziners.

 

Der Zeckenbiss bedeutet für die Patienten im Regelfall keine Gefahr. Entfernen sie den Parasiten fachgerecht mit einer Zeckenzange, heilt die Wunde normalerweise folgenlos ab. In keinem Fall reiben Sie die Zecke mit Ölen oder Nagellack ein. Gelangen die Substanzen in Ihren Organismus, entzündet sich das Gewebe. Dadurch dringen weitere Bakterien ein, die das Immunsystem zusätzlich belasten. Bleibt das Beißwerkzeug der Zecke nach deren Entfernung in der Haut stecken, vermeiden Sie Kratzen und Knaupeln. Durch Schmutz und Druck reizen Sie die Hautstelle und lösen ebenso Entzündungsprozesse aus.

Die bessere Alternative besteht darin, die Wunde vorsichtig zu desinfizieren. Dafür eignen sich handelsübliches Desinfektionsmittel oder medizinischer Alkohol. Anschließend eitert das Kieferwerkzeug der Zecke eigenständig aus dem Fleisch. Zecken übertragen jedoch nicht ausschließlich Bakterien. Auch Viren gelangen in den menschlichen Körper und lösen im schlimmsten Fall die FSME aus. Die Abkürzung steht für die Frühsommer-Meningoenzephalitis. Speziell die weitverbreitetste Zeckenart, die Schildzecke, trägt den Erreger in sich. Zu den hilfreichen Medikamenten nach dem Zeckenbiss gehört FSME-IMMUN. Es hilft gegen:

  • Abgeschlagenheit,
  • Müdigkeit,
  • Empfindungsstörungen,
  • Fieber,
  • Appetitlosigkeit
  • und grippeähnliche Beschwerden.

 

Speziell gegen starke Kopfschmerzen stellt die Arznei ein Hilfsmittel dar. In der Regel handelt es sich bei dem Medikament um einen Impfstoff, welcher der FSME vorbeugt. Wie bei allen Arzneien drohen Nebenwirkungen, zu denen Augenschmerzen, Herzschmerzen und Konzentrationsstörungen zählen.

 

Weitere Medikamente gegen den Zeckenbiss

Zu den hilfreichen Arzneien gegen einen Zeckenstich gehört auch Fampyra. Aufgrund seiner zuverlässigen Wirksamkeit und der guten Verträglichkeit verschreiben die Mediziner es bei unterschiedlichen Beschwerden nach dem Einstich. Vorwiegend hilft das pharmazeutische Mittel gegen Glieder- und Muskelschmerzen. Ebenso kommt es bei einer gestörten Koordination zum Einsatz. Leiden Sie beispielsweise an den Nachwirkungen einer Zeckenlähmung, stellt die Arznei ein geeignetes Heilmittel dar. Zudem löst es in seltenen Fällen Nebenwirkungen aus. Zu den negativen Effekten zählen Kopfschmerzen, Schwindel und Gleichgewichtsstörungen.

 

Antibiotika bei Zeckenbiss

Verschreiben die Ärzte Medikamente gegen einen Zeckenbiss, stehen unterschiedliche Antibiotika im Vordergrund. Die Arzneien eliminieren bakterielle Erreger im Blut und stärken auf die Weise die körpereigene Immunabwehr. Überträgt die Zecke während des Blutsaugens Borrelien, breiten sich diese nach dem Eindringen im Organismus aus.

In der ersten Phase der Borreliose befallen sie vorwiegend die Haut und das umliegende Gewebe. Mehrere Tage später beginnt das zweite Stadium der Erkrankung. In dieser Zeit dringen die Erreger in den Blutkreislauf ein und sammeln sich auf diesem Weg an den Organen. Die Abwehrkräfte stellen für die Bakterien in der Regel keine Hürde dar.

 

Das liegt an der besonderen Tarnungsfähigkeit der Borrelien. Sie verändern ihre Oberflächenstruktur, sodass die Abwehrkräfte sie nicht als Fremdkörper wahrnehmen. Zudem siedeln sich die Erreger speziell in Körperregionen, welche die Antikörper unregelmäßig kontrollieren, an. Dazu zählen das Gehirn und die Gelenke. Befallen sie das Hirn und das Nervensystem, sprechen die Mediziner von einer Neuroborreliose.

Die häufigste Form der Erkrankung stellt jedoch die Lyme-Borreliose dar. Antibiotika gegen den Zeckenbiss eignen sich als frühzeitige Borreliose-Therapie. Bereits nach den ersten Anzeichen der Krankheit verschreibt der Arzt die Medikamente, um die Ausbreitung der Bakterien zu verhindern.

 

In einigen Fällen geht die Borreliose ohne die Wanderröte einher. Daher verwechseln die Betroffenen die Symptome oftmals mit den Krankheitszeichen einer Grippe. Erfolgt keine Behandlung, schreitet die Lyme-Borreliose weiter fort, bis ein Befall lebenswichtiger Organe folgt. Um das zu vermeiden, nehmen die Patienten Antibiotika nach dem Zeckenbiss auch im Verdachtsfall ein. Spüren Sie die grippeähnlichen Merkmale über einen längeren Zeitraum, konsultieren Sie Ihren Hausarzt. Dieser weist die Erreger beispielsweise mithilfe eines Bluttests nach.

 

Weitere Informationen für die Betroffenen

Die Medikamente gegen den Zeckenbiss nehmen die Patienten besser nicht ohne ärztliche Beratung ein. Vorwiegend falsche Dosierungen führen zu gesundheitlichen Komplikationen. Eine sichere Prävention gegen den Einstich existiert bislang nicht. Jedoch bewährt es sich, den Kontakt mit den Schädlingen zu vermeiden. Bewegen Sie sich in der freien Natur, achten Sie auf feste Kleidung und geschlossene Schuhe. Die Parasiten lauern auf hohen Gräsern. Kommt ein Wirt vorbei, wechseln sie auf dessen Hosenbein. Sie krallen sich zunächst fest, um sich anschließend einen Weg auf freie Hautstellen zu suchen. Helle Kleidung ermöglicht es Ihnen, die Zecke frühzeitig zu erkennen und vom Stoff zu entfernen.

Besitzen Sie Haustiere, kontrollieren Sie diese nach dem Spaziergang ebenfalls auf Zecken. Für Tiere mit langem und dichtem Fell eignet sich ein spezieller Zeckenkamm. Nach dem Auffinden des Schädlings beseitigen Sie diesen mit einer Zeckenpinzette oder einem Zeckenlasso. Anschließend erfolgt die Entsorgung in der Toilette. Die Spinnentiere überleben auch Extremsituationen. Werfen Sie sie beispielsweise aus dem Fenster, legen sie im Garten ihre Eier. Dadurch entsteht ein Zeckenrisikogebiet auf Ihrem Grundstück.

 

 

 

 

Borreliose beim Hund durch Zeckenbiss

Borreliose bei Hunden – Symptome erkennen und behandeln

Nicht nur Menschen stecken sich durch einen Zeckenstich mit ernst zu nehmenden Krankheiten wie FSME oder Borreliose an. Die sogenannte Lyme-Borreliose übertragen Zecken durch ihren Biss. Die dafür verantwortlichen Bakterien trägt das Tier im Speichel. Sie leben im Darm einiger Zecken und gelangen durch den Stich in den Blutkreislauf des Menschen. Die Borreliose beim Hund äußert sich mit unspezifischen Beschwerden. Verlauf, Intensität und Ausprägung der Erkrankung unterscheiden sich je nach Hunderasse. Die wichtigsten Fakten zum Thema lesen Sie nachfolgend.

Zeckenbiss am Kopf 

 

Die Borreliose beim Hund im Überblick

Die sogenannte Lyme-Borreliose gehört zu den häufigsten Infektionskrankheiten durch Zecken. Die Erkrankung tritt meistens in den wärmeren Monaten des Jahres auf, da sich hier vermehrt Zecken in den Risikogebieten zeigen. Auslöser der Borreliose beim Hund sind Bakterien, die das Spinnentierchen im Magen-Darm-Bereich beherbergt. Die Erkrankung verläuft oftmals beschwerdefrei. Seltener treten

  • geschwollene Lymphknoten,
  • Lähmungserscheinungen oder
  • Fieber

auf. Der Tierarzt verordnet in der Regel Antibiotika, um die aufgetretene Borreliose bei Ihrem Hund zu therapieren.

 

Ursachen der Erkrankung

Ursächlich für die Borreliose sind Bakterien, sogenannte Borrelien. Nach einem Zeckenstich überträgt der Parasit diese, wenn es sich mehr als 24 Stunden an seinem Wirt festsaugte. Zecken befinden sich vorrangig in Büschen, im Gras und im Unterholz. In der Regel zieht sich Ihr Hund einen Stich beim Gassigehen in der Natur zu. Nach einem Stich des Milbentierchens wandern die Borrelien über dessen Speichel ins Blut des Hundes. Von da aus verteilen sie sich im gesamten Körper. In der Folge entsteht eine Entzündung, die Beschwerden bei Ihrem Tier verursacht.

 

Laut einer Studie aus dem Jahr 2015 von Prof. Dr. Straubinger ist jede Zecke ein potenzieller Träger der Bakterien. Er testete mit seinem Team 6.000 Blutproben von Hunden auf das Vorhandensein der spezifischen Antikörper und fand diese regionsspezifisch bei bis zu 10,3 Prozent der getesteten Hunde.

 

Borreliose Symptome beim Hund

Zu den ersten Anzeichen zählt die Rötung der Haut an der Stelle des Einstichs. Die Ausprägung ist oftmals wenig ausgeprägt. Durch das Fell bleiben sie meist unentdeckt. Die Erkrankung bricht in einem Zeitraum von bis zu fünf Monaten nach dem eigentlichen Zeckenstich aus. Dabei treten vor allem starke Entzündungsreaktionen auf.

  • Appetitlosigkeit,
  • Fieber,
  • Lethargie,
  • geschwollene Lymphknoten,
  • Futterverweigerung, sowie
  • Muskel- und Gelenkschmerzen

begleiten die entzündliche Reaktion.

 

Herzprobleme, Gesichtsnervenlähmungen und Augenentzündungen sind ebenso ein Warnsignal wie Arthritiden und unklare Lahmheiten. In einigen Fällen treten zudem Nierenentzündungen auf. Besonders anfällig dafür sind:

  • Berner Sennenhunde,
  • Labradore und
  • Golden Retriever.

Ebenso kommt es zur wechselseitigen Lähmung der Gliedmaßen Ihres Hundes. In schweren Fällen bleibt diese trotz erfolgreicher Behandlung langfristig bestehen.

 

Wie diagnostiziert der Tierarzt die Borreliose beim Hund?

Tierärzte erkennen die Erkrankung nicht ohne Probleme. Es treten keinerlei spezifische Veränderungen in den Laborwerten oder im Blutbild auf. Im Blut liegen Antikörper vor. Dies bedeutet jedoch nicht, dass sich diese bei einer aktuellen Infektion bildeten. Sie liegen eventuell im Blutkreislauf vor, da der Hund eine vorangegangene Borreliose ohne Symptome aufwies oder eine Impfung erhielt. Durch eine Blutuntersuchung weist der Arzt demnach keine konkrete Erkrankung nach. Liegen keine Antikörper vor, schließt der Mediziner jedoch zweifelsfrei eine Infektion mit Borrelien aus.

Als relativ sichere Verfahren gelten C6-ELISA und der Western-Blot-Test. Diese Methoden weisen die Borrelien immunologisch nach, ohne eine Reaktion auf die impfbedingten Antikörper zu zeigen. Dennoch stellt der Mediziner die Erkrankung nicht zweifelsfrei fest. Um sich sicher zu sein, strengt er eine mit Antibiotika gestützte diagnostische Therapie an. Wirkt die Methode, deckt der Arzt eine Borreliose beim Hund auf.

 

Die Behandlung der Erkrankung

Generell behandeln Mediziner die Krankheit mit Antibiotika wie Tetracycline, Amoxicillin oder Doxycyclin. Diese verabreichen Sie für 30 Tage. Je nach Bedarf länger. Bei den meisten Tieren tritt bereits nach zwei Tagen eine Besserung ein. Antibiotika töten die Borrelien nicht vollständig ab. Daher empfiehlt es sich, die Behandlung alle drei Monate bis zu fünf Mal zu wiederholen. Damit schließen Sie aus, das sich weitere Erreger im Blut verstecken. Entzündungshemmende Schmerzmittel speziell für Ihren Vierbeiner lindern die Beschwerden des Tieres.

 

Einige Tierärzte und Hundehalter schwören unterstützend auf den Einsatz homöopathischer Mittel. Diese setzen sie ein, um Gelenkbeschwerden und Entzündungen zu lindern. Hilfreich sind hier Rhus Toxicodendron C30 und Bryonia D4 gegen Gelenkentzündungen. China D6 bei Schmerzen in Muskeln und Gelenken oder Nux vomica D30 zur Vorbeugung bei Lähmungserscheinungen.

 

Heilt die Borreliose vollständig aus?

Bei einer frühzeitigen Diagnose stehen die Prognosen für eine vollständige Heilung gut. Dennoch eliminieren Sie selten alle Bakterien restlos aus dem Körper Ihres Hundes. Die verabreichten Antibiotika töten jedoch einen Großteil der Erreger ab. Tritt die Erkrankung chronisch auf, leidet das Tier langfristig unter Schüben. Bei diesen zeigen sich die akuten Beschwerden. Das frühzeitige Aufsuchen eines Tierarztes verhindert, dass Ihr Hund unnötig leidet und sich die Erkrankung dauerhaft einnistet.

 

Schutzmaßnahmen im Überblick

Um Ihren Hund vor der Erkrankung zu schützen, empfiehlt es sich zudem ihn nach Wald- und Wiesenspaziergängen gründlich und regelmäßig nach Zecken abzusuchen. Finden Sie ein solches Exemplar, entfernen Sie es mit einer speziellen Zeckenzange aus der Apotheke oder dem Tiershop. Eine anschließende Desinfektion der Einstichstelle verhindert das Eindringen von Bakterien. Verzichten Sie auf die Tötung des Spinnentierchens mit Wachs, Alkohol, Öl oder ähnlichen Tinkturen. Dadurch sondert die Zecke eine größere Anzahl an Borrelien ab.

 

Grundsätzlich gilt, dass die Entfernung der Zecke so früh wie möglich geschieht. Je länger sich der Parasit festsaugt, desto größer ist die Gefahr für eine Borrelien-Infektion. Beim Tierarzt erhalten Sie spezielle Präparate, welche die Spinnentierchen abwehren. Diese Anti-Zeckenmittel gelten als sinnvollste Methoden, Ihren Hund vor Borreliose zu schützen. Sogenannte Spot-Ons träufeln Sie an der Wurzel der Rute oder im Nacken auf. Für eine gewisse Zeit vertreiben die natürlichen und chemischen Inhaltsstoffe die Spinnentierchen.

 

Zeckenbiss beim Hund – Wann Sie einen Arzt aufsuchen müssen

Generell empfiehlt es sich beim ersten Verdacht auf eine Borreliose, und beim Auftreten der spezifischen Symptome, dringend einen Veterinärarzt aufzusuchen. Frühzeitig erkannt, stehen die Chancen für eine Heilung gut. Je länger Sie warten, desto mehr breitet sich der Erreger aus. Er verursacht langfristige Lähmungen oder geht in eine chronische Form über. Antibiotika erhalten Sie zudem ausschließlich vom Facharzt. Dieses benötigt Ihr Hund dringend, um die Infektion zu überstehen. Ebenso erhält Ihr Hund hier eine Impfung gegen die Erkrankung.

Ärzte verabreichen zur Vorbeugung der Borreliose beim Hund einen Impfstoff. Ärzte und Tierbesitzer bewerten diese Impfung mit Merilym 3 unterschiedlich, da sie zwar gegen die Erreger der Borreliose hilft, aber starke Nebenwirkungen aufweist. Vor einer Impfung wägen Sie daher den Nutzen und die Risiken ab.

 

 

weiterführend:

http://www.vdh.de/fileadmin/media/news/2015/Experteninterview_Prof-%20Straubinger_Zeckenschutz-Hund.pdf

 

Gefahren und Symptome des unbemerkten Zeckenbiss!

Welche Folgen hat ein nicht bemerkter Zeckenbiss?

Welche Folgen hat ein nicht bemerkter Zeckenbiss? Kommt es zum unbemerkten Biss der Zecke entstehen Entzündungen die sich unbehandelt ausbreiiten können:

Halten sich die Betroffenen in der freien Natur oder im Garten auf, steigt das Risiko eines Zeckenbisses. Oftmals sogar ein unbemerkter Zeckenbiss da die jeweiligen Personen den Biss des Insekts nicht spüren, da es über eine betäubende Substanz im Speichel verfügt. Die Symptome eines nicht bemerkten Zeckenbiss sind entzündliche Reaktion innerhalb des Körpers, sodass beispielsweise die Leukozyten leicht ansteigen.

Unbemerkter Zeckenbiss
Unbemerkter Zeckenbiss | © Patrick Daxenbichler – Fotolia.com

Bemerkt man den Zeckenbiss nicht, saugt sich der Schädling mit Blut voll. Während der Saugzeit pumpt das Tier Wasser in den Wirt zurück. Das geschieht, um die aus dem Blut gewonnenen Nährstoffe besser zu verarbeiten. In der von der Zecke stammenden Flüssigkeit befinden sich im schlimmsten Fall bestimmte Bakterien, die den Namen Borrelien tragen. Sie lösen unter Umständen die gefährliche Borreliose aus.

Der unbemerkte Zeckenbiss und seine Folgen in der Zusammenfassung

Vorwiegend verbergen sich die Zecken auf Büschen oder in hohem Gras. Nähert sich ein Wirt, klammern sie sich an die erreichbaren Stellen und suchen den besten Platz für einen Zeckenbiss. Hierfür kommen speziell weiche und gut durchblutete Dermatome infrage. Während des Bisses fühlen die betroffenen Personen in der Regel keine Schmerzen. Dies liegt an dem Umstand, dass die Zecke mitsamt ihrem Speichel eine betäubende Substanz produziert.

Dringen ihre Beißwerkzeuge in die Haut ein, stimuliert das Zeckengift das gereizte Areal. Bemerken die Gebissenen den Parasiten nicht, saugt sich dieser mit Blut voll. Dabei führt die Zecke Wasser in den Wirt zurück, um ihren eigenen Flüssigkeitshaushalt zu regulieren. Im schlimmsten Fall folgt eine Infektion mit den Borrelien.

 

Wann und wohin beißen Zecken mit Vorliebe?

Bei einem unbemerkten Zeckenbiss handelt es sich um keine Seltenheit. Speziell im Sommer zeigen die Tierchen eine hohe Aktivität und befallen Vierbeiner sowie Spaziergänger, die sich in der freien Natur aufhalten. Insbesondere der Kontakt mit Büschen, hohem Gras oder niedrigen Bäumen birgt die Gefahr eines derartigen Parasiten-Befalls. Hierbei wartet das Insekt auf einen Wirt und klammert sich an diesem fest. Aufgrund ihrer geringen Größe bemerken die Betroffenen den unwillkommenen Besucher in der Regel nicht.

Die Zecke lauert nicht ausschließlich in Wäldern oder auf Wiesen. Durch die zunehmend milderen Winter steigt die Population der Insekten sprunghaft an, sodass sich ihr Lebensraum ebenfalls erweitert. Mittlerweile stellt es keine Seltenheit dar, den Schädling in einem Garten oder einem Park anzutreffen. Finden die Tierchen einen Wirt, suchen sie sich eine passende Hautstelle, um zuzubeißen.

Eine bundesweite Studie unter Leitung der Wissenschaftlerin Dr. Anja Reichert weist auf die bevorzugten Dermatome der Insekten hin. Mit Vorliebe verbeißen sich die Parasiten in weiche und gut durchblutete Hautareale. Hierbei stehen beispielsweise die Kniekehlen im Vordergrund. Ebenso zeigt sich, dass die Zeckenstiche bei Kindern vorrangig in der Kopfregion auftreten. Jedoch besteht an jeder Körperstelle die Möglichkeit eines Zeckenbisses. Um zu diesem Ergebnis zu gelangen, wertete die Wissenschaftlerin der Baxter Deutschland GmbH mit ihrem Team etwa 10.000 Zeckenstiche aus.

 

Welche Folgen treten bei dem unbemerkten Einstich der Zecke auf?

Befällt die Zecke ihren Wirt, spürt dieser im Regelfall keinen Schmerz. deswegen kommt es so oft zu einem unbemerkten Zeckenbiss. Der kleine Schädling produziert in seinem Speichel ein spezielles Gift, das die umliegende Hautregion betäubt. Auf diese Weise schlagen die Schmerzrezeptoren der betroffenen Personen bei dem Stich nicht an. Sobald die Beißwerkzeuge der bissigen Insekten die Hautbarriere durchstoßen, kommt es innerhalb des Organismus zu einer entzündlichen Reaktion. Das bedeutet, dass sich die Anzahl der weißen Blutkörperchen für eine bestimmte Zeit erhöht.

Das Merkmal reicht im Normalfall nicht aus, um auf den Biss einer Zecke hinzuweisen. Der Parasit verankert sich an der weichen Hautstelle und beginnt, das Blut des Wirtes zu saugen. Um ihren eigenen Flüssigkeitshaushalt zu regulieren, pumpen die Tierchen körpereigenes Wasser in die Blutbahn des Gebissenen. Auf diese Weise gelingt es den Schädlingen, die Nährstoffe aus dem Blutserum besser zu verwerten. Für die betroffene Person erhöht sich durch den Flüssigkeitsaustausch die Gefahr einer gefährlichen Infektion.

Bleibt der Biss unbemerkt, gibt die Zecke während des Kontakts regelmäßig Wasser an den Wirt weiter. Unter Umständen befinden sich in der Flüssigkeit die Bakterien Borrelia burgdorferi. Diese verursachen die gefährliche Erkrankung Borreliose, die ausschließlich bei nicht rechtzeitig entdeckten Zeckenstichen auftritt. Bleibt die Zecke 12 bis 24 Stunden unentdeckt, kommt es unter Umständen zu der Infektion mit den Erregern.

Dringen die Bakterien in den Organismus des Gebissenen ein, verteilen sie sich lokal und systemisch. Zu dem Ergebnis kommt die Donta-Studie, die unter dem Titel „Spät- und chronische Borreliose“ erschien. Je länger die Zecke sich in der Haut des Betroffenen verhakt, desto höher gilt die Wahrscheinlichkeit der Infektion. Daher besteht die Notwendigkeit, vollgesogene Parasiten mit einer Zeckenzange zu entfernen.

 

Die daraus resultierende Quetschung verursacht bei den Schädlingen Stress, führt jedoch nicht zu einer Komplikation. Das bedeutet, dass das Borreliose-Risiko durch das Quetschen der Zecke nicht ansteigt. Den Umstand bestätigt die 1998 veröffentlichte Studie „Risk of infection with Borrelia burgdorferi sensu lato for a host in relation to the duration of nymphal Ixodes ricinus feeding and the method of tick removal“.

Des Weiteren treten bei einem nicht erkannten Biss des Parasiten nervenschädigende Komplikationen auf. Zu ihnen gehört beispielsweise die Krankheit FSME. Ausgesprochen bedeutet die Abkürzung Frühsommer-Meningoenzephalitis. Hierbei kommt es zu einer Entzündung der Hirnhaut, die mit Lähmungen einhergeht. Im schlimmsten Fall endet die Folge des Stiches tödlich. Daher lohnt es sich, den Körper nach dem Aufenthalt im Freien auf Zecken zu kontrollieren.

 

Wie erkennen die Erkrankten die Borreliose?

Saugt sich die Zecke unbemerkt mit Blut voll und gibt das mit den Borrelien versetzte Wasser an den Wirt zurück, droht das Krankheitsbild der Borreliose. Knapp 20 bis 30 Prozent der kleinen Schädlinge tragen die Erreger in sich, sodass sich die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung zunehmend erhöht. Leiden die Betroffenen nach einem unentdeckten Stich an der Infektion, folgt innerhalb von zwei Wochen die Borreliose-Grippe. Diese geht mit folgenden Symptomen einher:

  • Fieber,
  • Müdigkeit,
  • Erschöpfung,
  • schmerzenden Gelenken

Bemerken die Patienten, dass die vermeintlichen Grippeanzeichen nicht mit Husten und Schnupfen in Zusammenhang stehen, suchen sie ihren Hausarzt auf. Dieser diagnostiziert die Borreliose und verschreibt die entsprechenden Medikamente, um Folgeschäden zu vermeiden.

Das charakteristische Merkmal einer Borreliose stellt das Erythema migrans dar. Hierbei handelt es sich um eine Rötung, die sich kreisförmig um die Einstichstelle ausbreitet. Sehen die Erkrankten das Anzeichen auf ihrer Haut, steht umgehend ein Besuch bei einem Mediziner im Mittelpunkt. Mithilfe einer Antibiotika-Therapie gelingt es, die Bakterien im Organismus abzutöten und gesundheitlichen Folgen vorzubeugen.

Rückenschmerzen bei Zeckenbiss und Borreliose

Anhaltende Rückenschmerzen nach dem Zeckenbiss: eines von vielen Borreliose Symptomen

Einige Jahre nach einem Zeckenbiss weisen Rückenschmerzen auf eine chronische Lyme-Borreliose hin. Der damals unbeschwerte Streifzug im Wald blieb nicht ohne Folgen. Die kleine Zecke setzte sich unbemerkt in der Haut fest. Die Mutter schaute nicht nach, ob ihre Tochter unbeschadet nach Hause kam.

Das Tier steckte über zwei Tage lang in der Haut und übertrug die Borreliose-Erreger ins Blut. Später fiel sie von selbst ab, weshalb niemand den Stich bemerkte. Weder Eltern noch Arzt waren in der Lage, die darauffolgenden Symptome der Zeckenkrankheit Borreliose zuzuordnen. Deshalb hat Anna noch heute mit den Folgen der jetzt chronischen Krankheit zu kämpfen.

 

Borreliose Symptome
Borreliose Urheber: someoneice / 123RF

 

 

Rückenschmerzen als Symptom von chronischer Borreliose

Je nachdem, in welcher Gegend Sie wohnen, achten Sie darauf, bei einem Wald- und Wiesenspaziergang den Zecken aus dem Weg zu gehen. Das ist wichtig, weil sie in diversen Gebieten Deutschlands gefährliche Krankheiten wie Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen.

Ersteres ist problematisch, da ihre Symptome auf unzählige Krankheiten hinweisen. Dadurch erkennt sie der Arzt oft zu spät, um mit Antibiotika wirkungsvoll dagegen anzugehen. Borrelien sind Bakterien, die bei einer Infektion eine Vielzahl an Symptomen auslösen.

 

Wie erkennen Sie Borreliose?

Das Charakteristischste ist die Wanderröte. Eine sich ringförmig um die Einstichstelle ausbreitende Entzündung bedeutet in vielen Fällen, dass ein Zeckenbiss stattfand, der Folgen mit sich bringt. Bei einigen Personen zeigt sich diese Röte nicht und macht es sogar Ärzten schwer, später Rückenschmerzen nach einem Zeckenbiss als Symptome dessen einzuordnen.

An dieser Stelle ist es zu spät, um eine wirkungsvolle Therapie gegen die Borreliose zu starten. Die Rückenschmerzen zeigen an, dass das Leiden chronische Züge angenommen hat. Die ebenfalls auftretenden Kopfschmerzen, Fieber und Gelenkschmerzen ordnet die Fachperson fälschlicherweise einem grippalen Infekt zu.

Borreliose breitet sich ungehindert im menschlichen Körper aus. Nachdem sie über Jahre unentdeckt bleibt nimmt sie die Form der chronischen Lyme-Borreliose an. Neben Rückenschmerzen nach einem Zeckenbiss sind folgendes weitere Symptome:

  • Schmerzen in den Nerven,
  • wiederkehrende Entzündungen in Gelenken,
  • ständige Müdigkeit,
  • Herzrhythmusstörungen,
  • Kurzatmigkeit und Beklemmung.

 

Nicht bei jeder Person treten alle Symptome auf. Bei einer Häufung der letzten beiden Punkte ist eine Verwechslung mit Angina Pectoris möglich. Die Vielzahl der Anzeichen erschwert eine klare Zuordnung. Unklare Laborwerte deuten auf eine nicht ausreichend therapierte Infektion hin. Es existiert noch kein standardisierter Labortest, der eine Diagnose zulässt. Deshalb tippen Ärzte ohne Erfahrung mit Borreliose bei den auftretenden Symptomen eher auf Parkinson, Lupus, chronisches Müdigkeitssyndrom oder Alzheimer.

 

Aussicht bei chronischer Borreliose mit Rückenschmerzen nach Zeckenbiss

Borreliose ist nicht heilbar. Nach dem Erkennen ist eine Therapie mit Antibiotika der erste Schritt. Sie bringt nur eine Verbesserung, wenn sie über Monate oder Jahre zur Anwendung kommt. Je später der Arzt die Krankheit diagnostiziert, desto weniger erfolgversprechend ist die Behandlung. Der Patient kämpft länger mit den starken neuropathischen Schmerzen in Rücken und Gelenken.

Sie schränken die Lebensqualität extrem ein, solange die Entzündung im Rückenmark nicht zurückgeht. Dies dauert in der Regel sehr lange. In einigen Fällen bleiben die Schmerzen nach dem Abklingen der Entzündung dauerhaft bestehen. Dann schaffen alternative Therapien Hilfe, um den stressigen Alltag besser zu bewältigen.

 

Rückenschmerzen bei Zeckenbiss: neuropathische Schmerzen

Neuropathische Schmerzen sind das Symptom einer Neuropathie. Dies ist der Oberbegriff für Erkrankungen des Nervensystems. Klassische Schmerzmedikamente helfen gegen das chronische Leiden nicht.

Es entsteht durch die Schädigung des Nervensystems, die eine fehlerhafte Schmerzverarbeitung und -weiterleitung verursacht. Eine frühzeitige Diagnostik und eine multimodale Therapie bilden gute Voraussetzungen und die Schmerzen in Schach zu halten. Die Gefahr der Chronifizierung besteht immer. Deshalb gilt: Je früher erkannt, desto besser sind die Heilungschancen.

Der Name neuropathisch kommt von neuro=nerv und patho=krankhaft. Fünf bis sechs Millionen Deutsche leiden unter diesen chronischen Schmerzen. Sie entstehen durch die Schädigung von Nervenfasern. Neuropathische Schmerzen als Folge eines Zeckenbisses sind dem peripheren Nervensystem zuzuordnen. Ein erstes Anzeichen sind Sensibilitätsstörungen. Dies sind typische, einschießende und brennende Schmerzen. Dazu gesellen sich Durchblutungsstörungen, veränderte Schweißsekretion oder Hautveränderungen, falls eine Beteiligung des sympathischen Nervensystems vorliegt. Rückenschmerzen nach einem Zeckenbiss sind ein Indiz für das Vorliegen einer solchen Schädigung.

 

Charakteristika von neuropathischen Schmerzen

Die Läsion an den Nervenfasern induzieren plastische Veränderungen derselben. Diese verselbstständigen sich und erhalten eine irreversible Form. Im Fall einer solchen Form der Neuropathie sind die Schmerzen chronisch.

Bei neuropathischen Schmerzen klagen Patienten über eine mechanische Überempfindlichkeit. Schon leichte Berührungen lösen große Schmerzen aus, was für Freunde und Familie schwer nachzuvollziehen ist. Das Gefühl von Feuer auf der Haut oder dem Kribbeln und Brennen von Ameisen sind typische Anzeichen.

Klassische Schmerzmedikamente wie Ibuprofen oder Diclofenac haben keinen Effekt. Eine Kombination aus Antidepressiva, Opioiden und Antiepileptika zeigen in einigen Fällen Erfolge. Heilungschancen bestehen nur im Frühstadium, wenn die Neuropathie noch nicht chronisch ist. Die Früherkennung von Borreliose ist bis heute ein Problem, da keine standardisierten Tests bestehen. Deshalb sind Rückenschmerzen nach einem Zeckenbiss oft zu spät erkannt, um dem Chronifizierungsprozess noch Einhalt zu gebieten.

 

Studie über die Lebensqualität von Patienten mit chronischer Lyme-Borreliose

Rückenschmerzen nach einem Zeckenbiss sind Teil der chronischen Lyme-Borreliose. Die amerikanische Studie „Severity of Chronic Lyme disease compared to other chronic conditions: a quality of life issue” von Prof. Jennifer Mankoff von der Carnegie Mellon University und ihrem Team zeigt, dass erkrankte Personen deutliche Einschränkungen ertragen. Ihre Invaliditäts- und Arbeitslosenrate ist höher als bei Personen mit anderen chronischen Leiden wie Asthma, Diabetes oder multiple Sklerose.

Die Studie aus dem Jahr 2014 leistet einen wichtigen Beitrag zur Information. Bei einer wachsenden Anzahl an Borreliose-Fällen war bis dahin nur wenig über chronische Borreliose-Patienten bekannt.

 

Viele Arbeitgeber sind sich nicht bewusst, wie stark die Krankheit das Wohlbefinden der Personen einschränkt. Laut der Studie sind 40 Prozent der Erkrankten nicht in der Lage, zu arbeiten. 24 Prozent waren nach einiger Zeit nicht mehr erwerbsfähig. Die Patienten leiden stark unter niedriger Lebensqualität und hoher Invalidität sowie Arbeitslosigkeit.

 

Zukunftsaussichten für Patienten mit Lyme-Borreliose

Rückenschmerzen nach einem Zeckenbiss sind nur ein Symptom, unter dem Patienten mit Lyme-Borreliose leiden. Wie die Studie zeigt, ist sich die Bevölkerung zu wenig über die Konsequenzen dieser schweren Krankheit bewusst. Dies führt zu Unverständnis und überzogenen Forderungen an Patienten, was ihr Leiden weiter verschlimmert. Es ist nie zu spät, am Anfang anzusetzen. Informieren Sie sich darüber, ob in Ihrem Wohngebiet Zecken mit gefährlichen Erregern heimisch sind. Falls ja, kontrollieren Sie sich und Ihre Familie streng auf Zeckenbisse, um Ihren Liebsten eine schwierige Zukunft mit der Krankheit und mit viel Schmerzen zu ersparen.

 

Quellen:

https://bomedus.com/wissen/leitartikel/117_borreliose-und-rueckenschmerzen-der-gefaehrliche-zeckenbiss/

https://peerj.com/articles/322.pdf

 

 

Hirnhautentzündung nach Zeckenbiss

Meningitis Symptome und Behandlung

In seltenen Fällen kommt es nach einem Zeckenbiss zu einer Hirnhautentzündung. Im Allgemeinen bezeichnen Mediziner diese als FSME oder Frühsommer-Meningoenzephalitis, da der FSME-Virus die Erkrankung auslöst. Der Erreger befindet sich in der Zecke und gelangt durch den Zeckenstich ins Blut des betroffenen Menschen. In der Regel tritt eine Hirnhautentzündung nach einem Zeckenstich im Sommer auf. Die Gefahr einer Infektion besteht ausschließlich in Gebieten, in denen die Zecken den Virus FSME tragen. Dabei handelt es sich vorrangig um Wiesen- und Waldgebiete im Süden Deutschlands. Nachfolgend erfahren Sie Wissenswertes zur Erkrankung.

Hirnhautentzündung nach Zeckenbiss
Hirnhautentzündung nach Zeckenbiss – Viren die Nervenzellen angreifen – Urheber: ralwel / 123RF

 

 

 

Meningitis

Hirnhautentzündung in Form von FSME

Verursacht ein Zeckenstich eine Hirnhautentzündung, sprechen Ärzte von einer FSME oder Frühsommer-Meningoenzephalitis. Dabei handelt es sich um eine spezielle Form der Meningitis, die durch die Übertragung einer Zecke entsteht. Daher sprechen Mediziner ebenso von einer Zeckenenzephalitis. Der auslösende Virus FSME gehört zur Gruppe der Flaviviren.

Zu ihnen gehören ebenso die Japanische Enzephalitis, das Dengue Fieber und das Gelbfieber. Da der Erreger heimisch ist, infizieren Sie sich bei den Zecken in unseren Wäldern. Der Virus überträgt sich über den Speichel der Zecke in den menschlichen Blutkreislauf. Die Zecke selbst infiziert sich bei wilden Tieren, diese erkranken aber nicht selbst. Die Gefahr einer Ansteckung unter Menschen besteht nicht.

Hirnhautentzündung nach Zeckenbiss
Hirnhautentzündung nach Zeckenbiss – Viren die Nervenzellen angreifen – Urheber: ralwel / 123RF

Menschen erkranken selten nach einem Zeckenstich

Erleiden Sie einen Zeckenstich bedeutet das nicht automatisch das Sie sich eine Hirnhautentzündung oder FSME zuziehen. Grundsätzlich tragen nur bis zu fünf Prozent der Blutsauger in einem Risikogebiet den Erreger in sich. Überträgt das Tier FSME auf den Menschen, erkranken dennoch nur 30 Prozent der Betroffenen an einer Hirnhautentzündung durch den Zeckenstich. Dennoch gilt oberste Vorsicht. Jeder hundertste Patient verstirbt an den Folgen einer FSME bei aggressiveren Formen der Frühsommer-Meningoenzephalitis in Asien oder Russland versterben 20 von Hundert Befallenen.

 

Wie lange dauert es bis zum Ausbruch der Hirnhautentzündung?

Nach einem Zeckenstich verbreitet sich FSME im gesamten Körper. Bis der Erreger das Gehirn erreicht, vergehen in der Regel bis zu zwei Wochen. Sie stellen die Erkrankung demnach nicht direkt im Anschluss an den Zeckenstich fest. Wurden Sie von einem Tier aus einem Risikogebiet gestochen, empfiehlt es sich die Einstichstelle in dieser Zeit zu beobachten und auf weitere Symptome wie Kopfschmerzen und Fieber zu achten. Abzugrenzen ist die Erkrankung von der Lyme-Borreliose.

 

Symptome der Hirnhautentzündung nach einem Zeckenstich

In der Regel erkranken nur 30 Prozent der Betroffenen an einer FSME. Grundlage dafür ist, dass die Zecke den Erreger beim Stich an den Menschen übertrug. Die Symptome einer Frühsommer-Meningoenzephalitis treten in zwei aufeinanderfolgenden Phasen auf.

Zehn Tage nach dem Kontakt mit der Zecke zeigen sich grippeartige Symptome. Dazu zählen Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl, Glieder-und Kopfschmerzen und Bauchschmerzen. Sie halten etwa eine Woche an. In dieser Phase halten Patienten die Symptome für eine Grippe oder einen Infekt.

 

Das Fieber klingt nun ab. Nach circa 20 Tagen treten bei bis zu 30 Prozent der Betroffenen erneut Symptome der FSME auf. Zum Fieber kommen neurologische Beschwerden wie Lähmungen oder Bewusstseinsstörungen hinzu. Die Gründe für die Beschwerden unterscheiden sich. Bei der überwiegenden Zahl der Patienten liegt eine reine Meningitis vor. Greift die Erkrankung das Gehirn an, handelt es sich um eine Meningoenzephalitis. Diese Hirnhautentzündung nach einem Zeckenstich liegt bei etwa 40 Prozent der Fälle vor. Betrifft diese ebenso das Rückenmark, sprechen Ärzte von einer Meningoenzephalomyelitis. Sie nimmt bei zehn Prozent der Betroffenen einen schweren Verlauf. Ärzte weisen die Frühsommer-Meningoenzephalitis erst im zweiten Krankheitsstadium in der Rückenmarks- oder Gehirnflüssigkeit und im Blut nach.

 

Unterschiedliche Ausprägungen der Hirnhautentzündung nach einem Zeckenstich

Wie im oberen Abschnitt bereits erwähnt, handelt es sich um verschiedene Ausprägungen der Hirnhautentzündung. Welche Symptome auftreten, hängt davon ab, wie und wo sich der Virus ausbreitet. Die Symptome der Meningitis oder reinen Hirnhautentzündung ähneln denen anderer Entzündungen der Hirnhaut. Grundsätzlich klagen Patienten über ein eingeschränktes Allgemeinbefinden, Kopfschmerzen, Müdigkeit und Fieber. Hinzu kommen Lichtscheu, Nackenstarre, Übelkeit, Erbrechen und Schwindel.

Bei einem Befall des Gehirns, also einer Meningoenzephalitis treten bei Ihnen Beschwerden wie Verhaltensänderungen, Lähmungen, Koordinationsstörungen und Sprachstörungen auf. Schwerer verläuft die Meningoenzephalomyelitis. Sie geht mit Lähmungen, Sprech- und Schluckstörungen, Atemlähmungen sowie Hals- und Gesichtsmuskulaturlähmungen einher. Sie führt in schweren Fällen zum Tod.

 

Bleiben nach der Erkrankung Hirnhautentzündung Folgeschäden?

In der Regel heilt die reine Hirnhautentzündung nach einem Zeckenstich ohne Folgen aus. Patienten mit Meningoenzephalitis klagen noch Wochen im Anschluss über Symptome wie emotionale Labilität, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Teilweise treten kurzzeitige Konzentrations-, Koordinations- und Gedächtnisstörungen auf. Ebenso beobachten Patienten, Sprech- und Sprachstörungen.

Lähmungen und Hörstörungen bleiben ebenfalls mehrere Monate oder Jahre erhalten. Gravierende Symptome und Verläufe der Hirnhautentzündung nach einem Zeckenstich beobachteten Ärzte infolge einer zusätzlichen Ansteckung mit Borreliose. Hierbei kämpfen Patienten nach überstandener Erkrankung mit bleibenden Schäden. Nach einer überstandenen FSME sind Sie immun gegen die Erreger und erkranken nicht erneut an einer Hirnhautentzündung.

 

Langzeitstudien des Neurologischen Klinikums Pforzheim aus dem Jahr 2011 besagten, dass sich 19 Prozent der Betroffenen vollständig erholten. 51 Prozent litten an dauerhaften Funktionsstörungen und 30 Prozent verstarben innerhalb der folgenden zehn Jahre. Die Studie von Prof. Dr. R. Kaiser bezog sich auf 731 FSME-Patienten aus Baden-Württemberg in den Jahren 1994 bis 1999.

 

Die Behandlung der Hirnhautentzündung

Für die Bekämpfung des Virus im Körper steht derzeit keine ausgefeilte Therapie zur Verfügung. Die Ansätze zur Behandlung verfolgen lediglich den Gedanken, den Körper beim Kampf gegen die Erreger zu unterstützen und Symptome zu lindern. Ebenso versuchen Mediziner, Langzeitschäden zu vermeiden.

Der Mediziner setzt dazu Schmerz- und fiebersenkende Mittel wie Paracetamol und Ibuprofen ein. Bei schweren Symptomen wie Bewusstseinsstörungen und Atemlähmungen behandeln Ärzte auf der Intensivstation. Um einer Frühsommer-Meningoenzephalitis wirksam vorzubeugen, eignet sich eine FSME-Impfung.

 

Tipps, um eine Hirnhautentzündung zu vermeiden

Grundsätzlich tragen ausschließlich Zecken in Risikogebieten den FSME-Virus in sich. Nur etwa 25 Prozent der Betroffenen erkranken tatsächlich nach einem Stich durch eine infizierte Zecke.

Zur Vorbeugung einer Hirnhautentzündung durch einen Zeckenstich eignen sich diverse Schutzmaßnahmen. Helle, dicht abschließende Kleidung im Gras oder Wald verhindert, dass Zecken sich auf der Haut niederlassen. Meiden Sie das Unterholz. Hier tummeln sich vermehrt Spinnentiere. Im Handel erhalten Sie Zeckenschutzmittel. Diese wirken nur begrenzt und für wenige Stunden. Nach dem Aufenthalt in der Natur empfiehlt es sich, Körper und Kleidung nach den kleinen Tieren abzusuchen.

  • Leisten,
  • Kopf,
  • Haare,
  • Hals,
  • Kniekehlen und
  • Achselhöhlen

gehören zu den bevorzugten Angriffsstellen der Zecken. Sticht die Zecke, verhindern Sie durch das sofortige Entfernen des Parasiten nicht die Infektion mit FSME. Jedoch schützen Sie sich vor einer Borreliose.

Ein hilfreicher Schutz gegen eine Infizierung ist die FSME-Impfung. Sie bietet sich bei Kindern an, wenn Sie in einem Risikogebiet leben oder dahin verreisen. Ebenso eignet sie sich für Naturfreunde, die häufig in Wald und Wiesen unterwegs sind und für Berufsgruppen, die in Risikogebieten arbeiten.

Quellen:

Prof. Dr. R. Kaiser: Langzeitprognose bei primär myelitischer Manifestation der FSME – eine Verlaufsanalyse über 10 Jahre, Der Nervenarzt 2011, In: https://www.springermedizin.de/langzeitprognose-bei-primaer-myelitischer-manifestation-der-fsme/8063744. http://www.apotheken-umschau.de/FSME